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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Sternengrube kam ein Gebäude empor, ein Wolkenkratzer, ein riesiges sechseckiges Prisma, geschmückt mit zusammengerollten grauen Metallschlangen. Sie begannen sich zu entrollen. Einige von ihnen leuchteten weiß am oberen Ende. Andere endeten in Greifern, mechanischen Händen und in Bündeln, die nach kleinen Düsen oder Sensoren aussahen.
    Beth und ihre Begleiter drehten sich um, als bei der Eros ein großes, kastenförmiges Objekt zur Landung ansetzte. »Achtung!«, tief Beth. »Haltet euch von dem Kasten fern!«
    Tananareve drehte sich um, schnappte nach Luft und lief. Hinter ihr setzte der Kasten auf und öffnete sich. Ein mit Rädern ausgestattetes Fahrzeug kaum daraus hervor.
    Aufgeregte Stimmen ertönten aus Beths Helmlautsprecher. Sie drehte sich um und sah, dass sich das in die Außenwand geschnittene Loch schloss. Die Wickramsinghs und Lau Pin verkeilten Gegenstände darin, um es offen zu halten, und dadurch konnte Cliff nicht zurückklettern. Verdammt! Howard Blaire versuchte es trotzdem, musste aufgeben und wich zurück. Einen Moment später brachen die Stangen im schrumpfenden Loch, und Metallsplitter wurden wie von einer Explosion fortgeschleudert.
    Ein schlangenartiger Arm streckte sich vom Fahrzeug Tananareve entgegen, packte sie und setzte sie in den Frachtbereich des Wagens. Ein zweiter, dickerer Arm schlang sich um die von den Menschen errichtete Druckkammer. Luft entwich, und die in ihr enthaltene Feuchtigkeit gefror zu einem Raureifnebel. Beth spürte den Druckabfall und suchte nach einer Möglichkeit zu fliehen.
    Zu spät. Der Metalltentakel hatte die Druckkammer bereits zu hoch gehoben – wenn sie jetzt hinaussprang, musste sie mit dem Tod rechnen. Wie Beth klammerten sich Mayra, Abduss, Fred und Lau Pin fest, als der Schlangenarm die Druckkammer in den Frachtraum bugsierte und absetzte.
    Dann setzte sich der Wagen in Bewegung und rollte die Rampe hoch, ins große Schiff, das aus der Sternengrube gekommen war.
    Viele Wände im Innern dieses Schiffes waren durchsichtig und ähnelten dickem, trübem Glas. Beth und ihre Begleiter kletterten aus den Resten der Druckkammer und beobachteten, wie Greifarme die Eros anhoben und zum großen Kasten zogen – Gewicht und Masse des Landungsboots stellten für sie offenbar kein Problem dar.
    Anschließend stieg der große Kasten auf. Der plötzliche Schub drückte Beth nach unten; sie streckte sich auf dem Boden aus und schlang die Arme um einen der vielen keilförmigen Vorsprünge, die aus den Wänden ragten.
    Lau Pins Stimme übertönte das Brummen des Triebwerks. »Tananareve? Tana … Oh, Mist.«
    »Lau Pin? Wo bist du?«
    »Wir sind … bei einer Wand. Tananareve hat das Bewusstsein verloren. Ich bin ziemlich sicher, dass ihr Arm gebrochen ist.«
    Der Schub ließ nach und verschwand dann ganz – der Kasten schien zu fallen. Beth blieb an den Vorsprung festgeklammert und wartete.

11
    Beth schüttelte sich und versuchte, nicht das Zeitgefühl zu verlieren.
    Sie konnte den Anzeigen der Raumhelm-Displays kaum glauben – Tage sollten vergangen sein.
    Benommen drehte sie sich um, hatte plötzlich einen schlechten Geschmack im Mund und schluckte – dies war nicht unbedingt der beste Zeitpunkt dafür, sich zu übergeben.
    Sie blinzelte, und ein sonderbarer Anblick bot sich ihren Augen dar. Unter ihr gähnte der unendliche Abgrund des schwarzen Alls, und an den Seiten erstreckten sich Platten, Balken und Wände.
    Die Rückseite der riesigen Schale glitt vorbei. Gelegentlich gerieten Greifarme und Aggregate in Sicht, wovon einige in Betrieb zu sein schienen. Lebende Wesen zeigten sich nirgends, nur Roboterarme und, in der Ferne, Schleusen. Unbehagen erfasste Beth.
    Sie bewegte sich vorsichtig. Ihr Körper fühlte sich taub an. Sie kämpfte dagegen an und kroch zu den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe, die sich noch nicht rührten.
    Fred erholte sich als Erster. Er beobachtete die vorbeistreichende Rückseite der Schale und murmelte dabei vor sich hin; vielleicht zeichnete er seine Eindrücke auf.
    Sie kümmerten sich um Tananareve und banden Riemen und Gurte an die Wandvorsprünge. Zum Glück waren alle anderen unverletzt geblieben. Tananareve hatte sich die Elle gebrochen. Sie biss die Zähne zusammen und sprach kaum ein Wort. Beth und die anderen versuchten, die Knochen zu richten und zu schienen, aber mit zweifelhaftem Erfolg – sie waren keine Mediziner. Tananareve hatte sich auch mehrere Rippen gebrochen, und in dieser Hinsicht konnten sie ihr kaum

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