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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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und stellten Brechstangen daraus her, die sie zwischen seinen Knochen ansetzten. Mark war zwar zäh, aber so zäh auch wieder nicht; als erstes lösten sie seinen Schädel, dann die anderen Knochen. Nach einer Weile hatten sie ihn in sämtliche Einzelteile zerlegt.
    Der Häuptling nahm den Schädel auf. »Und was sagst du jetzt, Knochenkopf?« fragte er.
    »Ich sage, daß du nicht allzu viele Edelsteine bekommen hast, Krampfnase!« versetzte Mark tapfer.
    Der Kobold rüttelte den Schädel kräftig. »Aber jetzt werden wir sie schon noch bekommen, nicht wahr, Schüttelknochen? Ohne deine Hilfe werden uns die Fledermäuse und Fische nicht mehr aufhalten können.« Wieder schüttelte er den Schädel. »Was rasselt denn da so laut?«
    Mark erinnerte sich an die beiden Feuerwasseropale, die er dort verstaut hatte. »Mein Gehirn, du Idiot!« fauchte er.
    »Ich glaube, du hast dort ein paar Edelsteine versteckt. Nun, den Klunker bekommen wir schon. Wir bringen deinen Schädel zu uns nach Hause und brechen ihn auf.« Dann wandte er sich an seine Gefolgsleute. »Nehmt diese Knochen und diesen Schädel und bringt sie zum Hauptquartier!«
    Mark begriff, daß er verloren war. Die Kobolde würden ihn vernichten, um die beiden Opale an sich zu reißen. Doch bis sie das getan hatten, würde der größte Teil des Tages vergehen. Mit jeder Stunde wurde es wahrscheinlicher, daß der Drache zurückkehren würde. Die meisten Edelsteine waren gerettet, es würde eine sehr schwierige und langwierige Aufgabe sein, die Steine aus dem Wasserloch zu holen, wo die Fische sie sorgfältig versteckt hatten. Er hatte getan, was er konnte.
    Mit diesem Gedanken mußte Mark sich zufriedengeben, als man seinen Schädel ins Herz des Koboldreichs verbrachte.

10
Naga
    Sie erreichten den Berg Etamin in der Dämmerung. »Halt dich fest!« knurrte Draco, als er auf den winzigen Eingang zuflog, und Dolph tat wie ihm geheißen.
    Doch als sie durch den mit Wasser gefüllten Teil der Höhle schwammen, stellten sie fest, daß die Fische in Aufruhr waren. Als Drachenschmetterling konnte Dolph die Fischsprache nicht verstehen, aber Draco reagierte sofort. Er stürzte in beachtlichem Tempo aus dem Wasserloch.
    Dort schwebten bereits die Fledermäuse. Als Flugwesen konnte Dolph sie einigermaßen verstehen. »Kobolde!« riefen sie im Chor. »Überfall!« Kein Wunder, daß Draco so schnell reagiert hatte – Kobolde waren immer eine schlechte Nachricht!
    Draco landete im Nest. Dolph nahm wieder Jungengestalt an. Entsetzt sahen die beiden sich einen Augenblick um. Das Nest war ein heilloses Durcheinander. Sein säuberlich angelegter Steinrand war auseinandergerissen worden, und sämtliche Juwelen waren verschwunden. Von Mark Knochen fehlte jede Spur! Die Kobolde hatten wirklich saubere Arbeit geleistet!
    Aufgeregt schnatterten die Fledermäuse. Dolph nahm eine Fledermausgestalt an, um sie besser zu verstehen. Nach und nach konnte er sich von den Geschehnissen ein Bild machen.
    Kurz nachdem Draco und Dolph die Höhle verlassen hatten, waren die Kobolde eingebrochen. Mark hatte sie tapfer und mit viel Phantasie abgewehrt; er hatte die Fledermäuse und Fische angeführt, was ihre Bemühungen sehr viel effizienter gemacht hatte. Doch schließlich hatten die Kobolde ihn auseinandergenommen und in Einzelteilen fortgeschleppt. Zum Glück hatten sie dann kaum noch Zeit gehabt, um nach den Edelsteinen zu tauchen. Die Fische hatten sie sehr gut versteckt und griffen die Kobolde ständig an, so daß ihre Suche wenig erfolgreich war. Schließlich hatten sie nur einige wenige Steine erwischt, bevor sie fliehen mußten, um nicht dem Drachen bei seiner Rückkehr in die Hände zu fallen. Die meisten Edelsteine waren unter Wasser in Sicherheit, und auf Dracos Befehl würden die Fische sie wieder herbringen.
    Draco wandte sich an Dolph. »Dein Freund war ein Held. Er hat meinen Schatz gerettet. Hätten die Kobolde meine Juwelen erst aus dieser Höhle geschleppt, hätte ich sie nicht mehr verfolgen können. Er hat meine Leute so eingesetzt, daß ich jetzt nur noch aufzuräumen brauche. Deshalb will ich dir aus Dankbarkeit den anderen Feuerwasseropal zusammen mit dem ersten geben. Ich werde die beiden von den Fischen sofort herbeibringen lassen.« Er flog zum Wasser, steckte den Kopf hinein und gab Anweisungen. Doch im nächsten Augenblick kehrte er unverrichteterdinge zurück, er sah verwundert aus. »Perrin sagt, daß diese beiden Opale nicht ins Wasser gelangt sind.«
    »Die Opale?«

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