Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
Vom Netzwerk:
Die kapuzenartige Hülle, die den Kopf bedeckte, war sehr starr. Wenn man zur Seite schauen wollte, musste man den ganzen Körper drehen. Die periphere Sicht war minimal.
    Und wenn man nach vorn blickte, hatte man auch nicht den Eindruck, durch Glas zu schauen. Man sah durch ein dün nes Material, das sich ungefähr einen Zentimeter vor jedem Auge befand.
    Deshalb trieb Dale die Gruppe zur Eile an. »Kann man den Mt. St. Helens schon sehen?«, fragte er. Zack hatte gesagt, dieser Schlot wäre zehn, fünfzehn Kilometer entfernt, was Dale mit »fünfzehn Kilometer oder mehr« übersetzte. Sie konnten nicht mal die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben.
    »Das da ist nicht der Schlot!«, rief Makali. Ihr Kommentar war überflüssig, den jetzt sahen auch Zack, Valya und Williams, worauf sie gestoßen waren.
    Es schien ein weiteres Raumschiff zu sein.
    Mindestens sechs Stockwerke hoch – größer als die BRAHMA vor dem Unglück – mit einem runden, zylindrischen Körper, der aussah wie eine riesige, dicke Patrone oder etwas aus einem Jules-Verne-Roman. Auf der Außenhülle, die aus Metall zu bestehen schien, saßen Höcker und hervorstehende Buckel.
    »Seht mal, wie zernarbt das Ding ist«, sagte Zack. »Es muss unglaublich alt sein.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass es nicht so konstruiert wurde?«, wandte Makali ein. Natürlich, dachte Dale, immer muss sie widersprechen .
    »Es ist nur so ein Gefühl«, erwiderte Zack. »Keine Lande beine. Und dieses Mal denke ich wirklich, dass es so konzipiert wurde.« Das Raumschiff stand aufrecht da, ohne Landebeine oder erkennbare Landehilfen. Es ruhte auf einem Material, das Dale an einen Ballon erinnerte, dem man die Luft abgelassen hatte.
    »Es muss auf diesem Material aufgesetzt haben«, meinte Makali. Mit dem Fuß stieß sie gegen den Stoff, der zu einem hässlichen Weiß ausgebleicht war. »Das Zeug ist hart.«
    »Versteinert«, mutmaßte Williams. »Das würde Zacks Theorie unterstützen, dass das Schiff sehr alt sein muss.«
    »Wem mag es wohl gehört haben?«, fragte Valya. »Wer ist hier gelandet?«
    »Keiner von der Erde«, sagte Dale. »Und nach dieser Art von Landung tippe ich darauf, dass eine Rückkehr nicht geplant war.«
    »Die Aufstiegsmotoren der BRAHMA und der VENTURE befanden sich auch im Innern«, gab Makali zu bedenken.
    Dale wusste nicht, was ihn mehr ärgerte, die Tatsache, dass die Exospezialistin Makali Pillay sich anmaßte, mit ihm über Raumfahrttechnologie zu diskutieren, oder dass sie zu allem etwas zu sagen hatte. »Und beide Schiffe waren modular«, hielt er dagegen, obwohl es vielleicht besser gewesen wäre, diese nervtötende Frau einfach zu ignorieren. »Mit deutlich sichtbaren Trennlinien. Dieses Schiff sieht ganz danach aus, als bestünde es aus einem Stück.«
    »Und an einer Seite befindet sich eine offene Luke«, ergänzte Wade Williams.
    Die Luke glich einem dicken Pfropfen. Anstatt seitlich aufzuschwenken, öffnete sich die Luke, indem sie nach unten klappte. Auf diese Weise entstand eine Plattform, wie sie Raumfahrer bei Außenbordeinsätzen benutzten.
    Und sie lag mindestens zehn Meter über dem Boden. Das verhinderte, dass man in die Öffnung hineinspähen oder sie erreichen konnte.
    »Wenn ich mir diese Dimensionen ansehe, glaube ich zu wissen, wem das Schiff gehört«, äußerte Zack. »Denkt doch nur an die Proportionen des Tempels … der Architekt, den ich sah, war doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mensch.«
    Dale hörte, wie Wade Williams empört loslegte. »Aber die Technologie der Architekten ist viel fortschrittlicher als dieses Schiff. Mein Gott, sie haben die Vesikel losgeschickt. Dieses Ding sieht aus, als hätten es die Chinesen gebaut!«
    »Wie dem auch sei«, sagte Makali, »wer immer es gebaut hat, hätte ruhig eine Leiter anbringen können.«
    »Die Architekten sollten sich schämen, weil Sie nicht damit gerechnet haben, dass Sie hier eintrudeln würden und auch noch den Wunsch hätten, an Bord zu gehen«, spottete Scott. Er hatte beschlossen, Pillay den Krieg zu erklären, in der Hoffnung, sie dadurch zum Schweigen zu bringen. Wenn die Frau nicht endlich den Mund hielt, konnte ihr Geplapper ihn zu einem Ausbruch von Gewalt provozieren.
    Zack überhörte den Wortwechsel. »Wahrscheinlich benutzten sie etwas in der Art einer Strickleiter.«
    »Als sie vor vielleicht tausend Jahren hier ankamen«, legte Williams nach. »Sogar eine Leiter aus Metall wäre in dieser Zeit spröde geworden, wenn sie mehrere

Weitere Kostenlose Bücher