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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tierschädel. Die waren schon besser. Er wartete, bis Draco zu einem erneuten Feuerstoß herankam, dann schleuderte er einen der Schädel gegen das Glühen.
    Diesmal war der Drache vorbereitet. Er wich ein kleines Stück aus, um den Schädel vorbeifliegen zu lassen, dann eröffnete er das Feuer. Dolph mußte einen Satz machen, denn nicht einmal ein Oger konnte einem solchen Flammenstoß widerstehen.
    Er warf einen anderen Schädel nach dem Untier, doch der Drache wich ihm wieder geschickt aus. Draco war einfach zu flink für den Oger; ihm stand die gesamte Höhle zur Verfügung, während der Oger an den Boden gefesselt war. Früher oder später würde Dolph vom Flammenstoß getroffen werden, und dann war er wirklich in Schwierigkeiten.
    Natürlich brauchte er Draco lediglich so lange abzulenken, bis Mark den Feuerwasseropal gefunden hatte; danach könnte er sich in eine feuersichere Gestalt verwandeln und nach Hause zurückkehren.
    »Was ist denn da in meinem Nest?« knurrte Draco, als er Mark erspähte.
    Oje! Nun mußte er die Ablenkung aber ordentlich verschärfen, sonst würde Mark gleich geröstet werden. Feuer konnte das Skelett zwar ertragen, aber wenn Draco dazu überging, seine Knochen zu zermalmen, hätte das schlimme Folgen. Dolph mußte an Tempo zulegen.
    Er mußte Draco in der Luft abfangen. So verwandelte er sich in einen Greif. Greife waren prachtvolle Flieger und ebenso prachtvolle Kämpfer, und sie konnten auch gut bei Nacht sehen. Da dieser Greif doppelt so groß war wie der Drache, war er deutlich im Vorteil. Er hob ab und stieß dabei ein gewaltiges, herausforderndes Krächzen aus.
    Draco wirbelte in der Luft herum und machte sich einsatzbereit. Doch Dolph wich aus, in der Luft war er ebenso wendig wie sein Gegner. Mit seinen Krallen griff er nach Draco. Sobald er den Drachen hätte, würde er ihn mit seinem Schnabel zerhacken, dann wäre der lästige Feuerspeier erledigt.
    Draco riß die Schnauze herum und gab einen ordentlichen Flammenstoß von sich. Dolph ging auf Sturzflug, aber der Flammenstoß folgte ihm; er konnte ihn nicht abhängen. Dicht über dem Boden wurde er zu einem großen Landdrachen. Er prallte mit solcher Wucht auf, daß er sich erst wieder fangen mußte. Doch nun besaß er seinen eigenen Feuerwerfer und war gegen Feuer gepanzert, wie es Feueratmer ja auch sein mußten. Das Feuer traf ihn, richtete aber nichts aus; statt dessen half es ihm vielmehr dabei, seinen eigenen Hochofen anzufachen.
    Nun zielte er, ließ seine inneren Blasebälge arbeiten und stieß einen Feuerstrahl aus, der doppelt so heftig wie der Dracos war. Doch er verfehlte sein Ziel, weil Draco im selben Augenblick davongeschossen war, als er die neue Gestalt seines Gegners bemerkt hatte.
    Dolph sauste ihm nach, doch ohne Erfolg. Draco kannte seine Höhle ausgezeichnet. Immer wieder verschwand er hinter Stalagmitenreihen, um plötzlich von hinten einen Flammenstoß gegen Dolphs Schwanz zu richten. Der Schwanz war nicht besonders gut gepanzert, und so tat es ordentlich weh!
    Nein, so hatte sich Dolph die Sache nicht vorgestellt.
    Trotz seines Größen- und Feuerkraftvorteils zog er immer noch den kürzeren. Wenn er jetzt irgendeinen Fehler beging, würde er endgültig verlieren.
    Er mußte in jeder Hinsicht mit dem Gegner gleichziehen, indem er sich in ein Wesen von Dracos eigener Art verwandelte. Dolph wurde zu einem Feuerdrachen.
    Nun standen sich zwei miteinander fast identische Drachen gegenüber. Dolph stieß einen Flammenstoß aus, doch Draco wich ihm rechtzeitig aus – um nun seinerseits Feuer zu speien, das prompt Dolphs Schwanz versengte. Aua!
    Schnell mußte er entdecken, daß Dracos lebenslange Erfahrung mit dieser Gestalt ihm einen erheblichen taktischen Vorteil bescherte. Körperlich mochten sie zwar gleich stark sein, aber Dracos Reflexe waren eindeutig besser. Nein, in dieser Form war er auch kein wirklicher Gegner für den Drachen.
    Er segelte zu Boden, wobei Draco ihm heiß auf den Fersen blieb. Während er landete, nahm er die Gestalt eines Basilisken an und wirbelte mit dem Kopf herum, um seinen Feind anzuschauen. Dieses Wesen war für beinahe alle anderen tödlich; sobald sich ihre Blicke trafen, würde der Drache tot umfallen. Dolph brauchte den anderen nur weiterhin zu beobachten, damit Draco nicht auf ihn zielen konnte, ohne daß ihre Blicke sich trafen. Dafür brauchte er weder eine besondere Ausbildung noch irgendwelche Fähigkeiten; nicht einmal seine natürliche Tolpatschigkeit und

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