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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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zurück.«
    Aybe drehte den Magnetwagen und steuerte ihn einmal mehr durch die Klamm, wieder in der Nähe der Felswände, damit sie vom Flugzeug aus nicht gesehen werden konnten. Mit hoher Geschwindigkeit hielten sie auf die tieferen Schluchten des Höhenrückens zu, die mehr Schutz versprachen. Cliff und die anderen schwiegen; erneut gejagt zu werden schlug ihnen aufs Gemüt.
    Plötzlich ließ Aybe den Magnetwagen etwas langsamer werden. »Ich hab’s! Die ganze Zeit habe ich über den Berg nachgedacht. Cliff, von der SunSeeker aus haben wir ein Mus ter solcher Höhenzüge gesehen, nicht wahr?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Jetzt weiß ich auch, warum. Sie bilden ein Gitter, weil sie Teil des Strukturmusters der Schale sind. Es handelt sich um Belastungspunkte.«
    Die anderen sahen ihn groß an. »Sie fungieren wie Gegengewichte, versteht ihr?« Aybe nahm die Hände von den Kontrollen und gestikulierte, die Hände senkrecht zueinander. »Dort sind Trossen verankert, wie die von Brücken.«
    »Die riesige Schale ist wie eine Brücke konstruiert?«, fragte Irma verwundert.
    »Ja«, erwiderte Aybe eifrig. »Eine, deren Enden miteinander verbunden sind.«
    »Und wozu dient der Höhenzug?«, fragte Terry.
    »Ich wette, an der Außenseite der Schale gibt es an der gleichen Stelle einen zweiten. Es geht darum, Belastungen auszugleichen.« Aybe bemerkte die verwirrten Blicke seiner Gefährten und fügte hinzu: »Stellt euch die ganze Sache wie einen Bogen vor, bei dem sich beide Seiten gegenseitig stützen.«
    »Ein Bogen stützt sich selbst, um der Schwerkraft standzuhalten«, sagte Terry.
    »Und hier muss die Zentrifugalkraft ausgeglichen werden, die wir als Schwerkraft empfinden«, erklärte Aybe triumphierend.
    Cliff war froh darüber, dass Aybe für eine weitere Ablenkung gesorgt hatte, aber er kam nicht umhin zu fragen: »Und? Ich meine, das ist ja ganz nett, aber …«
    »Verstehst du denn nicht?« Aybes Augen waren groß. »Die Belastungslinien wären der ideale Ort für ein Transitsystem. Dort werden die Stabilitätsprobleme gelöst. Dort kann man Schienen verlegen und dergleichen.«
    Allmählich dämmerte es Cliff, aber … »Du glaubst also, der Höhenzug ist so etwas wie ein … Bahnhof?«
    »Oder ein Aufzug«, sagte Aybe. »Bei einer so verrückten künstlichen Welt wie dieser läuft das praktisch aufs Gleiche hinaus.«
    Cliff rief einige von den Sensoren und Teleskopen der SunSeeker stammende Bilder aufs Display seines Kommunikators. In der stärksten Vergrößerung konnte er winzige Nadelköpfe erkennen, die aus der Rückseite des Artefakts ragten und auf die Sterne deuteten. Sie bildeten ein Gitter, dem sie aber zu jenem Zeitpunkt keine besondere Bedeutung beigemessen hatten. Cliff erinnerte sich daran, viel zu sehr damit beschäftigt gewesen zu sein, seine Verblüffung angesichts der Existenz einer so kolossalen künstlichen Welt zu überwinden.
    »Nun?«, fragte Terry. »Ein Flugzeug sucht nach uns, falls ihr das vergessen haben solltet …«
    »Wir können versuchen, uns zu verstecken, aber wer weiß, über welche Detektoren die Vogel-Leute verfügen«, erwiderte Aybe. »Wenn wir ihnen entkommen wollen, müssen wir ganz von hier verschwinden.«
    »In das U-Bahn-System, das du im Innern des Höhenrückens vermutest?«, fragte Irma.
    Aybe hob den Daumen. »Du hast es erfasst! Und es könnte tatsächlich eine U-Bahn geben.«
    »Wo ist sie?«, fragte Cliff.
    »Irgendwo beim oder in dem Berg dort. In technischer Hinsicht ergibt das durchaus einen Sinn. Wie dumm von mir, das nicht schon vorher erkannt zu haben!«
    Inzwischen standen sie alle, und Cliff klopfte Aybe auf die Schulter. »Großartig! Finde sie für uns.«
    Irma umarmte Aybe, und Terry schüttelte ihm die Hand.
    Plötzlich hörten sie ein Summen in der Ferne, und Terry drehte den Kopf. »Das Flugzeug nähert sich.«
    »Wir sollten die U-Bahn möglichst schnell finden«, sagte Cliff.
    Sie machten sich auf den Weg.

ACHTER TEIL
    »Die ›Magie‹ des einen Mannes
    ist die Technik des anderen.«
    ROBERT A. HEINLEIN

41
    Die Technik der Fremden hatte eine seltsame Wirkung auf Cliff. Tiefes Unbehagen erfasste ihn, als sie sich näherten.
    Komplexe Muster zeigten sich in obsidiandunklen Platten. Gelbes, wie glühendes Metall reichte klingenartig an den flachen Seiten empor – in geometrischen Formen, die dem Auge des Betrachters perspektivische Verzerrungen bescherten. Zumindest war das bei Cliff der Fall. Dreifach gestaffelte vertikale

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