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Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Titel: Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Versuche, deinen
Mann dahin zu bringen, daß er mitmacht, es wird sonst bloß so
kompliziert, es können ja nicht alle so souverän sein wie dein
›Kerl‹… nimm seinen Schwanz in den Mund, und dann nimmt er
dich dafür von hinten, das war’ schon das Beste. Auf den Straßen
danach herumzurennen – so wie ich – das erfordert ungewöhn
lich gute Nerven und Talent. Die Ausbeute wird selten so sein
wie an diesem Morgen… ein herrlicher Morgen, nicht wahr? Die
Luft ist rein, köstlich einzuatmen. Und der Körper satt und
schlaff. Du kleines Stück du, du konntest es also! Jetzt wimmelt
es in dir von Spermatozoen, und wer weiß, ob nicht einer in der
richtigen Richtung schwimmt? Stürz dich heute abend in der
üblichen Stellung auf deinen Mann – sicher ist sicher.
Jetzt ziehe ich noch meine Pfeife aus deinem Rockbund. So
wahr ich lebe: Du hast doch nie geglaubt, daß es eine Pistole war!
Es ist gut, gezwungen zu werden, was? Aber ein Revolver? Ja,
anfangs vielleicht, aber später… nein, nein. Da wolltest du bloß
immer noch mehr haben, du geiles Gestell. Und du hast ja auch
eine Ladung in dein Gehäuse gekriegt. Neue Himmel haben sich
dir aufgetan.
Allerhand, eine ganze Stunde haben wir hier gestanden und
geflüstert. Davon kann man nicht leben… Und zuletzt: Sei nicht
zu sicher… ich habe die gekräuselten Lippen gesehen, als ich das
von den schwimmenden Spermatozoen sagte, was dachten Sie
dabei? Ich habe die Kanone schließlich in Ihrem Kinderzimmer
abgeschossen, vergessen Sie das nicht! Dreimal in einer Stunde,
nicht schlecht! Es wird schon besser sein, Sie bringen die Dinge
in Ordnung und nehmen Ihren Mann heute nacht mit ins Bett!
Und wenn er nicht gleich will, dann müssen Sie ihn eben an
heizen, so wie ich Sie angeheizt habe, Sie haben kostenlosen
Unterricht bekommen, das meiste davon kann man auch auf
einen Mann anwenden. Wenn Sie nur frech genug sind, dann
liegt er bald da und keucht in Ihnen und macht Kinder, und in
neun Monaten gebären Sie… Jetzt wird aufgemacht, und die
Leute drängeln, der Spaß ist vorbei, ich hoffe, Sie kriegen den
Hut oder den Pulli… verzeihen Sie, ich muß in die entgegenge
setzte Richtung, ich habe bloß meine Frau hierherbegleitet…
Verzeihen Sie… Tschüß… einen Kuß auf die Wange zum Ab
schied!…
BENGT ANDERBERG
Italien auf Schwedisch
    Es war an einem Maimorgen vor vielen Jahren. In der kleinen
Stadt Firdusa am Mittelmeer blühten die Platanen, und das Laub
verbreitete mit dem Westwind einen schwachen, frischen Duft.
Die Gardinen blähten sich in leichten Bogen von den Fenstern
nach außen. Wogen mit sonnen-durchwobenen Kämmen schlu
gen gegen die einfache Mole der Stadt. Die Fischkutter steuerten
in den Hafen und takelten ihre vielfarbigen Segel ab. Auf den
Decks lagen Berge von Sanktpetersfischen, Bonitas, Langusten
und Calamari, Seeigeln und zahllosen glitzernden Sardinen. Die
schwarzhaarigen Fischerjungen beugten sich über die Reling und
sangen, während sie zum Marktplatz hinüberschauten, wo junge
Frauen, in tief ausgeschnittenen Baumwollkleidern und mit
braungebrannten Waden, am Brunnen Wäsche spülten. Es war
ein altes Liebeslied:
»L’hai vedude in camesute, l’hai vedude sul balcon:
par no ofindi lis tetinis si pojave in comedon…«
    Die kleinen Mädchen tanzten ihre eintönigen, endlosen Tänze
auf dem leeren Schulhof. In allen Fensternischen lagen Katzen,
die sich sonnten. Der Straßenfeger gönnte sich einen stärkenden
Schlummer im Schatten seines krummrückigen, dickbäuchigen
kleinen Esels, der sonst den Karren zog.
    Der Pfarrer wohnte oberhalb der Stadt in einem weißgetünch
ten Haus am Hang, wo es unter Olivenbäumen und luftigen
Tamarisken halb verborgen lag. Er wachte an diesem Morgen mit
dem unbestimmten, aber suggestiven Gefühl auf, daß sich im
Laufe der letzten Nachtstunden irgend etwas verändert habe.
Vorsichtig hob er die Bettdecke hoch. Ganz richtig, er lag da mit
einem prächtigen Ständer.
    »Das wird Mühe kosten, bis der sich legt«, dachte er mit einer
Mischung aus Besorgnis und aufkommender Freude. Er klingelte
seiner Haushälterin.
    Sie kam sofort mit dem Kaffee und den frischgebackenen
Brioches. Sie war ein ganz junges Ding und hieß Sylfidia – aus
unerfindlichen Gründen, denn sie war groß und stark wie eine
Ardennen-Stute. Außerdem hatte sie dieses widerspenstige, helle
Haar, das im Schatten zu leuchten scheint und mit Sicherheit
besagt, daß man am

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