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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Begleiter«, sagte Fred. »Doppelsterne sind sehr häufig.«
    Die anderen nickten.
    »Ich glaube, jene Kugel zeigte eine Karte der Erde. Bevor sich dort die Kontinente voneinander trennten.«
    »Warum sollten die Vogel-Leute eine Karte von der Erde installieren?«, fragte Lau Pin.
    »Weil sie Dinosaurier sind.«
    Lau Pin lachte. »O ja, klar.« Die anderen lächelten.
    »Einige Dinosaurier wurden intelligent und entwickelten die Raumfahrt. Sie machten sich daran, das Sonnensystem zu erforschen, und sie besuchten Sols Begleiter. Habt ihr euch jemals gefragt, wie die Dinosaurier warm genug blieben? Unsere Sonne war früher kühler.«
    Lau Pin lächelte noch immer. »Ich bitte dich.«
    »Der Begleitstern«, sagte Tananareve. »Die Vogel-Leute haben ihn gestohlen?«
    »Es war ihrer. Auch die Erde gehörte ihnen. Sie ließen das Sonnensystem unverändert zurück, aber vielleicht nahmen sie die Planeten von Wickramsinghs Stern mit. Als Baumaterial.«
    Beth beobachtete, dass Mayra nicht mehr lächelte, was bedeutete, dass sie wieder an ihren toten Mann dachte. Sie legte ihr den Arm um die Schultern und hörte zu, als die anderen über Freds tatsächlich verrückt klingende Idee sprachen.
    Sie versuchte, ernsthaft darüber nachzudenken, ohne die ganze Sache von vorneherein für lächerlich zu halten. Die eindrucksvollen Bilder hatten ihnen den Bau der Schale gezeigt. Wenn sie sich nicht auf ihr befände, wenn sie das gewaltige Artefakt nicht mit eigenen Augen sähe … Würde sie die Existenz eines solchen Objekts für möglich halten? Tassenwelt. Die Luxusversion hatte Tag und Nacht, hervorgerufen von Teebeuteln im Orbit, und einen Raumhafen im Henkel.
    Aber Fred meinte es ernst.
    Intelligente Dinosaurier, die sich zum Vogel-Volk entwickelt hatten. Sie mussten schon damals Federn gehabt haben. »Es wäre möglich«, sagte Beth schließlich. »Dinosaurier denken in großen Maßstäben.«
    Die Diskussion ging weiter. Wenigstens lenkte sie sie alle für eine Weile von ihrer Situation ab. Beth dachte daran, dass sie bald wieder aufbrechen mussten. Wohin sollten sie sich wenden? Sie waren nicht mehr hungrig und auch nicht gefangen, aber die niedrige Schwerkraft würde sie immer mehr schwächen, wenn sie hierblieben. Die Knochen würden ihre Festigkeit verlieren, und es drohten auch Beeinträchtigungen der neurologischen Funktionen.
    Lau Pin und Fred beobachteten die Arbeiter in der Ferne, wie sie an einem großen Melonenstück knabberten. »Das sind Vogel-Leute der Gattung, die uns bewacht hat«, sagte Fred.
    »Die uns auch zu essen gegeben haben«, gab Lau Pin zu bedenken.
    »Nein, es gibt kleine Unterschiede. Die Farbmuster an den Seiten, siehst du? Wie Sterne. Und diese Vogel-Leute … Sie arbeiten nicht, gehen nur umher.«
    »Als suchten sie etwas … Vielleicht uns?«
    »Könnte gut sein. Wenn sie gründlich genug suchen, werden sie uns hier früher oder später entdecken«, sagte Fred.
    »Eigentlich wundert es mich, dass wir nicht schon längst entdeckt worden sind.«
    Beth wandte sich an Fred. »Hast du eine Ahnung, wie wir an ihnen vorbeikommen könnten?«
    »Wir verstecken uns in einer der großen Melonen«, schlug Mayra vor. »Oder in zwei oder drei von ihnen. Dann warten wir, bis die Vogel-Leute an uns vorbei sind.«
    »Ich möchte mir das Belüftungsgitter aus der Nähe ansehen«, sagte Fred.
    Sie nahmen Farne zur Tarnung mit, lagen unter dem Gitter, durch das der Wind heulte, untersuchten es und behielten die Vogel-Leute im Auge, die sich langsam näherten, wie auf der Suche nach ihnen. Sie waren größer als Menschen, aber nicht so groß wie die Astronomen-Gattung.
    Der Geruch von Dung, Pflanzen und großen Tieren wehte über sie hinweg.
    »Der Belüftungsschacht bietet genug Platz für Wartungstechniker des Vogel-Volks; wir sollten da drin also keine Probleme haben«, sagte Lau Pin. »Achtet auf die Ventilatoren. Stoßt nicht dagegen.«
    Sie nahmen so viel Nahrung mit, wie sie tragen konnten. Beth wollte zum Rand des Raumhafens und hoffte, dass sie dort ein Transportmittel fanden.

SIEBTER TEIL
    »Man kann sich nicht auf die Augen verlassen,
    wenn die Fantasie unscharf ist.«
    MARK TWAIN

36
    »Langsamer!«, rief Cliff.
    Die Manöver des Magnetwagens drehten ihm den Magen um. Der Motor heulte, und Cliff hielt sich an Aybe fest, als sich der Wagen drehte, beschleunigte und kippte – Aybe testete die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs. Nach oben, nach unten, wieder eine Drehung, wie bei der Attraktion eines

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