Himmelsbrut / Victor (German Edition)
für die Sprengung, man konnte ja nie wissen, ob einem nicht doch die Tür oder irgendwelche Splitterstücke um die Ohren flogen. Vorsicht, war die Mutter der Porzellankiste!
Mac lauschte in die Nacht und - oh Glück - ein dicker LKW donnerte durch die nicht weit entfernte Nebenstraße. Sie drückte den Auslöser und die Falltür sprang auf! Na, wer sagt’s denn! Sie lauschte noch einmal, ob sich etwas tat im Haus, doch alles blieb ruhig. Schnell schlüpfte sie in den dunklen Keller.
Kurze Zeit später, war sie ohne Zwischenfälle bei Joshua angelangt. Haw und Ohajah mussten gerade weg sein, denn Joshua war über und über mit Blut verschmiert. Die beiden hatten ganze Arbeit geleistet. Sein Gesicht war kaum noch zu erkennen und ihm fehlten ein paar seiner Fingernägel. So gut sie konnte schleppte sie den halb bewusstlosen Joshua durch die langen dunklen Gänge. Immer wieder blieb sie stehen, um zu lauschen, doch Zel und die anderen würden nie mit so einem Angriff rechnen. Dazu waren sie viel zu selbstgefällig! Unbehelligt erreichten sie ihr Auto, dass sie etwas abseits des Grundstücks geparkt hatte. Irgendwie schaffte sie es, Joshua auf den Rücksitz des Touareg´s zu hieven und ihn dort anzuschnallen. Er zitterte am ganzen Körper! Als sie ein Stück weit aus London raus waren, drehte sie sich zu Joshua um. „Du musst mir jetzt helfen, okay? Ich weiß nicht, wo das Anwesen deines Vaters ist, du musst es mir schon zeigen.“
„Nein! Nicht zu Victor, bring mich zu den Dark Wings. Bitte!" Er konnte kaum sprechen, doch Mac konnte schon heraushören, dass es ihm ernst war.
„Also gut, dann wieder zurück nach London." Scharf wendete sie den Wagen, sodass die Reifen quietschten. ,,Ich kann nur hoffen, dass du weißt, was du tust !"
Schäumende Wellen brachen über ihm zusammen. Wieder und wieder versuchte er an die Wasseroberfläche zu kommen, doch immer wieder zogen ihn unendlich große Klauen in die Tiefe. Victor wusste nicht wie er hierher gekommen war, aber eins wusste er genau; Er kämpfte um sein Überleben! Bald würde ihn seine Kraft verlassen! Er hatte schon zu viel Wasser geschluckt und seine Lunge war wie mit Schlamm gefüllt, seine Muskeln, schwer wie Blei. Er würde hier verrecken!! Wie aus weiter Ferne hörte er Vivian rufen. Er solle nicht aufgeben, um Ihretwillen, und obwohl er alles für sie tun würde, so musste er ihr diesen Wunsch wohl versagen.
Wie gerne würde er sie noch einmal in den Arm nehmen. Ihr sagen wie sehr er sie liebte und sie bitten, seine Frau zu werden. Ganz offiziell mit der dazugehörigen Zeremonie in einem wunderschönen Kleid. Dann versagte ihm seine Lunge den Dienst. Er sah noch einmal nach unten. Eine graue Wachs ähnliche Fratze mit gelben, schlitzförmigen Augen, die direkt an den Ohren befestigt zu sein schienen, grinste ihn höhnisch an..........
Er spürte etwas Kühles auf seiner Stirn und gleichzeitig tropfte etwas Warmes auf sein Gesicht. War das der Übergang? Würde er jetzt seinen Vater und seine Mutter sehen? Nein! Das konnte noch nicht sein, er hatte noch so vieles zu erledigen, bevor er gehen konnte. Vivian war doch gerade erst in sein Leben gekommen. Er konnte sie jetzt nicht einfach wieder verlassen und was war mit Joshua? Er musste ihn erst befreien und nochmals versuchen, sich mit ihm zu versöhnen!
Warme Hände legten sich auf sein Gesicht und mit letzter Kraft öffnete er die Augen und sog soviel Sauerstoff in seine Lungen wie er konnte.
„Hallo, mein wunderschöner Engel, du bist zu mir zurückgekommen!", schluchzte sie mit total verheultem Gesicht! Sie streichelte ihm über’s Haar.
„Hallo, meine große Liebe." Seine Stimme war rau und er konnte kaum sprechen, so sehr schmerzte sein Hals. „Was ist passiert? Warum bin ich wieder hier?"
„Ich weiß es nicht, als ich aufgewacht bin, da hast du schon um dein Leben gekämpft. Du wärst fast erstickt. Ich wusste nicht was ich tun soll. Ich habe dich beatmet, aber nichts hat genützt!" Wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. „Ich dachte, ich hätte dich verloren!" Sie beugte sich vor und küsste ihn wieder und wieder auf seine Augenlider, seine Wangen, die Nase, seine Lippen, sein Kinn, am liebsten hätte sie ihn in sich aufgesogen. „Mach das nie wieder!"
Auch seine Augen waren mit Tränen gefüllt. „Ich sagte dir doch, dass mich nichts von dir fern halten kann, nicht einmal der Tod." Er setzte sich auf und zog sie in seine Arme. „Ich hoffe, dass du mich doch ein bisschen
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