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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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handeln, sonst hätte es uns erwischt.«
    »Du hast recht«, sagte Irma. »Jetzt gibt es ohnehin kein Zurück mehr.«
    Terry starrte besorgt nach oben. »Und wenn die Burschen größere Geschosse verwenden?«
    »Das bezweifle ich«, wandte Cliff ein. »Sie würden riskieren, die Struktur der Schale zu beschädigen. Schwere Waffen stehen ihnen vermutlich gar nicht zur Verfügung.«
    »Hoffen wir’s«, sagte Terry.
    Und so warteten sie. Das Schirmfeld ließen sie eingeschaltet, und es dämpfte die Geräusche. Gespannt blickten sie nach oben zum blauen Himmel, der nach kurzer Zeit weiß wurde, weil Wolken erschienen. Sie hörten nichts, weder das Flugzeug noch das große, einem Luftschiff ähnelnde Himmelswesen, und das kleine Stück sichtbarer Himmel über ihnen blieb leer.
    Die weißen Wolken, die weit oben übers Firmament zogen, wurden dunkler. Für einen Moment deaktivierten sie das Kraftfeld und lauschten. Leichter Wind war zu hören, aber ansonsten blieb es still.
    »Wir sollten besser noch eine Weile hierbleiben und uns nicht von der Stelle rühren«, sagte Aybe.
    Sie warteten noch eine Stunde. Und eine weitere.
    Terry wurde ungeduldig. Erneut schalteten sie das Schirmfeld aus und nutzten die Gelegenheit, den Magnetwagen zu verlassen und zu pinkeln. Cliff hockte sich in einer kleinen Seitenschlucht nieder und war gerade damit fertig, die mitgenommenen großen Blätter wie Toilettenpapier zu benutzen, als ihm plötzlich große Tropfen auf den Kopf klatschten. Weitere fielen während seiner hastigen Rückkehr zum Wagen. Als er ihn erreichte, war aus den Tropfen strömender Regen geworden, und Blitze flackerten am Himmel, brachten den Geruch von Ozon. Cliff war der letzte Rückkehrer, und alle wurden nass, als Aybe das Kraftfeld deaktivierte, um ihn einsteigen zu lassen.
    Sie saßen da und beobachteten, wie der Regen gegen die Wände der Schlucht prasselte. Bäche bildeten sich und schwollen an. Schnell fließendes Wasser zerrte am Magnetwagen.
    »Wir sollten besser von hier verschwinden«, sagte Terry.
    Aybe warf einen argwöhnischen Blick auf das Wasser. »Na schön. Ich möchte nicht unbedingt ertrinken.«
    »Wenn der Motor nass wird …« Cliff unterbrach sich. »Na ja, wir wissen ohnehin nicht, wie dieses Ding funktioniert.«
    Das bereitete ihm Sorgen, aber er sah keinen Sinn darin, die anderen darauf hinzuweisen. Mit geschlossenem Mund lernt man mehr, dachte Cliff. Erstaunlich, wie oft das zutrifft. Eine Zeit lang gab niemand einen Ton von sich, während Regenwasser über das Schirmfeld strömte und ihnen die Sicht nahm.
    »Jemand könnte sich uns nähern, ohne dass wir es bemerken«, sagte Terry nach einer Weile. »Aber Bewegung weckt Aufmerksamkeit.«
    Cliff erinnerte sich an einen Spruch seines Vaters: Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse.
    »Wir können nicht einfach hier herumsitzen«, sagte Aybe mit Nachdruck. »Der lebende Ballon wird kommen und nach uns suchen.«
    Irma nickte; ihr Haar war nass und zerzaust. Aybe betätigte die Kontrolle, und der Wagen reagierte mit einem beruhigenden Summen und stieg auf, über das schäumende Wasser. Vorsichtig steuerte Aybe ihr Gefährt in eine weitere Schlucht, die nach oben führte, und einige Minuten lang ging die Fahrt in diese neue Richtung. Dann hielt Aybe an, damit sie einen Eindruck von der Situation gewinnen konnten. Weiter vorn öffnete sich eine breite Schlucht, deren Einzelheiten hinter dichten Regenschleiern verborgen blieben.
    »Das ist unsere Chance«, sagte Aybe und sah zu den anderen, die noch immer Nässe aus ihrer Kleidung wrangen. »Sieht nach einem langen Tal aus. Dort sollten wir uns weit genug von diesem Ort entfernen können, um dem Himmelswal zu entkommen.«
    »Es sei denn, die Vogel-Leute in dem organischen Luftschiff verfügen über Ortungsgeräte, mit denen sie durch den Regen sehen können«, gab Terry zu bedenken. »Dann können sie uns aufs Korn nehmen.«
    »Wenn du befürchtest, in Gefangenschaft zu geraten, kann ich dich beruhigen«, sagte Irma. »Dass die Vogel-Leute auf uns geschossen haben, zeigt deutlich: Sie wollen uns töten.«
    Sie schwiegen und dachten darüber nach.
    »Ähm«, sagte Aybe, »ich bleibe dicht an der Schluchtwand.«
    »Das könnte hilfreich sein, aber …« Terry sah nach oben, konnte im strömenden Regen jedoch nichts erkennen. »Wir wissen nicht, wo sich der Himmelswal befindet.«
    »Und vermutlich würden wir es erst erfahren, wenn es für uns zu spät ist«, warf Cliff

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