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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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lachte. Er krümmte sich vor Lachen und konnte gar nicht damit aufhören.
    »Was ist los?« Irma streifte die Cargohose über.
    Cliff schnappte nach Luft. »Ich musste an … Sex denken.«
    Irma runzelte die Stirn. »Ach?«
    »Nein, nicht jetzt. Ich meine … Ich habe mir um uns und die anderen Sorgen gemacht, um Terry, Howard und Aybe. Gestern Abend. Mir war nicht klar, dass wir vor allem schlafen wollten.«
    Irma verzog das Gesicht, gähnte und streckte sich. »Schlafen, ja. Hat sich gut angefühlt.«
    »Wie lange wir wohl …« Cliff sah auf die Zeitanzeige des Kommunikators. »Meine Güte, vierzehn Stunden.«
    »Und du hast an Sex gedacht?« Irma versuchte zu lächeln und rieb sich die Augen.
    »Wie man’s nimmt. Eigentlich hatte ich dabei an die anderen gedacht und … Himmel, mein Gehirn funktioniert noch nicht richtig.«
    »Hast du nicht gesagt, dass der Zug langsamer wird?«
    Ja. Der Zug wurde langsamer. Er hatte es fast schon wieder vergessen. Rasch zog er seine Hose an, stieg in die Stiefel und griff dann nach der Ausrüstung. Nichts durfte zurückbleiben.
    Cliff trat in den Korridor und zog dabei die Riemen seines Rucksacks fest. Inzwischen waren sie oft genug geflohen, um zu wissen: Es gab nie genug Zeit, zurückgelassene Dinge zu holen. Terry und Aybe warteten bereits und blickten aus dem Fenster.
    »Wir hätten uns Höhlen fürs Schlafen suchen sollen«, sagte Irma.
    »Wir haben danach Ausschau gehalten. Aber niemand von uns ist auf den Gedanken gekommen, in Gebäuden wie dem Bahnhof nach Kellern und dergleichen zu suchen.«
    Das Licht der Leuchtstreifen an den Wänden des Tunnels war kein gleichmäßiges Leuchten mehr, sondern begann wieder zu flackern.
    »Ich sehe einen Bahnhof vor uns«, sagte Aybe.
    Cliff ging nach vorn und hob seinen Feldstecher vor die Augen. Tatsächlich: Dort erstreckte sich ein Bahnsteig, und Roboter standen bereit, in grauen Reihen. Hinter ihnen bemerkte er weitere Gestalten.
    »In die Abteile zurück«, sagte Cliff. »Und verriegelt die Türen.«
    »Und wenn Vogel-Leute hereinwollen?«
    »Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist«, sagte Irma und verdrehte die Augen.
    Die Geschwindigkeit des Zuges nahm weiter ab. Cliff kehrte in das Abteil zurück, das er mit Irma geteilt hatte; schweigend und geduckt blickten sie dort aus dem Fenster. Immer langsamer wurde der Zug, ohne dass Bremsen quietschten. Cliff merkte plötzlich, dass er Hunger hatte, und er holte etwas von der aus den Verteilungsmaschinen stammenden salzigen Nahrung hervor. Mit reichlich Wasser war das Zeug einigermaßen genießbar. Inzwischen waren sie längst über den Punkt hinaus, etwas zu testen, bevor sie es aßen.
    Schließlich hielt der Zug an, und Cliff und Irma warteten gespannt. In der Ferne klirrte und rasselte es, und auf diese Weise ging es eine Zeit lang weiter. Roboter stapften vorbei, manche von ihnen so groß wie ein Waggon, die visuellen Sensoren nach vorn gerichtet. Irma legte die Hände auf den Boden, um eventuelle Vibrationen von Türen zu spüren, die sich in ihrem Waggon öffneten.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte sie.
    »Wie ein Schneeball in der Hölle.«
    Draußen waren Schritte zu hören; sie verharrten und setzten sich dann wieder in Bewegung. Das wiederholte sich mehrmals.
    Die Schritte hielten schließlich vor ihrem Abteil inne. Cliff holte seinen Laser hervor. Die Tür wies ein mechanisches Schloss auf, das sie zwar gesichert hatten, das sich jetzt aber trotzdem drehte. Cliff trat entschlossen vor und riss die Tür auf.
    Ein schlankes gelbbraunes Wesen hob große, flache Hände und sprach einige undeutliche anglische Worte: »Ich keinen Schaden will.«
    Cliff blickte den Bahnsteig entlang, sah sonst niemanden, winkte das Wesen herein und wich zurück. Das Geschöpf trat ein, drückte sich in eine Ecke und überließ den größten Teil des Platzes den Menschen.
    »Du sprichst unsere Sprache?«, fragte Irma erstaunt.
    »Astronomen Sprache mit Geringeren geteilt, um zu vereinfachen Jagd. Ich in mein Inneres geladen. Bitte verzeiht Fehler meinige. Wir euch verleiten sollten zu Freundschaft.«
    »Ist sonst noch jemand an Bord dieses Zuges gekommen?«, fragte Cliff.
    Das dünne Wesen zögerte und schien in sich hineinzuhorchen. Cliff merkte plötzlich, dass sie im Stehen vom Bahnsteig aus zu sehen waren, und deshalb ging er rasch in die Hocke. Das fremde Geschöpf ahmte ihn nach, wobei seine Bewegungen darauf hinwiesen, dass es gar keine Knochen hatte, nur geschmeidige Muskeln.
    »Nein.

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