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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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dann.
    Fronbauer schluckte und lauschte dem Anrufer.
Gleichzeitig stutzte er über zwei Regalreihen, in denen die Aktenordner nicht so
dicht gedrängt und ordentlich standen, wie in den anderen. Es schien, als sollten
Lücken ausgeglichen werden. Doch Fronbauer konnte sich jetzt auf diese Beobachtung
nicht konzentrieren. Sein Interesse galt dem, was ihm der Anrufer mitzuteilen hatte.
    »Und Sie meinen wirklich, Mord?«,wiederholte
er mit unsicherer Stimme, um gleich hinzuzufügen: »Ich komme sofort.«

11
     
    Auch über Frankfurt lag feucht-heiße Luft. Harry Saalfelder und Susann
Stahlecker hatten den Tag in der Innenstadt verbracht, exklusive Boutiquen aufgesucht
und auch verschiedene Kleidungsstücke gekauft. Anschließend waren sie in einem Straßencafé
und dann in einem kleinen Biergarten gewesen. Jetzt, als die Sonne schon hinter
den Häusern einer Seitengasse verschwunden war, kehrten sie wieder zum ›Orion‹ zurück.
Die Eingangstür stand weit offen, aus dem Innenraum waren Stimmen zu hören. Die
ersten Gäste hatten sich bereits niedergelassen. Als Saalfelder und seine kurzberockte
Begleiterin aus der Helle des Tages in das dunkle Lokal kamen, vereinigten sie viele
Blicke auf sich. Saalfelder ging zielstrebig auf einen der hinteren Tische zu, wo
sich beide setzten. Mehrere Pärchen saßen an verschiedenen Sitzgruppen, hinterm
Tresen stand der Kleiderschrank, der sich ›Bomber‹ nannte. Er hatte die Neuankömmlinge
sofort registriert und ihnen kurz zugenickt. Das Zeichen: Die Aktion konnte beginnen.
    Saalfelder bestellte bei der jungen Bedienung,
die knappe Hotpants trug, zwei Colas. Wenig später kam Jack an den Tisch, um im
Vorbeigehen unauffällig mitzuteilen: »21 Uhr geht’s ab, Tiefgarage, wie besprochen.«
    »Siehst du«, sagte Saalfelder mit gedämpfter
Stimme zu seiner Begleiterin, »das läuft wie am Schnürchen.«
    »Und die machen keine Zicken?«, fragte sie.
    »Die werden sich hüten«, lächelte der junge
Mann süffisant, »die Jungs in Litauen haben das fest im Griff, die sind darin geübt.
Was glaubst du denn, wie’s da Prügel setzt.« Er machte eine kurze Pause, als die
Bedienung die Getränke servierte. »Das ist ja schließlich kein Mädchenpensionat.«
Er lächelte wieder.
    Susann Stahlecker konnte sich durchaus vorstellen,
was sich hinter den Kulissen abspielte.
    »Du wirst auch noch einiges zu tun kriegen«,
fügte der Mann hinzu, »aber ich kann dir ja hilfreich zur Seite stehen.« Sie lächelte
wieder.
    Saalfelder sah auf die Armbanduhr. Es war kurz
vor acht. Sie hatten noch eine Stunde Zeit, zu albern und ihrer Fantasie freien
Lauf zu lassen. Während sie den Ablauf der bevorstehenden Nacht besprachen, meldete
sich Saalfelders Handy, das er die ganze Zeit über am Hosenbund trug.
    Er schaute aufs Display und las: »Flinsbach
ruft.«
    »Ja?«, fragte er.
    »Wo bist du?«, hörte er prompt dessen Stimme.
    »Im ›Orion‹.«
    »Pass auf: Gerald ist tot. Große Scheiße, sein
Bruder schnüffelt schon hier rum.«
    Saalfelder schwieg einen kurzen Moment und
fragte dann leise: »Was heißt tot? Was ist passiert?« Als er dies sagte, wich das
Lachen aus Susanns Gesicht.
    »Heut’ morgen von irgend so einem Felsen gefallen,
beim Joggen«, erwiderte Flinsbach knapp.
    »Verdammt, wie konnte das denn geschehen?«
    »Weiß ich nicht, Unfall oder was, vielleicht
auch Selbstmord.«
    Saalfelder schwieg erneut, um dann zu fragen:
»Und? Bullen da?«
    »Bis jetzt nicht, aber wir müssen höllisch
vorsichtig sein.«
    »Und wo ist Geralds Bruder jetzt?«
    »Plötzlich wieder abgehauen, Hals über Kopf,
hat aber nicht gesagt, wann er wieder kommt.«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Kannst du die Aktion stoppen?«
    »Unter keinen Umständen«, zischte Saalfelder
und achtete darauf, dass keiner der anderen Gäste etwas hören konnte, »die Sache
ist am Laufen, wo soll ich die denn sonst unterbringen?«
    »Dann bleib’ aber vorläufig auf Distanz, wir
müssen aufpassen, dass da nichts schief läuft.«
    »Du musst mich auf dem Laufenden halten, ist
das klar?«
    »Wann geht’s los?«, fragte Flinsbach zurück.
    »Um neun, hat Jack gesagt.«
    »Dann seid ihr um Mitternacht ungefähr hier?«,stellte
Flinsbach, dessen Stimme nervös wirkte, fragend fest.
    »Wenn’s gut läuft, ja.«
    »Hör zu: Ihr dürft auf keinen Fall hier eintrudeln,
ohne dass wir vorher miteinander kontaktiert haben.«
    »Okay, verdammte Scheiße.« Saalfelder drückte
auf den Aus-Knopf des Handys. Seine Freundin hatte

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