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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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stimmten einen sonderbaren Singsang an.
    Tananareve schlich zum Eingang des Gebäudes, drückte sich an die gläserne Wand und warf einen vorsichtigen Blick um die Ecke. »Da drin wird getanzt«, sagte sie. »Es ist ein Tanzsaal.«
    Lau Pin erschien neben ihr und beobachtete das Geschehen im Innern des Gebäudes. »Scheint mir ein Paarungsritual zu sein.«
    »Gibt es da einen Unterschied?«, fragte Beth.
    Das leise Lachen, das diesem schwachen Witz folgte, wies Beth auf die Anspannung der anderen hin.
    Sie stand nun ebenfalls an der gläsernen Wand und hörte hämmernde Musik, von schnellen Untertönen durchsetzt. Es war eine einfache Melodie, begleitet von Schlagzeugrhythmen. Die Vogel-Leute bewegten sich im Takt, neigten dabei den Kopf nach hinten und sahen nach oben.
    Sonne und Jet befanden sich hinter ihnen, dachte Beth – vom Tanzsaal aus durchs getönte Glas gesehen hielt man sie vielleicht für Sträucher oder Büsche, solange sie sich nicht bewegten. Plattformen erstreckten sich im Innern des Gebäudes, und hinzu kamen Podeste und Sockel, auch so etwas wie Sofas und … Netze. Tausende von Vogel-Leuten, unter ihnen auch einige große Astronomen, befanden sich dort und achteten auf nichts anderes als ihre Artgenossen. Einige tanzten, andere kämpften, und wieder andere … schienen sich zu paaren. Die Astronomen nahmen nicht an diesen Aktivitäten teil. Waren sie als Aufseher zugegen? Oder als Voyeure?
    »Nichts, womit wir etwas anfangen könnten«, sagte Mayra.
    »Aber diese Darstellungen von Meeren und Kontinenten, Mayra – es muss eine Karte von Glory sein! Es ist die letzte Kugel des Parks!«
    »Na schön, machen wir einige Aufnahmen.«
    Sie fertigten mit ihren Kommunikatoren weitere Aufzeichnungen an und setzten anschließend den Weg fort.
    Erneut folgten sie dem Verlauf des Höhenzugs, der sich vom Park aus in Richtung Schalenmitte fortsetzte. Die Vegetation wurde spärlicher und bot weniger Deckung. Und es gab nichts zu essen.
    Das nächste Gebäude war eine silberne Kuppel, so groß wie mehrere Fußballfelder, mit einer weiten quadratischen Öffnung, durch die mehrere Gleise führten. Waggons kamen heraus oder verschwanden im Innern des Gebäudes, offene Käfige mit …
    »Die Waggons enthalten lebende Tiere«, stellte Tananareve fest.
    »Und auch Pflanzen«, sagte Lau Pin. »Dies muss eine Art Lagerhaus sein. Hat jemand Hunger?«
    Sie schlichen hinein, blieben dabei im Schatten eines langsam dahingleitenden Wagens und huschten davon, bevor er die Entladestation erreichte.
    Vogel-Leute stapften umher, von der großen Sorte. Einige von ihnen mochten Wächter sein, aber die anderen arbeiteten und waren damit beschäftigt, die Waggons zu be- oder entladen. In die Wagen kamen Kisten mit Melonen, Pflanzen und Tieren aus dem Garten, in dem die Menschen gefangen gewesen waren. Abgeladen wurden tonnenweise Äquivalente von Farnen und Riedgras. Vermutlich Nahrung für Vogel-Leute aller Gattungen, dachte Beth.
    Sie und ihre Gefährten beobachteten, bis sie ein Muster in den Bewegungen erkannten. Wenn die Behälter mit den Nahrungs mitteln abgeladen waren, schenkten ihnen die Arbeiter keine Beachtung mehr. Die Menschen warteten mit knurrendem Magen und näherten sich dann einem Käfig-Wagen, blieben dabei in der Deckung von Kürbissen und Melonen so groß wie Autos. Eine dieser Früchte schnitten sie unten auf, und herr licher Saft strömte heraus. Sie begannen mit einem Festmahl.
    Fred deutete zu einem Gitter in der Wand; Wind kam hindurch. »Wir sollten dort sein«, sagte er.
    »Warum?«, fragte Beth.
    »Weil wir stinken«, antwortete Fred.
    Sie sahen sich an – und nickten. Die Vogel-Leute hatten große Nasen und bestimmt einen guten Geruchssinn. Beths Gruppe begab sich unter die Belüftungsanlage, nahm dabei einige kleinere Melonen, andere Früchte und ein totes Tier mit. Der Wind war erfrischend.
    Sie aßen und schliefen und aßen noch etwas mehr. »Das ist die leichteste Methode, Nahrungsmittel zu transportieren: in uns«, sagte Fred und wurde mit einem Lachen belohnt.
    »Ich glaube, mir ist da etwas klar geworden«, sagte Fred.
    Die anderen hörten auf zu sprechen. »Was denn?«, fragte Beth nach einigen Sekunden.
    »Es wird verrückt klingen.«
    Beth sah sich um. »Wir sind hier wie Mäuse in einem riesigen fremden Supermarkt«, sagte sie. »Und der Supermarkt gehört zu einer riesigen künstlichen Welt in der Form eines Wok. Hier ist alles verrückt, Fred.«
    »Die meisten Sterne haben einen stellaren

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