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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hand hielt, ins Wasser, dann nahm er eine weitere Handvoll auf. Wegen des fehlenden Zeigefingers konnte die Linke zwar nichts schleudern, dafür konnte er mit ihr aber wenigstens die Steine schaufeln.
    Am Nestrand erschien ein Koboldkopf. Mark griff an und schleuderte ihn mit brutaler Gewalt zurück. Die Leiter stürzte, was die darauf befindlichen Kobolde mit einem Heidenlärm quittierten. Dann warf er noch mehr Steine in das Wasserloch. Doch schon bald mußte er einsehen, daß es viel zu viele waren, um sie in dieser verfügbaren Zeit beseitigen zu können; schon bald würden die Kobolde ihn überwältigen und sich den Löwenanteil am Schatz sichern.
    »Fledermäuse!« rief er. »Kommt her, packt euch die Steine, schleudert sie in den Teich, wo die Fische sie bewachen können! Schnell, bevor die Kobolde sie erwischen!«
    »Tut es!« zwitscherte Brick Fledermaus. Der gesamte Fledermausschwarm kam im Sturzflug heran, jedes der Tiere packte mit den Füßen so viele Steine, wie es nur konnte, und flog damit zum Wasser davon.
    Die zornigen Kobolde auf den Leitern versuchten nach den Fledermäusen zu greifen, bekamen zum Dank aber nur Guanodünger ins Gesicht. Die Edelsteine verschwanden immer schneller. Inzwischen schleuderte Mark so viele Steine aus dem Nest, wie er nur konnte. Plötzlich hielt er inne: Soeben hatte er die beiden Feuerwasseropale aufgenommen. Sollte er die etwa auch wegwerfen? Das wäre doch eine Schande.
    Dann griff ihn ein Kobold an, und er wich zurück, konnte die Steine nicht mehr von sich werfen. So tat Mark also das einzige, was ihm einfiel: Er verschluckte die Steine. Sie drangen in seinen Hohlschädel ein und rasselten darin umher, doch dort kamen die Kobolde wenigstens nicht mehr an sie heran.
    »Schmeißt das Skelett raus!« rief der Häuptling. »Fackelt die Fledermäuse ab! Wir müssen den Rest der Steine kriegen!«
    Ein Kobold jagte durchs Nest und verpaßte Marks Hüftknochen einen gewaltigen Tritt. »Aua!« schrie der Kobold und hüpfte auf einem Bein umher. »Ich habe mir den Fuß gebrochen!«
    Mark aber flog bereits auseinander. Schnell überlegte er, welche Gestalt er beim Landen annehmen sollte. Ins Nest würde er nicht mehr zurückkommen, und außerdem waren die meisten Steine bereits fort; um an die besten heranzukommen, würden die Kobolde das Wasserloch trockenlegen müssen. Das würden sie auch bestimmt versuchen, daher…
    Er landete als starres Knochengitter, den Schädel in der Mitte, Hände und Füße an den Ecken. Er schlug auf dem Gestein auf und krachte gegen die harten Köpfe zweier Kobolde, die ihm im Weg standen. Der Zusammenprall verursachte allerdings weder ihm noch den Koboldköpfen Schmerzen, denn beide bestanden hauptsächlich aus Knochen.
    »Fledermäuse!« rief sein Schädel. »Schleppt mich ins Wasser!«
    »Wozu?« fragte Brick.
    »Ich werde mich als Netz schützend über den Boden des Wasserlochs legen«, erwiderte er. »Dann können die Fische durch mich hindurchschwimmen, die Kobolde aber sind zu groß dazu.«
    »Verstanden!« Unter seiner Anleitung gingen Hunderte von Fledermäusen herunter und krallten sich an den Knochen fest. Dann hoben sie Mark auf, brachten ihn über das Wasser und ließen ihn hineinfallen.
    »Macht mal Pause!« rief Mark, kurz bevor sein Schädel in den Fluten versank. »Ruht euch aus, denn blubb, blubb, blubb !«
    Zu spät; sein Schädel war bereits versunken. Die Magie eignete sich zwar großartig zum Sprechen, hatte aber auch ihre Grenzen.
    Der Boden des Wasserlochs war ähnlich beschaffen wie im oberen Teil der Höhle. Zahngleiche Stalagmiten reckten sich in die Höhe. Mark hatte beim Eindringen in die Höhle den Stalagmiten dazu benutzt, sich vorwärts zu ziehen. Nun tat er das gleiche, packte sie mit den Händen und ging in Position. Die meisten Edelsteine müßten sich hier in einer der großen Kuhlen befinden; ja, da sah er sie auch schon am Boden. Er ging tiefer, bis sein Gitterwerk alles bedeckte. Halt fand er an den Stalagmiten am Rand der Mulde.
    »Und was, wenn ich fragen darf, hast du vor, mißgestalteter Mann?« fragte Perrin Piranha, der herbeigeschwommen war.
    »Die Kobolde haben in Dracos Abwesenheit das Nest überfallen«, erklärte Mark. »Ich hatte eingewilligt, das Nest zu bewachen, aber es waren einfach zu viele Gegner. Deshalb haben wir die Edelsteine ins Wasser geworfen, wo ihr sie bewachen könnt.«
    »Soviel erahnte ich bereits«, erwiderte Perrin. »Was mich jedoch verwundert, ist deine gegenwärtige

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