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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier?«
    »Irgend etwas hat mich an eurer Reise gestört, deshalb bin ich hergekommen, um nachzusehen, ob ich euch helfen kann. Habt ihr euren Spiegel noch?«
    »Spiegel? Welchen Spiegel?«
    Mela schnitt eine hübsche Grimasse. »Folgt mir ans Ufer. Ich denke, ich kann euch dabei helfen, ihn zurückzubekommen.«
    Verwundert folgten sie der Meerfrau ans Ufer. Dort legte sie sich wieder ihre hübschen Beine zu und gesellte sich zu ihnen. »Es gibt hier etwas Umkehrholz, das habe ich erst neulich noch gesehen. Ah, da ist es ja! Nimm es auf, Dolph, aber benutz jetzt keine Magie.«
    Dolph nahm das Holzstück, auf das sie zeigte. »Ich bin schon zu klug, um meine Gestalt zu wandeln, während ich das hier in der Hand halte!« rief er. »Es würde ja alles umkehren, was ich versuche!«
    »Was ist mit dem magischen Spiegel?« fragte sie wieder.
    Da klappte Dolph der Kiefer herunter. »Den habe ich im Inselhotel am Empfangsschalter liegenlassen! Auf der Diebesinsel!«
    »Das habe ich mir gedacht«, bemerkte Mela. »Ich wußte, daß irgend etwas an dieser Insel seltsam ist, konnte mich aber nicht genau daran erinnern. Es gibt da Gerüchte…« Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht solltest du das Holz lieber dorthin mitnehmen und schauen, was du erreichen kannst.«
    »Das sollte ich wohl besser«, stimmte Dolph ihr zu. Er reichte das Holz herum, und als die anderen es nacheinander berührten, erhellten sich ihre Mienen. Nun begriffen alle, was passiert war.
    »Sie haben Vergessensmagie benutzt«, erklärte Mark. »Der Schwarze Peter hat etwas davon über das Schild geschüttet und dann auf den Spiegel, und danach haben wir sie beide vergessen.«
    »Aber wie konnte der Schwarze Peter sich dann an den Spiegel erinnern?« wollte Nada wissen. »Ich meine, wenn der Zauber doch bewirkt, daß jeder die Gegenstände vergißt…«
    »Es war nur ein kleines bißchen Vergessen, übriggeblieben vom großen Vergessenszauber«, schloß Mark. »Gerade so viel, um uns ein Ding für ein paar Stunden vergessen zu lassen. Wahrscheinlich liegt der Spiegel immer noch am Empfang, bis der Zauber vergangen ist. Dann wird Peter ihn dort finden und mitnehmen. Es ist der perfekte Diebstahl! Normalerweise wären wir schon ganz weit weg, wenn wir uns schließlich an unseren Verlust erinnerten, so daß es sich nicht mehr gelohnt hätte, noch einmal umzukehren.«
    »Und hätten wir es getan«, fügte Grazi hinzu, »hätte er den Zauber einfach noch einmal verwendet. Was für ein Dieb!«
    »Aber warum steht dann überhaupt dieses Schild draußen am Hafen?« wollte Dolph wissen. »Das verrät ihn doch gleich von Anfang an!«
    Mark überlegte. »Vielleicht prüft er auf diese Art die Reisenden. Wenn sie das Schild vergessen haben, weiß er, daß der Zauber auf sie wirkt und daß er ihn dazu benutzen kann, sie zu berauben. Äußerst raffiniert.«
    »Na gut, gehen wir zurück und zahlen wir es ihm heim!« entschied Dolph. »Ich halte das Umkehrholz, damit es sich nicht auch auf euch andere auswirkt. Solange ich in meiner natürlichen Gestalt bleibe, wird es mir nichts ausmachen. Dann gebe ich es einem von euch und…« Er war zu wütend, um den Gedanken zu beenden, und er wußte auch, daß es kein sehr netter Gedanke war.
    »Viel Glück!« sagte Mela und kehrte ins Wasser zurück. »Ich bin froh, daß ich euch helfen konnte, nach allem, was ihr für mich getan habt.«
    Dolph nickte. Manchmal lohnte es sich, nett zu anderen zu sein.
    Wieder machten sie sich auf den Weg zur Insel. Als sie schließlich dort eintrafen, hatte Dolph sich ein wenig beruhigt und entschieden, das Umkehrholz zu behalten. Wahrscheinlich konnte er damit in seiner natürlichen Gestalt mehr ausrichten als in der Form eines rachsüchtigen Drachen.
    Wieder stand das Schild vor ihnen: DIEBESINSEL. Kurz darauf erschien der Schwarze Peter. Als er sie erblickte, wirkte er überrascht. »So bald schon wieder da? Was kann ich für euch tun?« Wieder schüttete er irgend etwas über das Schild.
    »Oh, wir werden uns schon etwas ausdenken«, meinte Dolph und umklammerte das Umkehrholz.
    Sie folgten Peter in sein falsches Büro. Dort lag noch der Spiegel auf dem Tisch, genau so, wie Dolph ihn eine Stunde vorher liegengelassen hatte. Er nahm ihn und steckte ihn in seinen Rucksack. Dann berührte er den Schwarzen Peter mit dem Umkehrholz. »Was bist du?« fragte er.
    Peter sah erschrocken auf. »Ich bin der schlimmste Dieb und Schurke in der ganzen Gegend hier«, erwiderte er. »Ich bestehle jeden, der

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