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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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kochen«, fügte Irma hoffnungsvoll hinzu.
    Cliff schüttelte den Kopf. »Der Rauch würde vielleicht Aufmerksamkeit erregen.«
    Irma blinzelte. »Die Aufmerksamkeit von wem? Der Vogel-Leute?«
    Cliff nickte. »Und die anderer Wesen, von denen wir noch nichts wissen.«
    »Wie sieht unsere Strategie aus?«, fragte Aybe. Er stand da, die Hände in die Hüften gestemmt. »Verstecken wir uns?«
    »Ja. Wenn wir können.«
    »Für wie lange?«
    Das war der springende Punkt. »Zunächst einmal. Bis wir uns zurechtgefunden haben. Dann sehen wir weiter.«
    Aybe schniefte. »Als Strategie taugt das nicht viel, wenn du mich fragst.«
    Cliff war müde, sein Rücken schmerzte, und er wollte sich mit diesen Dingen nicht ausgerechnet jetzt beschäftigen. »Zum Glück fragt dich niemand.«
    Aybe runzelte die Stirn. »Was soll das denn heißen?«
    »Zuerst müssen wir uns orientieren«, sagte Cliff und achtete darauf, ruhig zu sprechen.
    Aybe richtete einen finsteren Blick auf ihn. »Gibst du hier die Befehle?«
    Cliff seufzte. Er war müde. »Ich denke schon. Wir befinden uns in einer fremden Welt, und ich bin Biologe und der ranghöchste Offizier dieser Gruppe. Zuerst die lokalen Lebensformen kennenlernen und herausfinden, womit wir es zu tun haben – das scheint mir tatsächlich die richtige Strategie zu sein.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir dich zum Anführer gewählt haben.«
    Cliff zuckte die Schultern. »Dies ist keine Wahlversammlung.«
    »Scheint mir auch so.« Aybe verzog das Gesicht und wollte noch mehr sagen, aber Irma kam ihm zuvor. »Wir sind ganz auf uns allein gestellt in einer völlig fremden Welt voller fremder Wesen … Da kann schnell Schluss mit lustig sein.«
    Sie lächelten schief und sahen sich an.
    »Lasst uns ausruhen, Jungs«, fügte Irma fast beschwörend hinzu.
    Cliff nickte erneut. Diese Sache war noch nicht ausgestanden, aber fürs Erste schien alles geregelt zu sein. Vielleicht musste er die anderen daran erinnern, dass er Erster Offizier war. Wissenschaftler scherten sich kaum um die Kommandohierarchie, aber sie befanden sich hier nicht in einem Laboratorium.
    Als sie sich gesetzt und etwas gegessen hatten, legte sich die entstandene Anspannung schnell. Sie sprachen ein wenig und schauten in die Ferne, über den Wald hinweg, der sich für sie alle seltsam anfühlte, die dunstigen Täler, in denen blaugraues Wasser floss. Es war ein idyllischer Anblick. Leichter Wind wehte, und die Luft roch frisch und würzig. Eine beruhigend wirkende Szenerie. Sie waren noch immer damit beschäftigt, die jüngsten dramatischen Ereignisse zu verarbeiten; zu viel war zu schnell passiert.
    Dann bemerkte Cliff in der Ferne einen runden Fleck hoch in der Luft. Ein Objekt dunkel und klein – selbst mit Zoom-Linsen ließ sich die Entfernung nicht abschätzen. Eine Bewegung war nicht zu erkennen. Er beobachtete es eine Zeit lang und überlegte, ob es sich um ein schwebendes Artefakt handelte. Ein weiteres Rätsel.
    Cliff trank Wasser, rollte sich dann unter einigen tief hängenden Zweigen zusammen und schloss die Augen. Dunkel wurde es dadurch nicht; Licht drang durch die Lider. Er öffnete die Augen wieder, sah zu den anderen und begegnete Irmas Blick. Sie zuckte die Schultern. Es nützte alles nichts; sie mussten versuchen trotz des Lichts zu schlafen.
    »Aybe, bist du bereit, die erste Wache zu übernehmen?«, fragte Cliff.
    »In Ordnung.« Der schlanke, muskulöse Mann kletterte auf einen dicken Ast, um einen besseren Überblick zu haben.
    Die anderen legten sich hin, schlossen die Augen … und schliefen irgendwann ein, trotz des Lichts.
    Cliff erwachte zwei Stunden später und setzte sich verwirrt auf. Er hatte von Beth geträumt, ein Durcheinander aus Bildern, die irgendwie ein Gefühl von Gefahr vermittelt hatten. Aybe lag auf dem dicken Ast, den Kopf zur anderen Seite gedreht. Cliff ging um ihn herum und sah ihm ins Gesicht. Aybe öffnete die Augen und richtete sich erschrocken auf. »Ich …«
    »Schon gut. Der Schlafrhythmus dürfte für eine Weile ein Problem sein.«
    Die anderen erwachten ebenfalls und standen langsam auf. Howards Gesicht war grau und eingefallen, und Irma sah sich seine Wunde an. Sie aßen und tranken im ewigen Sonnenlicht und wechselten dabei nur wenige Worte. Die Luft war trocken und staubig, und der nun stärkere Wind wirbelte in der Ferne Staubwolken auf. Cliff fragte sich, wie man hier das Wetter vorhersagen sollte. Vielleicht gab es ein Äquivalent zu

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