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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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hingegen hatte den Kopf auf die Tischplatte gelegt, und als er ihn wieder hob, brachte er es nicht fertig, Tucker in die Augen zu schauen. Es verging eine Minute betretenen Schweigens, während der Beth Curtis darauf zu warten schien, daß jemand »Zugabe« rief, und der gute Doktor bemüht war, seine Gedanken zu sortieren.
    »Was ich Sie bitten möchte zu verstehen, Mr. Case, ist, daß wir uns niemals in diesem Maße um die Menschen hier hätten kümmern können, ohne die Mittel, die wir dafür erhielten, was wir hier tun. Sie müßten ohne jede moderne medizinische Versorgung auskommen.«
    Wieder überlegte Tuck und wog ab, was er ausplaudern konnte und womit er besser hinter dem Berg hielt. Er wollte die beiden nicht wissen lassen, daß er alles über die Haifischmenschen wußte, und wie Vincent ihm geraten hatte, war es wohl besser, wenn er mehr über die Hundemarken und Pardees Notizbuch in Erfahrung brachte. Dem Doktor ging die Situation offensichtlich ziemlich an die Nieren, und Mrs. Curtis – nun ja, Mrs. Curtis war einfach zum Fürchten, verdammt noch mal. Also immer mit kühlem Kopf an die Sache rangehen. Sie hatten ihn kommen lassen, weil sie dachten, er wäre genauso schräg drauf wie sie selber, und es wäre unklug gewesen, sein Image zu ruinieren.
    »Ich verstehe«, sagte Tuck. »Ich wollte, Sie hätten von vornherein mit offenen Karten gespielt, aber jetzt verstehe ich die ganze Geheimniskrämerei. Was ich wissen will, ist allerdings folgendes: Warum darf ich nicht trinken, wo ihr beide es andauernd tut? Ich meine, wenn ihr zwei schwere Operationen durchführt, wenn ihr schon halb hinüber seid, werd ich ja wohl einen Jet fliegen können.«
    Beth sagte: »Wir wollten Ihnen bei Ihrem Suchtproblem helfen. Wir dachten, wenn Sie nicht mit anderen Trinkern konfrontiert sind, würden Sie garantiert rückfällig, wenn Sie wieder nach Hause zurückkommen.«
    »Oh, das war sehr aufmerksam von Ihnen«, sagte Tuck. »Aber wann genau werde ich wieder zurückkönnen nach Hause?«
    »Wenn wir unsere Arbeit beendet haben«, sagte sie.
    Der Doktor nickte. »Genau, das wollten wir Ihnen auch sagen, aber wir wollten, daß Sie sich zunächst an die Arbeitsweise hier gewöhnen. Wir wollten erst mal sehen, ob Sie dem Job gewachsen sind. Wir werden mit den Operationen so lange weitermachen, bis wir hundert Millionen Dollar zusammenhaben, die wir dann im Namen der Inselbewohner anlegen. Die Zinsen werden ausreichen, um eine Fortführung unserer Arbeit zu garantieren und die Versorgung der Haifischmenschen sicherzustellen, solange sie hier leben.«
    Tuck lachte. »Aber sicher. Und Sie behalten keinen Pfennig für sich. Denn Sie tun das alles aus Gnade und Barmherzigkeit.«
    »Nein, wir werden die Insel unter Umständen auch verlassen, aber es wird genug Geld dasein, damit jemand anderer die Klinik weiterführen und Nahrungsmittel und alles, was man sonst so braucht, per Schiff anliefern lassen kann. Außerdem ist da noch Ihr Bonus.«
    »Ich höre«, sagte Tuck. »Reden Sie weiter.«
    »Das Flugzeug.«
    Tuck zog eine Augenbraue in die Höhe. »Das Flugzeug?«
    »Wenn Sie bleiben, bis unsere Arbeit abgeschlossen ist, werden wir das Flugzeug Ihnen übertragen, plus Ihr Gehalt und die übrigen Sondervergütungen, die Sie bis dahin angesammelt haben. Sie können sich an jedem Platz der Welt niederlassen und eine eigene Charterfirma aufmachen, wenn Sie wollen, oder das Flugzeug verkaufen und sorgenfrei leben bis ans Ende Ihrer Tage.«
    Tuck schüttelte den Kopf. Was er bisher gehört hatte, war schon verrückt genug, doch das setzte allem die Krone auf, zumal der Doktor es wirklich ernst zu meinen schien. Vielleicht hatte es damit zu tun, daß es etwas war, was man sein ganzes Leben lang zu hören hoffte, während man sich gleichzeitig immer wieder einredet, daß es nie passieren wird. Diese Leute hier wollten ihm einen Lear-Jet schenken.
    Er wollte es nicht sagen, er kämpfte dagegen an und wand sich innerlich, bis er schließlich doch fragte: »Warum?«
    »Weil wir es ohne Sie nicht schaffen und Sie außerdem nie wieder eine solche Chance bekommen werden. Außerdem würden wir lieber Sie behalten, als noch einmal einen Piloten zu suchen und noch mehr Zeit zu verlieren.«
    »Was ist, wenn ich nein sage?«
    »Dann, das werden Sie verstehen, müßten wir Sie bitten zu gehen, wobei Sie natürlich das Geld behalten können, das Sie bisher verdient haben.«
    »Und ich kann einfach gehen?«
    »Aber selbstverständlich. Wie Sie wissen,

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