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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gestalt. Welch Zwecken dient sie wohl?«
    »Die Kobolde haben Schutzpanzer gegen die Fledermäuse eingesetzt. Das werden sie auch gegen euch tun, oder sie werden versuchen, das Wasserloch trockenzulegen, um an die Edelsteine heranzukommen. Ich will sie daran hindern.«
    »Oh, nun erahne ich deine Absicht! Wenn die Kobolde kommen, werden wir dein Gitter bewachen, bis mein Herr der Drache wiederkehrt.«
    »Prima«, meinte Mark.
    Es dauerte nicht lange, bis die Kobolde kamen. Zuerst ließen sie an Seilen kleine Körbe in der Hoffnung herunter, die Edelsteine damit herausbaggern zu können. Doch die Fische bissen einfach die Seile durch. Dann zogen die Kobolde Schutzkleidung an und wateten in das Wasserloch hinein. So sehr sie sich auch bemühten, konnten die Fische sich nicht bis zum empfindlichen Fleisch der Gegner durchbeißen. Die Kobolde stießen bis zu Marks Gitterwerk vor, wo sie stehenblieben. Sie konnten die darunterliegenden Juwelen sehen; tatsächlich waren einige Fische damit beschäftigt, weiter verstreute Edelsteine aufzusammeln und sie in dieses bewachte Loch zu transportieren. Doch konnten die Kobolde nicht an den Schatz herankommen. Sie stellten sich auf das Gitter und versuchten es abzureißen, was natürlich zwecklos war. Schließlich wateten sie wieder hinaus, um ihrem Anführer Meldung zu machen.
    »Dein Stil behagt mir, Skelett«, sagte Perrin.
    »Wir wollen nur hoffen, daß er auch genügt«, erwiderte Mark. »Denn Kobolde sind verdammt störrisch.«
    »Du sprichst wahr«, stimmte der Fisch grimmig zu.
    Und so war es tatsächlich. Schon kamen die Kobolde zurück, diesmal mit Haken, die sie unter Marks Knochen schoben. Deren Seile waren zu dick, als daß die Fische sie hätten durchbeißen können. Die Kobolde befestigten vier Haken und Seile und zogen sie straff.
    Mark hielt sich mit aller Gewalt an den Stalagmiten fest, doch dann löste sich sein Griff, und er wurde aus dem Wasser gerissen. Nun sah er, daß die Kobolde aus ihrer Schleuder einen Flaschenzug gebaut hatten, an dem Dutzende von ihnen damit beschäftigt waren, die Seile zu ziehen, womit sie das Gitterwerk aus dem Wasser hievten.
    Man legte ihn auf den trockenen Höhlenboden. »Und jetzt geht endlich mit euren Körben unter Wasser und holt diese Steine hoch!« befahl der Koboldhäuptling seinen Mannen. »Vergeßt nicht, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!«
    War es inzwischen schon Tag? Das würde bedeuten, daß die Kobolde die ganze Nacht lang aufgehalten worden waren.
    Wenn er sie auch noch über Tag aufhalten könnte, würde der Drache bald wiederkehren. Das war es, was er versuchen mußte.
    Aber jetzt hatte er die Gestalt eines Gitterwerks, nutzlos lag er auf dem trockenen Boden herum und konnte seine Form nicht aus eigener Kraft verändern.
    Die Kobolde für ihren Teil waren beschäftigt. Sie trugen die verbliebenen Juwelen aus dem Nest und schütteten sie in einen Kessel, der neben dem Häuptling stand. Der Häuptling war offenbar bestrebt, dafür zu sorgen, daß keiner der Kobolde sich etwas unter den Nagel reißen konnte; alles – auch die Edelsteine im Wasser – mußte an einer Stelle gesammelt werden.
    Mark mußte eine Möglichkeit finden, den Kessel verschwinden zu lassen!
    Er dachte sich eine neue Gestalt aus; schwieriger aber war es, sie auch einzunehmen. Was er brauchte, war ein kräftiger Tritt in den Hintern. Die Fledermäuse aber waren zu klein dazu.
    Nun, immerhin hatten die Kobolde ihm schon einmal einen Tritt verpaßt. Vielleicht konnte er sie dazu bringen, es zu wiederholen. »He, Knollennase, wie geht’s mit den Betrügereien?« rief er dem nächsten Kobold zu.
    »Wie hast du mich gerade genannt?« wollte der Kobold wissen.
    »Knollennase! Du hast mit Sicherheit den häßlichsten, schäbigsten Zinken weit und breit! Was meinst du dazu?«
    »He, Jucklippe!« rief der Kobold einem Gefährten zu.
    »Der Schädel sagt, daß ich den häßlichsten Zinken weit und breit habe!«
    »Der lügt!« versetzte Jucklippe. »Den habe ich!«
    Oh! Die Beleidigung gefiel ihnen sogar! Was sollte er jetzt tun?
    Wenn er sie schon nicht beleidigen konnte, könnte er sie vielleicht eifersüchtig aufeinander machen. »Nein, so häßlich wie der bist du nicht annähernd«, rief er Jucklippe zu. »Verglichen mit ihm bist du schon regelrecht süß.«
    Das saß. »Süß? Süß ?« rief Jucklippe. »Du hohlköpfiges Durcheinander von einem Gitterwerk, wie willst du so etwas überhaupt beurteilen können? Du würdest Häßlichkeit ja nicht

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