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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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seine Richtung zu schauen schien.
    Tuck zog den Kopf zurück. Was er brauchte, war ein Ablenkungsmanöver, andernfalls würde er es niemals ungesehen bis zur Tür der Klinik schaffen. Der Mond stand hell am klaren Himmel, und der weiße Kies auf dem Gelände reflektierte so viel Licht, daß man dabei hätte lesen können.
    Er hörte, wie der Wachmann etwas rief, und Tuck glaubte schon, daß man ihn entdeckt hätte. Er preßte sich gegen die Wand. Dann hörte er weitere japanische Stimmen vom anderen Ende der Siedlung, jedoch keine Schritte. Er riskierte erneut einen Blick. Der Wachmann fuchtelte mit der Hand in Richtung Himmel und rieb sich über den Kopf. Zwei weitere Wachen waren bei ihm und lachten über den Wachhabenden. Das schien den ersten noch wütender zu machen, und er stieß wütende Flüche in Richtung Himmel aus, während er mit seiner Hand etwas von der Uniform abwischte. Die anderen Wachen führten ihn ins Haus, damit er sich abregte und sich saubermachen konnte.
    Tuck hörte ein Kläffen, das vom Himmel kam, und als er hochblickte, sah er die Silhouette eines riesigen Flughundes vor der Mondsichel. Roberto hatte eine Guanosalve aus der Luft ins Ziel gebracht, und Tucker hatte sein Ablenkungsmanöver.
    Er glitt um die Ecke und an der Vorderseite des Gebäudes entlang, packte den Türgriff und drehte ihn um. Es war nicht abgeschlossen. Tuck hatte schon damit gerechnet, daß Beth Curtis, der die andauernde Klingelei ohnehin auf die Nerven ging, zumal sie eine ganze Menge Wein getrunken hatte, es irgendwann leid war, die Tür immer wieder von neuem abzuschließen, nur um sie kurz darauf wieder aufzuschließen. Wie pflegte Mary Jean immer zu sagen: »Ladies, wenn Sie Ihren Job machen und davon ausgehen, daß alle anderen vor Inkompetenz strotzen, werden Sie selten eine Enttäuschung erleben.« Amen, dachte Tuck.
    Unter Schwapp- und Schlürfgeräuschen betrat er den äußeren Bereich der Klinik, der dunkel war, bis auf das rotäugige Starren der Lämpchen von einem halben Dutzend Maschinen und den wabernden Lichtschimmer vom Bildschirmschoner eines Computers. An den würde er sich nachher heranmachen, im Augenblick war er eher daran interessiert, was oder vielmehr wer sich in dem Krankenzimmer befand, das zwei Türen weiter gelegen war.
    Im Licht weiterer LED-Augen stapfte er durch den Untersuchungs-/OP-Raum und schob sich durch den Vorhang zur Krankenstation. Nur ein Bett war von einem Patienten belegt, oder zumindest sah es aus wie ein Patient. Das einzige Licht war der grüne Schimmer eines Monitors, mit dem die Herztätigkeit überwacht wurde und der lautlos in regelmäßigem Rhythmus aufblinkte. Der Ton war abgeschaltet. Wer auch immer in diesem Bett liegen mochte, war mit Gewißheit groß genug, um Jefferson Pardee sein zu können. Oberhalb des Patienten hingen zwei Infusionen. Vermutlich Schmerzmittel nach einer derart schweren Operation, dachte Tuck.
    Er näherte sich dem Bett und sagte im Flüsterton: »Pst, Pardee.«
    Der Fleischkloß unter dem Laken bewegte sich und gab ein Stöhnen von sich, das ganz und gar unmaskulin klang. »Pardee, ich bin's, Tucker Case. Erinnern Sie sich?«
    Das Laken wurde zurückgeschlagen, und Tucker sah ein hageres männliches Gesicht im grünlichen Schimmer des Monitors. »Kimi?«
    »Hi, Tucker.« Kimi schaute hinunter zu der zweiten Person, die sich unter dem Laken verbarg. »Du dich erinnern an Tucker? Es ihm gehen jetzt viel besser.«
    Das hübsche Eingeborenenmädchen sagte: »Ich kümmere mich um dich, wenn du krank. Du stinken ganz schlimm.«
    Tuck machte einen Schritt vorwärts. »Kimi, was machst du hier?«
    »Na ja, sie mögen schöne Sache, und ich mögen schöne Sache. Sie genug haben von viele Männer und ich auch. Wir viel gemeinsam haben.«
    »Er ist der beste Mann«, fügte Sepie hinzu und lächelte Kimi voller Bewunderung an.
    Kimi leitete das Lächeln weiter an Tuck. »Wenn du mal Frau gewesen, du wissen, wie machen eine Frau glücklich.«
    Tucks anfängliche Überraschung legte sich, und statt dessen konnte er förmlich riechen, wie sich sein Traum von der Inselschönheit in Rauch auflöste und zu Asche verbrannte. Es war ihm gar nicht aufgefallen, wie oft er bereits an dieses Mädchen gedacht hatte. Denn sie war es ja immerhin gewesen, die seine Männlichkeit wieder zum Leben erweckt hatte. Irgendwie jedenfalls.
    »Du recht haben«, sagte Kimi. »Frauen sind besser. Ich bin jetzt lesbisch.«
    »Du solltest das hier lieber bleibenlassen. Das Mädchen

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