Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
Vom Netzwerk:
Verteilung erfolgen sollte, aber ich gelöscht habe diese Möglichkeit.«
    Der Kopf des Wesens wölbte sich nach oben und wies einen Kamm auf. Dieser Umstand und die kurze Mundpartie deuteten auf starke Kiefermuskeln hin, ein klassisches Raubtiermerkmal. Aber es hatte keine ausfahrbaren Krallen – oder sie waren derzeit nicht zu sehen. Cliff hatte diese Beobachtung gerade erst gemacht, als sich plötzlich spitz zulaufende Fingernägel zeigten. Na bitte, dachte er. Die Augen des Geschöpfs bewegten sich dauernd; der Blick huschte zwischen Cliff und Irma hin und her.
    »Gelöscht?«, fragte Irma vorsichtig.
    »Ich Kontrollen überkreuzt habe, damit ich konnte allein begrüßen euch.« Das Wesen sprach mit einem weichen Knurren, das die Vokale betonte. Vielleicht waren ihm die Selbstlaute fremd. »Und gleichzeitig abgelenkt habe Verfolgergruppe zu einem anderen Zug, rechtwinklig zu dieser Linie.«
    »Wir sind hier also sicher?«, fragte Irma. Sie hatte ihre volle Aufmerksamkeit auf das Geschöpf gerichtet.
    »Für kurze Zeiten.«
    »Warum bist du hier?«
    »Um zu erreichen Konsens mit euch. Wir beide verpflichtet sind unserer gemeinsamen Sache.«
    »Und die wäre?« Cliff richtete sich vorsichtig auf, spähte zum Bahnsteig und sah dort nur Roboter, keine Lebensformen.
    Das Wesen gab einen schnaubenden Laut von sich. »Rückkehr zu voll geteiltem Leben.«
    Es schien Irmas Verwirrung zu bemerken – wusste es die menschliche Mimik zu deuten? – und fügte hinzu: »Für alle Aufgenommenen.«
    »Und damit meinst du …?«, fragte Irma.
    »Viele Spezies, hohe und niedere. Wir hier gebunden sind und zurückkehren möchten zu unseren Heimatwelten.«
    »Woher kommst du?«
    Ein seltsames Geräusch kam von dem Wesen, wie ein gedämpftes Kreischen. In den großen runden Augen erkannte Cliff eine gewisse Verwandtschaft, eine sofortige Beziehung, über die er nicht extra nachdenken musste. Das Gefühl von Vertrautheit und Vertrauen überraschte ihn, und er fragte sich, warum er auf diese Weise empfand.
    Plötzlich wurde es ihm klar – dies war eine intelligente Katze.
    »Wir helfen euch, wenn wir können«, sagte Irma.
    »Aber wir sind nur wenige«, wandte Cliff ein.
    »Ihr Reise teilt mit vielen in Schiff, das Schaden bringen kann den Astronomen.« Die Augen des Wesens wurden noch größer, als es diese Worte schnell hintereinander zischte.
    Ein Ruck ging durch den Zug. Cliff rang um sein Gleichgewicht und richtete sich dann erleichtert auf. Der Bahnsteig war leer und glitt schnell vorbei. Der Zug beschleunigte wieder.
    »Lasst uns besser Platz nehmen«, sagte Irma. »Und gib Howard, Aybe und Terry Bescheid, Cliff. Frühstück!« Sie fügte ein fröhliches Lächeln hinzu, das ihn aus seiner Verwirrung riss.

44
    Memor war froh, dass sie ihre Freundin Sarko nicht mitgebracht hatte, denn dies war ein rauer, freudloser Ort.
    Von diesem Aussichtspunkt sah sie lange Hänge aus geschichtetem Felsgestein, in das sich das Wasser von Flüssen einen Weg gegraben hatte. Nacktes Land erstreckte sich hier, ohne eine vor langer Zeit fortgewaschene Humusschicht. Die Schluchten zeichneten sich durch eine gewisse majestätische Nutzlosigkeit in Hinsicht auf Besiedelung aus, was sie zum idealen Ort für die Zusammenstellung von Suchgruppen machte. Man konnte die Niedrigschwerkraft-Wälder sehen, die vor den Canyons begannen und einen blaugrünen Ozean zu bilden schienen. Lange Wellen wanderten über die Ebene aus Baumwipfeln und verloren sich in weiter Ferne. Diese Landschaft war ein Geschenk schwacher Gravitation, und für Memor zählte sie zu den größten Naturwundern der Himmelsschale. Man konnte dort in den Wipfeln »schwimmen«, umgeben vom Duft zahlloser Blüten. Bei den Bäumen handelte es sich um wahre Riesen, und sie schwankten im Wind der hohen Breiten. Bestimmt verbargen sich die Fremden unter ihren Kronen.
    »Haben Sie Erfrischungen?«, fragte Memor ihren Begleiter, der zu einer geringeren Lebensform namens Qualk gehörte und einen absurden Kopfschmuck trug. Wollte er damit Eindruck schinden? Das erschien Memor unwahrscheinlich, aber man konnte nie wissen.
    Der Qualk bedankte sich für die Aufmerksamkeit, indem er sich kurz schüttelte, deutete dann auf eine Präsentiernische. Memor setzte sich in Bewegung und achtete darauf, mit kraftvollen, energischen Schritten zu gehen, denn sie fühlte die Blicke aller Anwesenden in dieser Außenstation auf sich ruhen.
    Eine Savant näherte sich. »Astronomin, wir haben Geschichten gehört, die

Weitere Kostenlose Bücher