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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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beobachten, aber die Beine gaben unter ihr nach. Sie musste sich hinlegen, die Müdigkeit verlangte es.
    Den anderen erging es ebenso. Sie saßen in der Falle, waren erschöpft und deprimiert – kein Wunder, dass sie im Schlaf Zuflucht suchten. Sollte das Unterbewusstsein all die Seltsamkeiten verarbeiten.
    Beth kämpfte nicht länger gegen die Müdigkeit an und schloss die Augen.

17
    Tagelang marschierten Cliff und seine Gruppe durch eine hügelige Landschaft, ohne einen Plan, ohne ein Ziel – sie wussten einfach nicht genug von dieser Welt. Sie mussten mehr herausfinden, aber Cliff war auch klar: Ohne ein konkretes Ziel würde ihre Moral schon bald leiden. Selbst die Furcht, die sie bisher antrieb, würde nachlassen.
    Als sich Müdigkeit bemerkbar machte, ordnete Cliff eine Rast an. Niemand erhob Einwände. Sie suchten sich einen schattigen Platz, an dem sie nicht direkt dem beständigen Licht der Sonne ausgesetzt waren, und schliefen dankbar ein.
    Neun Stunden später brachen sie wieder auf, ohne Frühstück – ihre Nahrungsmittel waren knapp.
    Cliff ging mit gutem Beispiel voran und suchte unterwegs im Gebüsch nach Essbarem. Es gab reichlich Beeren und dicke Blätter, aber so etwas aufs Geratewohl zu probieren wäre selbst auf der Erde gefährlich gewesen.
    Andererseits: Was blieb ihnen übrig? Cliff roch an den Beeren, rollte sie einige Male auf der Zunge hin und her … Und wenn er dann nichts Bedrohliches wahrnahm, biss er hinein. Manchmal hatte er Erfolg mit dieser Taktik und wurde mit leckerem Saft belohnt. Doch andere Beeren und Blätter brannten so sehr, dass er den schrecklichen Geschmack sofort mit Wasser wegspülen musste. Nach und nach sammelte er auf diese Weise Erfahrungen und wies die anderen darauf hin, was man essen konnte und wovon man besser die Finger ließ. Sie begannen ebenfalls mit Experimenten – Irma stellte sich dabei besonders geschickt an –, und auf diese Weise lernten sie immer mehr über ihre Umgebung.
    Howard und Terry verhielten sich manchmal wie bei einem Jagdausflug und betonten, in dieser Hinsicht seien sie nicht ganz unerfahren. Cliff hörte sich ihre Prahlereien bei einem Gespräch über Waffen nur mit halbem Ohr an. Er hatte etwas Großes mit braunem Fell zwischen den Büschen bemerkt und ein dumpfes Pochen gehört, das vielleicht von Hufen stammte. Auf der Erde hätte er ein Reh oder einen Hirsch vermutet.
    Howard und Terry gingen zusammen los und machten eine Schau daraus. Überraschenderweise kehrten sie nach etwa einer Stunde mit einem kaninchenartigen Grasfresser zurück, einem pelzigen Tier mit langen Ohren, die von einem flachen Kopf aufragten. Cliff betrachtete sie und vermutete, dass sie vor allem dafür bestimmt waren, Vögel zu hören – die Gefahr schien hier vor allem von oben zu kommen, aus der Luft. Eine solche Anpassung hatte er auf der Erde nie gesehen; sie war ein klarer Hinweis darauf, welche Bedeutung hier dem Fliegen zukam.
    Als sie das Tier aufschnitten, ergab sich für Cliff die Gelegenheit, Knochenstruktur und innere Organe zu untersuchen. Er versuchte, eine Vorstellung von ihrer Funktion zu gewinnen. Dünne Knochen, wie Fächer angeordnet, Gewebeklumpen ohne erkennbaren Zweck … Manche Dinge ergaben einen Sinn, andere nicht.
    Um genaue Erkenntnisse zu gewinnen, war ein Laboratorium notwendig.
    Sie brieten das »Kaninchen« über einem kleinen Feuer und achteten darauf, dass so wenig Rauch wie möglich entstand, der zudem von einem dichten Blätterdach aufgefan gen wurde. Cliffs Hoffnungen erfüllten sich – die warme Mahlzeit verbesserte die Stimmung. Das Fleisch schmeckte gut, wie Wildbret, und es war ihnen allen sehr willkommen.
    »Habt ihr etwas wie Rotwild gesehen?«, fragte Cliff.
    Terry nickte. »Woher weißt du das? Vierbeinige Tiere mit ziemlich viel Fleisch, aber auch mit Zähnen.«
    »Und mit einem Geweih«, fügte Howard hinzu. »Das Biest sah ziemlich komisch aus und schnüffelte immer wieder, als wollte es wie ein Raubtier Witterung aufnehmen. Es wirkte recht gefährlich, und wir hielten es für besser, kein Risiko einzugehen.«
    »Wir sollten die Laser nur zur Verteidigung einsetzen«, sagte Aybe. »Es wäre besser gewesen, den Dachs zu zerlegen und zu braten. Dann hätten wir genug Proviant gehabt.«
    »Wir hatten es eilig«, erwiderte Cliff.
    »Jetzt haben wir Zeit«, sagte Aybe.
    Cliff atmete die würzige Luft tief ein und beschloss, die kritischen Punkte zur Sprache zu bringen, solange alle entspannt waren. »Es nützt

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