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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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wir kaum glauben können …«
    »Die Unfähigkeit, einer Sache Glauben zu schenken, bedeutet nicht, dass sie nicht existiert«, erwiderte Memor, doch die nervöse Savant bemerkte ihre lakonische Ironie überhaupt nicht.
    Sie hatten sich wegen Memor versammelt. Gereizte Blicke richteten sich auf sie, von verschiedenen Angehörigen des Vogel-Volkes und von Repräsentanten geringerer Spezies. Memor spürte, wie die allgemeine Anspannung wuchs, während sie ein würziges Getränk probierte und etwas Knuspriges aß.
    »Sie sind als Leiter der Suchgruppen hier, deren Aufgabe darin besteht, die entkommenen Fremden zu finden. Welche Fortschritte wurden bisher erzielt?«
    Unruhe und Verlegenheit breiteten sich aus. Die verantwortliche Savant trat nach vorn. »Die Gruppenmeisterin hat uns angewiesen …«
    »Lassen wir die Anweisungen beiseite. Womit haben Sie es bisher zu tun bekommen?«
    Die Savant sah sich nervös um, konnte Memors durchdringendem Blick aber nicht entkommen. »Wir haben die Fremden bisher nicht gefunden. Jedes Mal, wenn wir von ihnen erfahren und uns auf den Weg machen, sind sie verschwunden, sobald wir den betreffenden Ort erreichen. Wir folgen ihnen – immerhin stehen uns mobile Einheiten zur Verfügung, und wir können nicht nur auf umfassende Luftunterstützung zurückgreifen, sondern auch auf lokale Sensoren –, doch die Wesen entwischen immer wieder.«
    »Warum?«
    »Offenbar bewegen sie sich ohne Rücksicht auf Grenzen und ohne die alten Beschränkungen und Restriktionen, denen wir unterliegen. Sie nutzen alle Möglichkeiten des Terrains, sich zu verbergen, und als wir ihren Weg zurückverfolgt haben, stellten wir fest: Sie sind nicht nur unseren Siedlungen ausgewichen, sondern auch den Kontrollpunkten.«
    »Es gibt zwei Gruppen der Fremden, weit voneinander entfernt«, sagte Memor. »Und beide scheinen mit dieser Sache besser zurechtzukommen als wir.«
    Die Savant nickte wortlos.
    Diese mörderischen Letzten Eindringlinge … Sie würden zu ihr kommen, dachte Memor. Mithilfe der Spiegel hatte sie ein Bild der Anführerin der primären Gruppe gezeigt, ein Gesicht viele Welten groß. »Komm zu mir.« Der Anführerin würde klar sein, dass die Botschaft nicht von ihr stammte, aber die anderen, die zweite Gruppe, konnten davon nichts wissen. Sie würden auf die vermeintliche Nachricht reagieren und versuchen, die erste Gruppe zu erreichen, und dann schnappte die Falle zu.
    Allerdings … Es gab keine Gewissheit, und eine schlimmere Gefahr drohte. »Was ist mit den Aufgenommenen?«, fragte Memor.
    »Wie … wie meinen Sie das?«
    »Erstatten sie schnell genug Bericht?«
    »Nun …« Wieder sah die Savant nervös zur Seite, und auch diesmal konnte sie Memors Blick nicht entkommen.
    »Ich nehme an, die Antwort lautet Nein?«
    »Äh, ja.«
    »Sie meinen Nein?«
    »Ja.«
    »Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Aus irgendeinem Grund, der mir völlig unverständlich ist, gehorchen die Aufgenommenen nicht. Sie haben von den Fremden gehört.«
    »Und?«
    »Irgendwie …« Die Unruhe der Savant nahm zu. Sie trat von einem Bein aufs andere und zitterte. »Die Primaten sind nicht aufgenommen. Es ist viele Zeitalter her, dass die letzte invasive Intelligenz in der Himmelsschale Fuß gefasst hat. Dies verstehe ich wirklich nicht: Viele Aufgenommene finden das Verhalten der Fremden offenbar … bewundernswert.«
    In der Nähe erklang eine Stimme. »Vermutlich liegt es an ungeeigneter genetischer Anpassung. Oder bei der Konditionierung der Aufgenommenen hat sich ein Fehler eingeschlichen, verursacht von genetischen Abweichungen.«
    Ein Bild ihres Untergeistes dürfte die wahrscheinlichere Ursache sein, dachte Memor. Ein alter Archetyp aus der Zeit, als die Aufgenommenen auf sich allein gestellt waren. Sie schnaufte besorgt, ließ sich ansonsten aber nichts anmerken. Sie hatte von früheren Eindringlingen gelesen und auch entsprechende Bilder gesehen, von Invasoren, die vor vielen zwölf hoch drei Ären gekommen waren. Nicht zu Lebzeiten der heutigen Astronomen. Zwar waren die Astronomen die langlebigste Art des Vogel-Volkes, aber auch für sie galt die unbestreitbare Tatsache, dass die Himmelsschale nur selten Welten mit zahlreichen Lebensformen passierte. Noch seltener waren Planeten, auf denen sich Intelligenz entwickelt hatte, Leben, das wahrnehmen und verstehen konnte, das sich in die Lebensgemeinschaft der Himmelsschale integrieren ließ. Und noch weitaus seltener war hohe Intelligenz, dazu imstande, auch

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