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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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intelligenten Lebens sein musste. Die Intellektuellen aller Volksgruppen – Savants, Profunde und Bewahrer – teilten diese Ansicht. Was machte es da schon aus, wenn die Primaten einen winzig kleinen Teil der Saga kannten?
    Natürlich bestand Memors wahre Mission daran, die Angst der Versammelten auszuräumen. Sie erinnerte die Zuhörer an die Ressourcen, die ihnen zur Verfügung standen, und forderte anschließend einzelne Mitglieder der Suchgruppen auf, von ihren Blickkontakten mit den Fremden zu berichten. Die Gruppe, die ihren Magnetwagen verloren hatte, blieb ohne einen Sprecher, denn es gab keine Überlebenden. Auch darauf wies Memor hin, um einen angemessenen Eindruck von der Situation zu vermitteln.
    Danach gewann die Diskussion einen konkreteren Aspekt, denn sie betraf die Suchmuster, die dafür sorgen sollten, dass sie eine der beiden Primatengruppen finden konnten – jene, die beim »Ort der Geschichte« gesehen worden war, von den Astronomen »Vergangene Welten« genannt. Ein externes Team sollte die Jagd fortsetzen.
    »So viel zum Abstrakten«, sagte Memor. »Ich bin hier, um euch für die Jagd auf jene einzuteilen, die bereits einige Angehörige des Volkes getötet haben. Ich nehme an, ihr Betreten der Transportstation wurde aufgezeichnet?«
    Einige der Aufgenommenen nickten eifrig. »Ja, Astronomin! Die Himmelsgeschöpfe sind einsatzbereit.«
    »Ausgezeichnet. Viel Zeit ist verstrichen, seit ich zum letzten Mal die Aufregung genießen durfte, gefährliche Beute zu jagen. Machen wir uns auf den Weg.«
    Memor war davon überzeugt, dass jetzt nichts mehr schiefgehen konnte, denn immerhin waren die Fremden lokalisiert. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass die Primaten nach ihrer Gefangennahme nicht verhört werden sollten. Einige falsche Bemerkungen konnten den ehernen Strukturen der Himmelsschalen-Gesellschaft schweren Schaden zufügen. Niemand sollte von der Großen Schande erfahren.

45
    Das Wesen sah sie mit seinen großen Augen an und vollführte immer wieder seltsame Gesten mit seinen sehr flexiblen Armen. Die großen Hände und dicken Finger malten Zeichen und Formen in die Luft. Das Geschöpf hieß Quert und gehörte zum Volk der Sil. Es blieb ständig in Bewegung und wanderte mit fließenden Schritten zwischen den sonderbaren Stühlen, auf denen die Menschen Platz genommen hatten und aßen. Der Zug war inzwischen wieder sehr schnell, und aus dem unterschiedlichen Brummen der einzelnen ihn beschleunigenden elektromagnetischen Felder war ein kontinuierliches Summen geworden.
    Plötzlich sagte das Geschöpf: »Bon voyage. Buon viaggio. Gute Reise. Buen vivaje. Viagem boa. Goede reis. Ha en bra resa. God tur. Bonum iter. Kalo taxidi!«
    Stille folgte. Alle sahen sich an.
    »Das sind Abschiedsworte«, sagte Irma munter. »Aber wir sind gerade erst zusammengekommen.«
    »Falschausrichtung?«, erwiderte Quert. »Dann …« Weiche Worte kamen aus seinem Mund, ein Leb wohl in mehreren Sprachen.
    »Es freut uns, dass du unsere Sprachen gelernt hast«, sagte Irma langsam und deutlich. »Sehr gut. Wir sprechen alle Anglisch.«
    »Ich habe komprimiertes Wissen. Kann jetzt anpassen.«
    »Wo hast du die Informationen über unsere Sprachen bekommen?«, fragte Cliff.
    »Von Astronomen. Sie alles geschickt haben zu Jägern.«
    »Du bist ein Jäger?«
    »Wir Sil, ja. Auch andere.«
    »Welche anderen?«
    »Andere Aufgenommene.«
    »Wen meinst du damit?«
    »Die hierherkamen. Nicht die Spezies gemacht in Schale.«
    »Von anderen Planeten?«
    »Korrekt.« Die großen gelben Augen musterten die Menschen nacheinander. »Wie ihr.«
    »Aber wir sind nicht ›aufgenommen‹.«
    »Ihr aufgenommen werden sollt. Das Ziel ist von Astronomen.«
    »Wie findet die Aufnahme statt?«, fragte Irma.
    »Gene. Soziale Regeln. Statusanpassung.« Querts Stimme klang scharf bei diesen Worten. Cliff glaubte im Gesicht des Sil so etwas wie Groll zu erkennen.
    »Und was nun?«, fragte Terry,
    »Großes Teilen kommt bald«, sagte das katzenartige Wesen. »Hierher ich/wir gekommen, um zu sprechen und zu teilen Hilfe. Zeit jetzt nur wenig bleibt.«
    »Warum?«, fragte Aybe. Ihm und auch den anderen fiel es schwer, Querts Worte und ihren Kontext zu verstehen.
    »Bald halten werden wir. Andere kommen.«
    »Also sollten wir …?«
    »Aussteigen nächster Halt. Müssen.«
    Quert hob die Hände. Sie wiesen sechs Finger auf, die in langen Fingernägeln endeten. Die Handflächen waren breit und von dünnem Haar bedeckt. Gewebter Stoff bedeckte

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