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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Spalte nur sehr langsam. Eine Weile haben sich Teile davon als Vergessensstrudel abgelöst, die einigen Unfug anrichteten, aber die meisten von ihnen sind inzwischen verschwunden. Jetzt, da du die Spalte gesehen hast, wirst du dich auch wieder an sie erinnern können.«
    »Oh, das ist gut! Ich möchte überhaupt nichts vergessen! Ich habe ja nie geglaubt, daß es so viel Spaß machen könnte, verlobt zu sein!«
    Dolph hatte es auch nicht geglaubt. Doch er fürchtete sich vor seiner Rückkehr auf Schloß Roogna, wo seine Mutter ihn ganz bestimmt einen ganz besonderen Marsch blasen würde. Die Tatsache, daß er Nada mochte, würde die Abrechnung wahrscheinlich nur um so schlimmer machen, denn Kinder sollten ja gar keinen Spaß im Leben haben.
    Nach einer Weile erschien die Küste unter ihnen. Dolph folgte ihr nach Süden und ging immer tiefer, bis er die Gegend ausgemacht hatte, wo Mela Meerfrau zu schwimmen pflegte. Aber wie sollten sie jetzt wieder unter Wasser gelangen? Sie würden sich weitere Luftpflanzen besorgen müssen und…
    Doch da erblickte er zwei Gestalten, die aus dem Wasser gewatet kamen. Mela mit Frauenbeinen und Grazi, die den Rucksack trug. Natürlich hatten sie ihn im magischen Spiegel kommen sehen und waren herbeigeeilt, um die Ankömmlinge zu begrüßen!
    Vorsichtig ließ Dolph den Käfig ins seichte Wasser fallen. Spritzend setzte der Käfig auf, doch das Wasser fing den Sturz ab, so daß Nada keinen Schaden erlitt. Auch seine Landungen wurden langsam besser!
    Während Dolph sich wieder in einen Jungen verwandelte, trat Nada den Käfig gegen den Hüftknochen, dann nahm sie ihrerseits ihre natürliche Form wieder an. Mark stellte alle einander vor, damit Nada, Mela und Grazi wußten, wer wer war. Dann legte Mark seinen Schädel schräg und klopfte mit einem Knöchel dagegen, worauf die beiden Feuerwasseropale in seine andere Hand rollten.
    »Draco Drache hat eingesehen, daß es ein Mißverständnis gegeben hat«, erklärte Dolph diplomatisch. »Daher gibt er dir den Opal wieder zurück. Der andere…«
    »… ist sein Zwillingsstein, den ich dir überreiche, um damit Grazi auszulösen«, fuhr Mark fort. »Zusammen bilden die beiden einen Satz, der sehr viel wertvoller ist als beide Steine einzeln.«
    »Aber mir gehört doch nur einer!« wandte Mela ein.
    »Beide gehören jetzt dir«, widersprach Mark entschieden. »Damit solltest du keine Schwierigkeiten mehr haben, einen geeigneten Meermann zu heiraten.« Er reichte ihr die beiden Opale.
    Dolph schwieg. Er wußte, daß der zweite Opal von Rechts wegen Mark gehörte, es war sein Lohn dafür, daß er die meisten anderen Edelsteine vor dem Zugriff der Kobolde gerettet hatte. Wäre Mark nicht gewesen, hätten die Kobolde alles mitgehen lassen. Dolph hatte Mark über das Mißverständnis zwischen Draco und dem Meermann aufgeklärt und auch über Dracos unerklärliche Vorbehalte dagegen, daß man Mela dieses Mißverständnis näher erläuterte. Offensichtlich war Mark der Auffassung, daß die Meerfrau mehr zurückbekommen sollte, als sie verloren hatte.
    Während er darüber nachdachte, fiel ihm ein, daß Mela nun auch kein weiteres Interesse mehr an ihm haben würde. Mit zwei Opalen konnte sie wahrscheinlich jeden Meermann bekommen, den sie wollte. Da Mark Dolph vor dem zu schützen suchte, was seine Mutter wahrscheinlich ›habgierige Frauenzimmer‹ nennen würde, war das schon ganz gut so. Hauptsächlich hielt Dolph sich allerdings zurück, weil er Nada Naga nun mehr mochte als Mela Meerfrau.
    Einen langen Moment, vielleicht waren es auch eineinhalb, stand Mela wie betäubt da und musterte die Zwillingsopale, die hell in ihrer Hand funkelten. Dann warf sie die Arme um das Skelett und küßte es heftig. »Ach, Mark!« rief sie. »Du bist wunderbar!«
    »Ähem, öh«, sagte Mark verblüfft. »Paß auf, sonst reißt du dir noch die Haut auf.«
    Sie ließ ihn fahren und trat zurück. »Einen herzhaften Knochenkuß werde ich schon überleben«, meinte sie. »Kann ich noch irgend etwas für euch tun?«
    »Wie du weißt, suchen wir nach dem Himmelstaler«, antwortete Mark. »Kannst du uns irgend etwas über die Inseln im Süden erzählen? Wir würden jeden Hinweis zu schätzen wissen.«
    »Nun, ich bekomme sie ja meistens nur von unten zu sehen«, erwiderte Mela. »Da gibt es ein paar Inseln des Entzückens – nein, so heißt das nicht. Inseln des Glücks – nein, das auch nicht. Ich kann mich wirklich nicht erinnern… Ah, ja! Inseln der Freude! So

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