Himmelsbrut / Victor (German Edition)
Kriegerin! Nicht mal Joshua hatte diese Energiemenge!" Jetzt neigte auch er kurz den Kopf und sagte: „Herzlichen Glückwunsch! Euch Dreien möge der Segen zu Teil werden, und die Lebenskraft die uns alle umgibt, immer um euch sein. Die Wächter sind euer Schild!"
Ronan sah sie feierlich an, als wäre sie, auf der Skala seiner Gunst, gerade um drei Punkte gestiegen. Vivian wusste nicht genau, was die Worte zu bedeuten hatten, aber sie klangen für sie wie ein Zeremoniell. Sie wusste nur eins ganz sicher: S ie war schwanger!
Zusammenbesprachen sie die Einzelheiten, was V wissen durfte und was nicht, und dass Vivian, bis Ethan, Ronan und Kane einen Plan entwickelt hatten, ihn möglichst ablenken sollte über ein bis zwei Tage. Victor würden sie eine ähnliche Geschichte erzählen, so dass er zwei Tage frei hatte. Sie sollte ihn irgendwie vom Anwesen und seinen Brüdern fernhalten. Nach der Besprechung rannte sie so schnell sie konnte nach oben zu V. Dem Vater ihres Kindes. Dem Mann, den sie liebte... das Böse musste warten.............
KAPITEL 14
Das Kellergewölbe unterhalb des Stadthauses von Azazel war dunkel und feucht und hätte dem London Dungeon alle Ehre gemacht. Doch der große Vorteil daran war, dass die Wände auch sehr dick waren, so dass kein Laut, der von außen oder innen kam in die oberen Räume drang. Für Macs Plan war dieser Umstand geradezu perfekt! Seit der Begegnung mit Ronan war sie auf der Suche nach einem Fluchtweg für Joshua. Sie wusste nicht wie lange er noch durchhalten würde oder wann Zel ihn töten lassen wollte. Tag für Tag machten sich Haw und Ohajah einen Spaß daraus, ihn während der Verhöre, die Zel angeordnet hatte, mit irgendwelchen dreckigen Gegenständen körperlich zu quälen oder verbal zu demütigen! In unbeobachteten Momenten schlich Mac sich zu ihm, um Joshua wenigstens mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie gab ihm Wasser und versuchte so gut wie nur möglich, seine Wunden zu versorgen. Wäre er ein Mensch oder ein gewöhnlicher Seelenloser hätten ihn seine Verletzungen längst umgebracht. Aber Joshua war wie sein Vater, ein echter Nephilim-Wächter. Seine Wunden heilten wahnsinnig schnell und seine Kraft war fast unendlich, doch auch Wächter konnten getötet werden, wenn der Blutverlust zu hoch war oder das Herz zerstört wurde! Ganz zu schweigen von einer Enthauptung.
Joshua hatte eine Seele wie sie und sie konnte nicht zulassen, dass er starb. Wenn sie überhaupt noch so was wie einen Ehrenkodex hatte, so war es der, alle lebenden Seelen zu beschützen. Seit Jahrhunderten hatte sie nun versucht herauszufinden, wo Zel ihre kleine Schwester gefangen hielt, doch er würde das Geheimnis niemals preisgeben, soviel wusste sie! Nachdem sie Joshua kennen gelernt hatte, schöpfte sie nun wieder neue Hoffnung, denn sollte sie ihn befreien und unversehrt nach Hause bringen, wären ihr die Wächter etwas schuldig. Es war immer gut, wenn einem Jemand noch etwas schuldete.
Dass sie den Wächter Ronan getroffen hatte, war reiner Zufall gewesen. Nachdem Zel sie fast bis zur Ohnmacht verprügelt hatte, war sie ziellos in die Nacht gerannt, na ja eher auf einem Bein gehumpelt. Als die Schmerzen unerträglich geworden waren, hatte sie sich in der Nähe vom "Hell of Souls" in eine dunkle Nische gekauert, um etwas auszuruhen.
Auch sie heilte schnell, schließlich war ihre Mutter eine echte Seelenträgerin gewesen und ihr Vater ein Gefallener, was sie immerhin zu einer Nephilim der ersten Generation machte. Ihre Mutter hatte sie alle mit einer Seele versehen, auch ihren Vater, so dass die Linie ihrer Familie wieder rehabilitiert wurde, und dafür war sie immer dankbar gewesen. Als Zel sie und ihre Schwester entführen ließ war sie gerade mal siebzehn und Emaline, gerade geboren. Er hatte ihrer beider Eltern wie Vieh abschlachten lassen vor ihren Augen und dann hatten sie ihr Emaline aus den Armen gerissen. Danach hatte sie die Kleine nie wieder gesehen, aber sie würde sie irgendwann finden. Tod oder lebendig!!!!
Mac schlich sich dicht an die Hauswand gedrückt zu dem Kohleschacht, der früher als Anlieferplatz für Braunkohlehändler diente. Sie hielt sich so gut es ging im Schatten des Mondlichts. Ab und zu schlugen ihr Äste von Büschen ins Gesicht, die dicht an der Mauer gepflanzt waren. Am Schacht angekommen, brachte sie winzige Plastiksprengstoffstücke an die schwere Holzfalltür an und steckte jeweils ein elektrisches Zündkabel ein. Sie benutzte einen Fernzünder
Weitere Kostenlose Bücher