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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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größere, mit breiten Schwingen, am Himmel, von denen gelegentlich krächzende Laute kamen. Bei einer Gravitation von 0,8 g musste das Fliegen leichter sein, überlegte Cliff. Auch kleinere Vögel waren weit über den Bäumen zu sehen und zogen in zwitschernden Schwärmen übers Firmament.
    Er schob sein wissenschaftliches Interesse beiseite und hielt nach Verfolgern Ausschau. Nichts deutete darauf hin, dass sich jemand an ihre Fersen geheftet hatte, und zwei Stunden vergingen ohne Zwischenfall. Sie alle beobachteten den Wald, und Köpfe drehten sich ruckartig, wenn es irgendwo im Gebüsch raschelte. Trotzdem, nach und nach entspannten sie sich.
    »Wir müssen versuchen, von dem zu leben, was uns diese Welt bietet«, sagte Terry, als sie eine Pause einlegten. »Auf unsere Vorräte sollten wir nur im Notfall zurückgreifen. Cliff, du bist Biologe. Hast du etwas gesehen, das wir essen können?«
    »Das lässt sich auf einen Blick nicht feststellen, Terry. Untersuchungen sind nötig, um herauszufinden, was wir verdauen können. Meine Aufmerksamkeit galt vor allem eventuellen Verfolgern.«
    »Wir sollten uns von den fremden Wesen fernhalten«, sagte Aybe. »Bis wir wissen, wie die hiesige Situation beschaffen ist.«
    Cliff bezweifelte, dass sie sich so einfach einen Überblick verschaffen konnten, aber er schwieg. Dies war eine kleine Gruppe, und sie mussten zunächst einmal lernen, zusammenzuarbeiten und die wesentlichen Dinge im Auge zu behalten. »Wie viele Nahrungsmittel haben wir?«
    Eine kurze Bestandsaufnahme ergab, dass ihr Proviant zum größten Teil aus Nahrungskonzentraten bestand, und abgesehen davon hatten sie nur einige Werkzeuge und ihre Kommunikatoren dabei.
    »Ich schlage vor, wir gehen auf die Jagd«, sagte Irma munter. »Das habe ich früher gemacht. Hat mir immer sehr gefallen.«
    »Und womit jagen wir?« Terrys Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er Irma gewiss nicht für eine Jägerin gehalten hatte, obwohl sie mit ihrer kräftigen Statur durchaus wie eine Frau wirkte, die sich oft in der freien Natur aufhielt. »Die Laser brauchen eine Weile, um sich aufzuladen.«
    Irma drehte sich um und zeigte den Solarkollektor auf ihrem Rücken. »Meiner ist schon wieder geladen. Bei der Jagd gewinnen wir einen guten Eindruck von den hiesigen Tieren.«
    »Und umgekehrt«, warf der Techniker Aybe ein.
    »Zuerst sollten wir Wasser suchen«, sagte Howard. Sein Arm heilte schnell, und er wirkte nicht sonderlich geschwächt. Gesundheit und die Fähigkeit der schnellen Regeneration hatten zu den Kriterien gehört, nach denen die Besatzungsmitglieder der SunSeeker ausgewählt worden waren.
    »Hier sind wir zu leicht zu entdecken.« Cliff sah zum Horizont. »Wasser finden wir weiter unten. Dort ist es ohnehin sicherer.«
    Sie setzten den Weg fort, in Richtung eines dichteren Teils des Waldes, und dabei nutzten sie jede Deckung. Irma bestand darauf, ganz vorn zu gehen; sie hielt den Laser schussbereit in der Hand und blickte wachsam. Hinter ihr kam Aybe, und Cliff beschloss, ihm seinen Laser zu geben. Er wollte nicht Schütze sein und gleichzeitig als Biologe die Umgebung beobachten müssen. Als er die Waffe nicht mehr in der Hand hielt, fühlte er sich sonderbar nackt. Es erinnerte ihn daran, dass er kein Jäger war, sondern ein gejagter Fremder in dieser Welt. Das galt für sie alle, aber den anderen war das vielleicht noch nicht richtig klar geworden.
    Alle schienen damit einverstanden zu sein, dass Cliff zumindest vorerst in die Rolle des Anführers schlüpfte. Er behielt die Zweifel an seiner Eignung für sich und versuchte, selbstbewusst zu wirken.
    Also … Was tun? Konzentriere dich auf die unmittelbaren Dinge. Lerne und lass die Zeit dein Lehrmeister sein.
    Die erste wichtige Entscheidung traf er, als er über eine aus dem Boden ragende knorrige Wurzel stolperte und der Länge nach hinfiel. Als er aufstand, taten ihm alle Knochen weh, deutliches Zeichen seiner Müdigkeit. Sie alle waren müde.
    Seine Augen brannten. »Lasst uns ein Nickerchen machen«, sagte er.
    Die anderen murrten ein bisschen. Aybe war noch immer aufgedreht, aber die blassen Gesichter der anderen zeigten Erschöpfung.
    »Wie sollen wir in diesem hellen Licht schlafen?«, fragte Irma. Sie war unruhig, schien den Weg fortsetzen zu wollen.
    »Im Schatten«, erwiderte Cliff mit ruhiger Entschlossenheit, und nach einem kurzen Zögern fand sich die Gruppe damit ab.
    »Zünden wir ein Feuer an«, sagte Aybe.
    »Wir könnten Suppe und Tee

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