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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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wußten, nahrhafte Speisen aufzuzwingen.
    Gegen Mittag gelangten sie an ein Schild, das auf dem Strand stand: INSELN DER FREUDE. Sie blieben stehen und überlegten.
    »Das scheint das Gebiet zu sein«, schloß Mark, »von dem Mela gesprochen hat. Wir müssen also jetzt Ausschau nach Inseln halten und diese erforschen, aber ganz vorsichtig.«
    Sie gingen weiter den Strand entlang. Schon bald erschien die erste Insel, nicht weit vom Ufer gelegen. Sie sah ganz gewöhnlich aus, fast mundanisch; es war nicht das leiseste Anzeichen einer Verzauberung zu sehen.
    Mit passenden Tritten ließen die Skelette sich wieder zerlegen und nahmen gemeinsam die Form eines Segelboots an, in das Dolph und Nada einstiegen. Eine frische Brise wehte ihnen entgegen, aber mit ihrer Segelmagie schafften die Skelette es, die Insel gegen den Wind anzusteuern.
    So schafften sie es sicher bis zu dem am Nordufer der Insel gelegenen Hafen. Da lagen zahlreiche Boote – große, kleine und winzige. Dolph und Nada stiegen in Menschengestalt an Land und verpaßten den Schlüsselbeinen zwei ordentliche Tritte, so daß die Skelette wieder ihre natürliche Gestalt annahmen.
    Dann sahen sie sich um. Auf einem Schild stand DIEBESINSEL.
    Darüber dachten sie nach. »Wollen wir wirklich hierher?« fragte Mark. »Wir sind doch keine Diebe.«
    »Aber wenn es hier Diebe geben sollte«, meinte Dolph, »könnte einer von denen vielleicht den Himmelstaler gestohlen haben, dann wäre das hier doch der geeignetste Ort, um nachzusehen.«
    Ein Mann kam einen Pfad entlang. Er war dunkelhäutig und besaß nur ein Auge, und sein Blick huschte ständig hin und her. Er kam zu dem Schild, schüttete etwas darüber, dann lief er auf die Gruppe zu. »Willkommen auf der Ehrlichen Insel! Ich bin der Schwarze Peter, euer freundlicher Gastgeber. Was führt euch hierher?«
    »Ehrliche Insel?« wiederholte Dolph. »Ich dachte, auf dem Schild hätte gestanden…« Er stockte, weil ihm nicht mehr genau einfiel, was er auf dem Schild gelesen hatte.
    »Welches Schild?« fragte der Mann, und seine dunkle Stirn furchte sich.
    Die anderen zuckten die Achseln. Sie erinnerten sich an kein Schild.
    »Wir suchen nach dem Himmelstaler«, sagte Mark. »Weißt du zufällig, wo wir ihn finden können?«
    Peter sah Mark genauer an. »Wirklich, alter Knabe, du könntest mal eine ordentliche Mahlzeit vertragen! Kommt in unseren Gasthof, dort werden wir euch von allen Beschwernissen befreien.«
    Irgend etwas machte Dolph daran zu schaffen, aber er konnte es nicht festmachen. Kein Zweifel, der Schwarze Peter war durchaus nett. Sie folgten ihm den Weg entlang, bis sie zu einem eleganten Gebäude kamen, das fast so großartig aussah wie ein Palast. Doch als sie durch die prunkvolle Pforte traten, bemerkte Dolph, daß die ganze Front nichts als Fassade war, eine riesige Mauer, die wie ein Gebäude bemalt war. Der eigentliche Bau bestand aus Baumstämmen und getrocknetem Schlamm, der Boden war aus gestampftem Sand.
    »Besitzt ihr irgendwelche Wertsachen?« fragte Peter und schritt dabei hinter das Empfangspult. »Wir bewahren sie während eures Aufenthalts gern in unserem Tresor auf.«
    »Nur den magischen Spiegel«, meinte Dolph. »Aber der ist sehr klein, deshalb brauchen wir nicht…«
    »Ach ja? Laß ihn mich mal sehen.«
    Dolph kramte in seinem Rucksack und zog den Spiegel hervor. Peter ließ etwas darauf fallen – vielleicht sah es aber auch nur so aus. »Laßt mich euch euer Zimmer zeigen«, sagte Peter und führte sie hinaus.
    Sie folgten ihm. Wieder verspürte Dolph irgendeine merkwürdige Unruhe; war da nicht etwas… Aber er konnte sich nicht erinnern, was es war, also folgte er den anderen.
    Nun fanden sie sich draußen wieder, auf einem gewundenen Pfad. Peter ging voraus, bis sie zum Hafen gelangten. »Es war nett, euch hiergehabt zu haben«, sagte er. »Ich hoffe, euer Aufenthalt hat euch gefallen. Ihr müßt wirklich so bald wie möglich wiederkommen.« Er machte eine kleine Verneigung, dann drehte er sich um und ging fort.
    Verblüfft blickte Mark Dolph an. »Gehen wir schon wieder?«
    »Offensichtlich«, meinte Grazi. »Denn wir stehen wieder am Wasser.«
    Dolph und Nada traten die Skelette und bestiegen das so entstandene Segelboot. Schon bald hatten sie den Hafen hinter sich zurückgelassen, von günstigem Wind angetrieben.
    »Ahoi!«
    Als Dolph sich umsah, erblickte er Mela Meerfrau mit ihrem Fischschwanz, die auf einer Welle ritt und ihnen zuwinkte. »Was machst du denn

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