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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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denn welche gibt, werden wir sie finden.
Winzige Hautpartikel des Täters oder winzige Fasern vom T-Shirt des Toten.«
    »Und wie geht’s heut’ Abend nun weiter?« Sander
musste lauter sprechen, weil sich mehrere Kripo-Beamte am Nebentisch unterhielten.
    »Unsere Soko, wir haben sie übrigens ›Himmelsfelsen‹
genannt, unsere Soko wird jetzt zunächst versuchen, das persönliche Umfeld des Toten
zu durchkämmen. Wir erwarten den Bruder demnächst hier. Außerdem sind ja die Jungs
von der Spurensicherung noch im Gelände. Mal sehen, was die sonst noch finden.«
    »Das ist halt ein vielbegangener Wanderweg«,
gab Sander zu bedenken.
    »Eben«, stellte Häberle fest, »das erschwert
die Sache kolossal. „Aber«, und jetzt verzog sich das breite Gesicht wieder zu einem
Grinsen, »letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn kriegen.«
    Sander hätte sich noch gerne länger mit dem
sympathischen Kriminalisten unterhalten. Doch der Redaktionsschluss rückte näher.
Er verabschiedete sich deshalb und fuhr zurück. Seine Kollegen hatten inzwischen
das Layout der ersten Lokalseite umgebaut und ihm genügend Raum zur Verfügung gestellt.
Zum Glück hatte Sander bei dem morgendlichen Einsatz doch noch schnell ein paar
Bilder mit seiner Digitalkamera geschossen. Eigentlich nur fürs Archiv, wie er gedacht
hatte. Jetzt aber konnte er sie gut gebrauchen. Während er am Computer seinen Artikel
verfasste, bearbeitete ein technisch versierter Kollege die Fotos.
    Kollegin Tina Winter, eine Journalistin, die vor kurzem erst ihr Volontariat
beendet hatte, war gerade auf dem Heimweg. »Und?«,wollte sie im Vorbeigehen noch
von Sander wissen, »gibt’s schon eine Spur?«
    »Nein«, erwiderte Sander wortkarg, wie immer,
wenn er unter Zeitdruck stand, »nichts.«
    »Was wird dahinter stecken?«
    »Keine Ahnung. Kann alles sein.« Sander drehte
sich nur kurz zu seiner Kollegin um, »wenn du mich fragst: Irgendein schmutziges
Ding in der Diskothek«.
    »Rauschgift?«
    »Vielleicht.«

12
     
    Die Tiefgarage unterm ›Orion‹ war schlecht beleuchtet und unübersichtlich.
Viele Betonstützen auf engstem Raum. Die Parkplätze waren nicht für die Öffentlichkeit
bestimmt, sondern nur für die Beschäftigten des Lokals und die Bewohner der darüber
liegenden Wohnungen.
    Harry Saalfelder hatte jedoch mit seinem silbernen
Porsche trotzdem hereinfahren dürfen. Sein Wagen parkte rückwärts in einer engen
Nische. Saalfelder und seine Begleiterin blieben wortlos sitzen. Sie hatten durch
die Windschutzscheibe einen guten Überblick. Ein halbes Dutzend Fahrzeuge stand
ziemlich gleichmäßig verteilt. Es schien, als seien bewusst große Abstände eingehalten
worden.
    Saalfelder sah auf der Uhr am Armaturenbrett,
dass es zehn nach neun war. »Von Pünktlichkeit halten die auch nicht viel«, knurrte
er missmutig. Susann Stahlecker hatte sich müde zurückgelehnt.
    Während der junge Mann mit den Fingern aufs
Lenkrad zu trommeln begann, tauchten auf der Abfahrt plötzlich Scheinwerfer auf.
Ein Daimler-Kleinbus rollte heran. Im Innern sah Saalfelder nur eine Person, den
Fahrer. »Es geht los«, sagte Saalfelder. Seine Begleiterin richtete sich auf und
blickte dem Kleinbus nach, der an ihnen vorbei zu der Wand auf der rechten Seite
fuhr. Dort befand sich die Stahltür, die ins Treppenhaus führte.
    Saalfelder und die junge Frau blieben reglos
in ihrem Porsche sitzen. Sie beobachteten, wie dem Kleinbus ein kräftiger Mann entstieg
und durch die Treppenhaustür verschwand. Sie fiel krachend hinter ihm ins Schloss.
    »Kennst du die Leute?«, flüsterte Susann.
    »Nein, ich hab’s nur mit Jack zu tun.«
    Es dauerte weitere fünf Minuten, bis sich die
Treppenhaustür wieder öffnete. Als Erster, das sah Saalfelder trotz des diffusen
Lichtes, kam Jack heraus, gefolgt von einem kräftigen Mann.
    »Du bleibst sitzen«, befahl Saalfelder, stieg
aus dem Porsche und spürte sofort die angenehm kühle Luft. Er ging auf die beiden
Männer zu. Inzwischen sah er hinter ihnen junge Frauen aus der Tür kommen. Der kräftige
Mann öffnete die Schiebetür des Kombis und deutete den insgesamt sieben Frauen wortlos
an, dass sie einsteigen sollten. Sie waren alle mit langen Jeans und verschiedenfarbigen
Blusen bekleidet. Ihnen folgte ein weiterer Mann, ebenso kräftig wie der erste,
und trug zwei Koffer, die er über die Heckklappe in den Kombi lud.
    Während Saalfelder auf Jack zuging, hörte er
die Männer in einer fremden Sprache reden. Der Befehlston war

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