Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
Vom Netzwerk:
Innenflächen der Kanzel huschten. Die Bewegungen der Wesen wirkten nervös, aber auch zielstrebig und entschlossen. Cliff stellte fest, dass das Gefieder dieser Vogel-Leute andere farbliche Muster aufwies, und außerdem schienen sie noch größer zu sein als die Großen auf der anderen Seite der Luftschleuse.
    Tentakelartige Kabelstränge lösten sich vom Fahrzeug der Fremden, streckten sich Tananareve entgegen und packten sie, hoben sie ziemlich unsanft an und setzten sie in den Frachtbereich des Wagens. Der Vorgang wiederholte sich bei der Druckkammer mit Beth und den drei anderen Mitgliedern ihrer Gruppe. Ein dicker Metallarm schlang sich um die Kammer, löste sie mit den Menschen in ihrem Innern von der Außenwand der Schleuse und setzte sie anschließend ins Fahrzeug.
    Dann rollte der Wagen zum fremden Schiff zurück und verschwand über eine Rampe in seinem Innern. Einfach so. Beths Gruppe war gefangen.
    Schrecken lähmte Cliff, während seine Leute noch versuchten, das langsame Schließen des Lochs zu verhindern. Nichts half. Cliff sah dabei zu, blieb aber wie erstarrt. Stimmen kamen aus dem Helmempfänger, schienen aber keine Bedeutung zu haben – er hörte sie gedämpft, die Worte ohne Bedeutung. Allmählich wurde ihm klar, dass er einen Schock erlitten hatte und nicht mehr in der Lage zu sein schien, die Ereignisse zu verarbeiten. Ein Teil von ihm hatte abgeschaltet.
    Kurze Zeit später existierte das Loch nicht mehr. Ein beeindruckender Trick, das musste Cliff zugeben. Er bemerkte keine Bewegungen außerhalb der Schleuse, stellte aber plötzlich fest, dass drei große Vogel-Leute in der Nähe standen. Sie gehörten der dritten Variante an und wiesen ähnliche farbliche Markierungen auf wie die Wesen in dem Fahrzeug. Mit ruhiger Konzentration beobachteten sie die Menschen.
    Dann vibrierte der Boden unter seinen Füßen. Cliff drehte sich um und sah, dass an der Innenwand der Schleuse Symbole aufleuchteten. Gleichzeitig spürte er, wie sich der Luftdruck veränderte. Hinter den drei großen Vogel-Leuten wichen die anderen Wesen zurück, und dabei bewegten sich ihre ledrigen Schnabelmünder. Die drei schienen wichtig zu sein. Vielleicht handelte es sich um eine Totenwache …
    »Sie wollen die Schleuse auf der Innenseite öffnen«, sagte Irma seltsam gelassen.
    »Aybe!«, sagte Cliff. Der Mann drehte den Kopf; seine Augen waren groß. »Wir gehen hinaus, sobald wir Gelegenheit dazu bekommen. Gib mir den Handlaser dort.«
    Jemand rief: »Wir sollten darauf achten, nicht bedrohlich zu wirken!«
    Cliff achtete nicht darauf. »Wir laufen los«, sagte er laut. »Steckt so viel Ausrüstung wie möglich in eure Rucksäcke.«
    Er überprüfte die Funktion des Lasers – ein kurzes Aufblitzen, alles in Ordnung. Argwöhnisch beobachtete er die fremden Wesen. Dies war eine sehr gefährliche Situation, und er führte die Gruppe an. Auf keinen Fall wollte er wie Beth und ihre Leute in Gefangenschaft geraten.
    Was tun? Er blickte zum nahen Wald. Die Bäume an seinem Rand schienen recht trocken zu sein; die Feuchtigkeit vom Regen in der vergangenen Nacht war längst verdunstet.
    »Setzt die Bäume in Brand«, sagte Cliff. »Keine Schüsse auf die Vögel.« Die Schleusentür glitt irgendwie beiseite, obwohl kein Gehäuse zu erkennen war, in das sie sich hineinschob. Eine Öffnung entstand und mit ihr eine kleine grauweiße Dunstwolke, als die Luftfeuchtigkeit kondensierte. Die Wolke dehnte sich aus.
    »Bleibt zusammen!«, rief Cliff und sprang als Erster hinaus.
    Die Vogel-Leute der dritten Variante waren etwa zwanzig Meter entfernt. Die Mittelgroßen und Großen wichen zurück und gaben den Menschen reichlich Platz. Cliff zielte mit dem Laser auf die Bäume und schoss. Sofort entstanden hungrig leckende Flammen.
    Die Vogel-Leute wichen noch weiter zurück, sie alle hoben wie abwehrend die Arme und machten kleine, unsichere Schritte. Aybe zielte auf trockenes Gebüsch, und die anderen nahmen sich ein Beispiel an ihm, wandten sich dabei hinter Cliff nach links. Irma zog Howard mit.
    Die Bäume knisterten und knackten, und dichter Rauch stieg auf. Cliff hörte schrill klingende Rufe und glaubte, dass sie von den Vogel-Leuten stammten, aber er dachte gar nicht mehr und lief nur noch, weg von den Wesen, die Beth und die anderen verschleppt hatten. Er rannte so schnell, wie es der Raumanzug erlaubte, erreichte den Wald und versuchte, so viele brennende Bäume wie möglich zwischen sich und die Vogel-Leute zu bringen. Über ihm

Weitere Kostenlose Bücher