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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Kobolde an den Aufstieg. Mark kippte erst eine Leiter um, dann lief er zur zweiten hinüber und kämpfte mit dem obersten Kobold, der es schon fast ins Nest geschafft hatte. Wieder flog ein Schädel an ihm vorbei und verfehlte ihn nur knapp, weil er sich duckte. Es gelang ihm, das Wesen über den Nestrand zu stoßen, und so kippte auch diese Leiter wieder um. Es wurde zwar immer schwieriger, doch noch behielt er die Oberhand, und die Kobolde mußten einige Verluste hinnehmen.
    »Hinter dir!« zwitscherte Brick.
    Mark drehte sich um – und entdeckte eine dritte Leiter. Sie hatten die ersten beiden nur zur Ablenkung benutzt, während die dritte den Durchbruch schaffte. Er stürzte hin und stieß gegen den Kobold, der bereits ins Nest eingedrungen war. Das kleine Ungeheuer schlug die großen Zähne in Marks knochige Finger. Mark verpaßte ihm einen Stoß mit dem Knie und warf ihn schließlich aus dem Nest. Nach kurzem Kampf gelang es ihm, auch diese Leiter umzustürzen. Zufrieden hörte er das Geheul der in die Tiefe stürzenden Kobolde.
    Doch inzwischen wurden die beiden anderen Leitern wieder aufgestellt. Mark sah ein, daß es ihm nicht gelingen würde, alle drei immer wieder abzuwehren. Es war Zeit, die Pfeife zu blasen.
    Er hob den Finger ans Gesicht – und mußte feststellen, daß der Finger verschwunden war. Der Kobold hatte ihn abgebissen!
    »Die Pfeife! Blas die Pfeife!« zwitscherte Brick.
    »Kann ich nicht!« sagte Mark niedergeschlagen. »Er hat sie abgebissen.«
    »Dann denk dir etwas anderes aus! Schnell!«
    Mark versuchte es, aber sein Hohlkopf war nicht besonders gut für schnelles Denken ausgerüstet. Inzwischen waren alle drei Leitern wieder aufgestellt, und im Tiefflug sauste ein weiterer Schädel an ihm vorbei. Mark überlegte, daß sich die Kobolde inzwischen eigentlich hätten einschießen müssen; warum verfehlten die Projektile dann immer noch ihr Ziel? Da begriff er, daß die Gegner die Edelsteine im Nest nicht zerstören wollten.
    Das brachte ihn auf den richtigen Gedanken. Sie waren gekommen, um sich die Edelsteine des Drachen zu holen; und er war hier, um sie zu bewachen. Aber er und die Fledermäuse waren nicht die einzigen Hüter.
    Er beugte sich vor und nahm eine Handvoll Edelsteine auf. »Kobolde!« rief er. »Wollt ihr diese Steine haben? Ihr könnt sie bekommen. Nehmt die Leitern fort, sonst werfe ich sie weg!« Er hielt die Edelsteine in der linken Knochenhand; mit den rechten Knochenfingern nahm er einen glitzernden Diamanten und krümmte den Arm wurfbereit.
    Die Kobolde hielten inne. Der Diamant funkelte im Fackellicht. Alles verstummte.
    Da ergriff der Häuptling das Wort. »Der Kerl blufft nur! Der Stein würde bloß auf dem Boden landen. Wenn er nicht zerbricht, bekommen wir ihn sowieso. Beachtet ihn nicht!«
    Sofort begann wieder das emsige Treiben. Kobolde kletterten die Leitern hinauf, während die anderen an der Schleuder einen weiteren Schädel wurfbereit machten.
    Mark schleuderte den Diamanten durch die Höhle. In einem glitzernden Bogen sauste er über die Köpfe der Kobolde hinweg und verschwand mit einem Plantschen im Wasserloch. Erschrocken sahen die Kobolde zu.
    »Zerbrochen ist er nicht«, rief Mark, »aber bekommen tut ihr ihn auch nicht! Was hältst du davon, Froschgesicht?« Er unterstrich seinen Hohn mit etwas Fingermagie.
    »Holt den Stein raus!« schrie der Häuptling, der aus keinem erkennbaren Grund entsetzlich erbost zu sein schien.
    Sofort sprangen drei stämmige Kobolde ins Wasser, hinter dem sinkenden Stein her. Doch sofort begann das Wasser aufgewühlt zu schäumen. Die drei machten kehrt und flogen förmlich aus dem Loch.
    »Was ist los?« brüllte der Häuptling. »Warum habt ihr aufgegeben?«
    Die drei Kobolde öffneten gleichzeitig den Mund. »Aua!« schrien sie im Chor.
    Nun konnte man auch den Grund dafür sehen: In jedes Koboldhinterteil hatten sich die unzähligen Zähne eines Piranhas eingegraben.
    »Ziemlich bissig, was, Schlammschnauze?« zwitscherte Brick Fledermaus. Leider verstanden die Kobolde ihn nicht; nur Mark konnte aufgrund seiner Erfahrungen im Kürbis Tiersprachen verstehen.
    Der Häuptling überlegte. »Aber er kann sie nicht alle in das Gesöff schmeißen«, sagte er. »Stürzt euch auf ihn, krallt euch die Steine!«
    Die Kobolde setzten sich wieder in Bewegung. Mark schleuderte eine dicke graue Perle in den Teich, dann einen Topas, doch das hielt die Kobolde nicht von ihrem Tun ab. Er schleuderte den Rest, den er noch in der

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