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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Spannungszeiger in die Höhe. Bei 1,6 Millionen blieben sie stehen. Langsam pendelten sie um diese Zahl herum, aber geringfügig waren jetzt die Schwankungen. Als mächtiger Ausgleicher wirkte der Zauberkasten, den der Doktor dort hingestellt hatte. Kein Blitzen und Donnern mehr. Der Kondensator fraß die überschüssigen Elektronen in sich hinein und gab sie wieder zurück, sobald die atmosphärische Spannung abfiel. Dr. Frank zog sich einen Schemel heran, setzte sich und sah auf seine Uhr.
    »Eine Viertelstunde wollen wir warten. Dann telephonieren Sie in die Zentrale der Victoriafalle, daß wir die Station auf die Überlandleitung schalten«, sagte er.
    Fosdijk wollte etwas erwidern. Er fühlte, daß ihm die Zunge am Gaumen klebte. »Noch eine Viertelstunde.«, brachte er heiser hervor und ging in den Wohnraum zurück. Langsam folgte ihm Dr. Frank. Cowper sah sie kommen.
    »Endlich wieder Ruhe!« sagte er mit einem wilden Blick auf den Doktor. »Ruhe bis Montag - Montag werde ich nicht mehr hier sein.«
    »Warum nicht, Mister Cowper?« fragte Dr. Frank.
    »Weil kein Mensch das aushalten kann!« schrie Cowper auf. »Ich bin fertig! Lieber stellungslos als hier Ingenieur.«
    Dr. Frank griff nach einem Glas und zwang Cowper, ein paar Schluck Eiswasser zu trinken. »Noch zehn Minuten, Doktor«, meldete Fosdijk. »Noch zehn Minuten, Mister Fosdijk. Dann.«
    »Was dann. ?« schrie Cowper dazwischen.
    »Dann schalten wir unsere Station auf das Überlandnetz, mein lieber Cowper.«
    »Nein!« fuhr Cowper auf. »Ich laufe sofort weg, wenn Sie die Funkenstrecke wieder aufmachen.«
    »Keine Sorge, Mister Cowper. Die Station arbeitet bereits, die Funkenstrecke ist offen. Wir haben eine Mausefalle hingestellt, die alle Blitze wegfängt. Sie können ruhig schlafen.« Cowper sank in sich zusammen.
    »Es wird Zeit, Mister Fosdijk«, sagte Dr. Frank mit einem Blick auf die Uhr, »telephonieren Sie mit der Zentrale der Victoriafälle!«
    Fosdijk ließ sich die Verbindung geben. Ein kurzes Hin und Her am Telephon. Er legte den Hörer auf und stand wieder mit dem Doktor im Maschinenraum. Ein kurzes Schaltmanöver. Als die Phasenlampen dunkel wurden, schlug Dr. Frank den Hebel ein. Gebändigt strömte die atmosphärische Elektrizität in die Überlandleitung, um irgendwo, Hunderte von Kilometern entfernt, nützliche Arbeit zu leisten.
    Mitternacht schlug die Werkuhr, als Dr. Frank aufstand. »Ich muß weiter, meine Herren. Sie können die Nacht ruhig schlafen, die Station braucht keine Aufsicht.«
    »Unmöglich, Herr Doktor! Sie können nicht einfach fortgehen. Wir müssen nach Kapstadt berichten. Müssen verrechnen.«
    »Ach so, ganz richtig, Mister Fosdijk«, lachte der Doktor. »Die Wette habe ich gewonnen, um 10 Pfund möchte ich gebeten haben.«
    »Selbstverständlich, Herr Doktor!« Fosdijk kramte in seiner Brieftasche, brachte 10 Pfund zusammen und gab sie dem Doktor.
    »Aber der Kondensator? Was kostet der?«
    »Nichts, Mister Fosdijk.«
    »Nichts? Wie soll ich das verstehen?«
    »Eine kleine Aufmerksamkeit für Mister Headstone. Bestellen Sie ihm einen Gruß von mir, wenn Sie ihn sehen.«
    »Sie kennen Headstone?«
    »Noch nicht persönlich; doch ich denke bald mit ihm zusammenzutreffen.«
    »Ihre Adresse, Herr Doktor!« forderte Fosdijk.

»In Gottes Namen! Hier haben Sie sie.« Dr. Frank drückte ihm eine Karte in die Hand und ging zu seinem Wagen.
    Seit Tagen befand sich James Headstone im Sambesi-Werk der United. Unter seiner Aufsicht wurde in der Hochspannungsabteilung der United die neue Versuchsanlage für 10 Millionen Volt zusammengestellt. Schritt für Schritt überwachte er den Aufbau und kümmerte sich um jede Einzelheit.
    Noch eine letzte arbeitsvolle Nacht, und die Anlage war fertig. Zu kurzer Rast verließen die Werkleute die Abteilung; James Headstone blieb allein zurück. Ein ähnliches Bild bot sich seinen Blicken wie Wochen vorher in Pretoria. Auch hier Transformatoren und die große Blitzröhre. Schalter und Meßinstrumente an der Wand. Ein Hebeldruck würde genügen, um den Weg freizugeben, 10 Millionen Volt auf die Blitzröhre loszulassen. Würde die Anlage diesmal standhalten? »Mister Headstone!« Der Ruf riß ihn aus seinem Sinnen. Ein Bote stand vor ihm und hielt ihm eine Depesche hin. Headstone riß sie auf und las: »AE- Station arbeitet seit vierundzwanzig Stunden gut auf Überlandnetz. Fosdijk.«
    James Headstone fühlte eine Erleichterung. Die Station arbeitet!
    Ein Glückstag war heute, an dem

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