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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Artefakt, das niemand von uns versteht, und wir könnten praktisch jeden Moment in Gefangenschaft geraten oder getötet werden … Ich denke, unter solchen Umständen gelten die normalen Regeln nicht mehr.«
    »Ich …«
    »Als Argument taugt das nicht viel, ich weiß. Es ist mehr eine subjektive Sache. Wir beide müssen diese kleine Gruppe auf Vordermann halten, und ich fühle mich so einsam. Gleichzeitig bin ich gereizt und … Himmel, ich weiß überhaupt nicht, was ich sage.«
    Cliff lächelte. »Ich weiß es auch nicht, aber … es gefällt mir.«
    Eine Zeit lang saßen sie da, sahen sich an und spürten, wie sich der Moment dehnte.
    Irma wölbte eine Braue und lächelte schief. »Weißt du, es ist mir völlig schnuppe, was andere von mir denken.«
    »Ich glaube, darauf hast du deutlich genug hingewiesen.« Ein wildes Durcheinander herrschte in Cliff, und ein Teil von ihm fragte sich, worauf er sich einließ. Doch ein anderer, größerer wusste, dass er dies brauchte.
    »Sex bei Tageslicht hat mir nie gefallen.«
    »Ich bin da nicht so wählerisch.«
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte Terry.
    Irma stocherte im kleinen Feuer. Sie verbrannten altes, trockenes Holz, von dem nur wenig Rauch aufstieg. »Wir leben noch, oder? Und während der letzten Woche standen unsere Chancen nicht besonders gut.«
    Aybe schnaubte verächtlich. »Eine Woche? An diesem verdammten Ort verliert die Zeit ihre Bedeutung.«
    Irma hob ihren Kommunikator. »Wir haben immer noch die Standardzeit.«
    In gewisser Weise waren sie alle Techniker, und so sprachen sie eine Weile über die Zeitmessung mit ihren digitalen Instrumenten, die an Bord der SunSeeker ein Update erfahren hatten – immerhin war es durch den relativistischen Flug zu Zeitabweichungen in Bezug auf die Erde gekommen. Aybe winkte ab und beugte sich zum Feuer vor, über dem aufgespießtes Eidechsenfleisch briet. »Dieser Ort wurde geschaffen, um der Zeit ihre Bedeutung zu nehmen, das ist meine Meinung. Welche Art von Intelligenz konstruiert ein so gewaltiges Artefakt ohne einen Wechsel von Tag und Nacht und ohne Jahreszeiten?«
    »Vielleicht eine Intelligenz, die im Leben keine Überraschungen mag«, erwiderte Cliff sanft.
    »Genau!«, entfuhr es Terry. »Irgendwelche seltsamen Typen. Wie die seltsamen Vogel-Leute, die hier offenbar das Sagen haben. Und vor denen wir weggelaufen sind.«
    »Wir sind weggelaufen, weil sie uns gefangen nehmen wollten«, sagte Howard. Er schnitt eine Grimasse, als er am Feuer ein wenig zur Seite rutschte – die Verletzung machte ihm noch immer zu schaffen.
    »Vielleicht wollten sie einfach nur mit uns reden«, spekulierte Terry.
    »Freundliche Gespräche stelle ich mir anders vor«, sagte Irma.
    »He, fremde Wesen sind eben fremdartig . Wir haben sie vielleicht missverstanden.«
    Aybe schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle. Wir können nicht ständig auf der Flucht sein. Wie sieht unser Plan aus?«
    Cliff seufzte hinter vorgehaltener Hand. Alle sahen ihn an – Irma hatte recht. Er wünschte sich mehr Gewissheit, als er sagte: »Der Plan sieht so aus: Wir bleiben im Verborgenen und fahren mit dem Sandsegler zur Spiegelregion. Wir sind bisher gut vorangekommen und könnten sie in einem Monat erreichen.«
    »Monate bedeuten hier nichts«, warf Aybe ein.
    »Wir sollten eine klare Vorstellung von der Zeit behalten«, sagte Irma. »Sprechen wir also nicht von ›Monat‹, sondern von ›einer Million Sekunden‹.«
    Diese Worte bewirkten zurückhaltendes Lachen. Cliff musterte die anderen und entschied, den Moment zu nutzen. »Ich hoffe, bei der Spiegelzone einen Zugang zu finden. Wir wissen, dass es dort große Konstruktionen gibt, in der Nähe des Astlochs. Wer auch immer diese Schalenwelt verwaltet und leitet … Ich vermute ihn dort.«
    Terry schüttelte den Kopf. »Wir müssen mit den Fremden reden. Seht euch nur an, was sie gebaut haben!«
    »Und?«, fragte Irma.
    Terry lehnte sich zurück und blinzelte. »Wir sollten uns einer der bewohnten Zonen nähern, anstatt uns hier in der Wüste zu verstecken.«
    »Finde ich auch«, pflichtete ihm Howard bei.
    »Es gefiele mir gar nicht, auf die Bedingungen der Vogel-Leute einzugehen«, ließ sich Irma vernehmen. »Angenommen, sie gelangen plötzlich zu dem Schluss, dass wir eliminiert werden sollten. Was dann?«
    Aybe schnitt eine finstere Miene und schob das Kinn vor. »Wir sind ihnen entkommen. Davon sind sie vielleicht gar nicht begeistert.«
    Terry schüttelte erneut den Kopf. »Ich bin

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