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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Höhle, sie führten lange Leitern mit sich, die sie unter das Nest schleppten. Die Räuber also waren außerordentlich gut vorbereitet.
    Brick kam herbei, um sich mit Mark zu beraten. »Diese Haudegen sind auf alles gefaßt. Vielleicht solltest du jetzt doch lieber deine Pfeife benutzen.«
    Doch Mark war zuversichtlich. »Sie wissen nicht, daß ich hier bin. Greift sie an, wenn sie emporsteigen; sie können nicht nach euch schlagen, ohne die Sprossen fahrenzulassen. Konzentriert euch auf ihre großen, empfindlichen Füße, die sind nicht gepanzert. Wenn einige von ihnen bis nach oben kommen, stürze ich einfach die Leitern um.«
    Brick musterte ihn. »Langsam gefällst du mir schon besser, Knochengesicht.«
    »Gleichfalls, Flederschnauze.«
    Der Fledermäuserich verschwand. Schon bald mehrten sich unten die Flüche. Die Kobolde auf den beiden Leitern versuchten nach ihren eigenen Füßen zu schlagen und verloren dabei das Gleichgewicht. Wild um sich schlagend stürzten sie hinunter. Die Untenstehenden sahen lachend zu. Es kam zu Prügeleien, bis der Koboldhäuptling schließlich wieder die Ordnung herstellte.
    Wieder erklommen sie die Leitern, diesmal in geordneter Reihe, wobei der Hintermann immer die Zehen seines Vordermanns deckte. Die Fledermäuse konnten diese Verteidigungslinie nicht durchstoßen.
    »Was jetzt, Kahlzahn?« wollte Brick wissen.
    »Laßt mich wissen, wenn sie kurz vor dem Ziel sind. Ich möchte so viele wie möglich in die Tiefe stürzen, vielleicht zerbrechen dabei auch noch die Leitern.«
    »Wunderschön! Das hätte glatt von einer Fledermaus stammen können.«
    »Glatt«, erwiderte Mark schiefmäulig und hielt den Kopf eingezogen. Sein Gegenangriff sollte als völlige Überraschung kommen.
    »Jetzt!« verkündete Brick knapp.
    Mark stand auf. Er drückte dem obersten Kobold auf der linken Leiter seinen Totenschädel ins Gesicht und brüllte: »Buh!«
    »Huuuuh!« schrie der Kobold entsetzt. Er machte einen Satz zurück und verlor den Halt. Dabei stürzte er auf seinen Hintermann, der wiederum auf seinen, und so fielen sprossenweise die Kobolde von der Leiter, wobei jeder noch übler fluchte als sein Vorgänger.
    Schnell schritt Mark zur rechten Leiter hinüber und tat noch einmal das gleiche. Doch der Kobold auf der obersten Sprosse besaß bessere Nerven. Er schrie nur seinerseits »Buh!« und wollte ins Nest klettern. So legte Mark Hand an die oberste Sprosse und stieß die Leiter beiseite. Die kippte erst sehr langsam, dann immer schneller, während die darauf stehenden Kobolde im Chor Entsetzensschreie ausstießen.
    »Ich glaube, ich habe mich gerade verliebt!« zwitscherte Brick fröhlich.
    Unten herrschte Chaos. Dann ertönte die Stimme des Koboldhäuptlings. »Ihr habt ein was gesehen?«
    Mark war zufrieden. Er hatte schon geglaubt, daß er an Schrecken eingebüßt hatte, aber offensichtlich konnte er noch immer ein schlechtes Image von sich erzeugen.
    Nach einer Weile verzogen sich die am schlimmsten verletzten Kobolde auf sicheres Gebiet, während neue an ihre Stelle traten. Mark wußte nicht genau, wie viele es insgesamt waren, es mußten aber mindestens zwanzig sein. Wieder dachte er daran, seine Notpfeife zu betätigen, doch sein Umstürzen der Leiter war so erfolgreich gewesen, daß er sich nicht vorstellen konnte, daß hundert Kobolde mehr würden ausrichten können als zehn. Er würde eben jede weitere Leiter umkippen!
    Doch dann begannen die Kobolde damit, eine andere Art von Apparat zusammenzusetzen. Weder Mark noch die Fledermäuse konnten feststellen, worum es sich dabei handelte. Er besaß eine Art Netz, einen Holzteil und irgendeine Art von Feder. Sie huschten umher und sammelten Steine ein; und dann holten sie sich auch vergnügt Schädel vom Knochenhaufen unter dem Nest. Was wollten sie nur damit?
    Da bekam Mark die Antwort. »Fertig, zielen, Feuer!« rief der Koboldhäuptling. Ein Schädel flog plötzlich in hohem Bogen über das Nest.
    Das war eine Riesenschleuder! Sie beschossen ihn mit Gegenständen. Das war gefährlich.
    »Diese Artillerie müssen wir sofort ausschalten«, sagte er zu Brick.
    »Und wie?« fragte die Fledermaus, als ein Felsbrocken vorüberflog. Langsam schossen die Kobolde sich ein.
    Darauf wußte er jetzt auch keine Antwort. Inzwischen bauten die Kobolde unter ihrem neuen Feuerschutz ihre beiden Leitern wieder auf. Mark blieb in Deckung und hoffte, daß sie ihn nicht treffen würden, so lange sie ihn nicht sehen konnten.
    Wieder machten sich

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