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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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wollte kein Risiko eingehen. »Yvonne, was ist das für ein Ding?«
    »Ich empfange den Namen ›Long Legs‹, aber mehr auch nicht.«
    »Was hat er vor?«, fragte Rachel.
    »Nichts Gutes«, erwiderte Yvonne.
    »Und was zum Teufel soll das heißen?«, schnappte Pav.
    »Bei allen anderen Exponaten hören sich die Stimmen in meinem Kopf wie ein gleichförmiges Summen an. Bei diesem jedoch ist es, als sei ein Alarm ausgelöst worden.«
    Wie um sein feindseliges Naturell zu demonstrieren, streckte Long Legs die Arme aus und zeigte etwas, das aussah wie Finger mit scharfen »Krallen«. Geschwinder, als Zhao es für möglich gehalten hatte, huschte dieser Long Legs auf die Öffnung zu und zerstörte dabei das daneben befindliche Exponat.
    Jetzt war der Ausgang blockiert. Der Long Legs kroch in gemächlichem Tempo auf sie zu.
    Unter hysterischem Gebell stürmte Cowboy vor. Der Long Legs hielt inne, wie um sich neu auszurichten.
    »Hat jemand einen Vorschlag?« fragte Zhao.
    »Wir laufen nach oben!«, schrie Yvonne. »Äh … diese Richtung!«
    Sie zeigte auf den dunkelsten Winkel des Museums. Zhao gewahrte dort eine Rampe. »Vorwärts!«
    Er gab Rachel einen Schubs. Pav schrie: »Cowboy, komm mit!« Der Hund bewegte sich nicht vom Fleck, bis Long Legs nach ihm schlug und die Spitze einer Kralle sein Fell streifte. Cowboy jaulte auf und rannte davon.
    Zhao ließ Rachel, Pav und Yvonne als Erste die Rampe hochlaufen. Nicht aus Ritterlichkeit, sondern aus praktischen Erwägungen. Yvonne war die Einzige, die wissen konnte, was droben lag.
    Außerdem wollte Zhao diesen Long Legs noch ein Weilchen im Auge behalten. Würde er versuchen, nach ihnen zu greifen? Sie berühren? Sie töten?
    Beinahe bereute er sein Zögern. Der Alien stürzte sich auf ihn, einen Arm so weit vorgereckt, dass die Krallen ihn nur um einen halben Meter verfehlten.
    Er sauste die Rampe hoch und entwickelte dabei eine Geschwindigkeit, die ganz sicher seine persönliche Bestzeit war.
    Im zweiten Stockwerk war es dunkel. Es gab keine Fenster, und der Raum war angefüllt mit Objekten. Ob es sich um Maschinen oder Möbel handelte, vermochte er nicht zu sagen. »Weiterlaufen!«, brüllte er. Er hörte, wie der Long Legs wenige Schritte hinter ihm die Rampe heraufgeflitzt kam.
    »Die nächste Rampe befindet sich an der hinteren Seite!«, schrie Yvonne, die die Vorhut bildete.
    Sie erreichten die nächste Etage. Hier war es heller, als seien die Wände durchsichtig. Wieder eine Ansammlung von kistenförmigen Gegenständen, als hätte hier jemand persönliche Besitztümer eingelagert.
    Der Long Legs verfolgte sie immer noch.
    Bis auf die Spitze des Gebäudes.
    Sie gelangten auf das Dach des Museums, aber ein solches Dach hatte Zhao noch nie zuvor gesehen. Es war nicht flach, sondern leicht gewölbt, als sei der darunterliegende Raum eine Kuppel. Nirgendwo gab es Röhren, Entlüftungsschlitze oder Stromkabel – eine Infrastruktur schien nicht vorhanden zu sein.
    »Der Long Legs verfolgt uns immer noch!«, schrie Rachel. Sie umarmte den Hund, der genauso erschöpft und ängstlich aussah wie das Mädchen.
    Pav hatte sich bis zum Rand des Dachs vorgearbeitet. »Können wir springen?«
    »Wohin?« entgegnete Zhao. »Alle anderen Strukturen hier sind höher! Oder zu weit entfernt!«
    »Wie wäre es, wenn wir nach unten springen?«, schlug Rachel vor. »Auch hier herrscht doch eine geringere Schwerkraft, oder?«
    »Sicher, aber sie ist nicht so niedrig, dass ein Sprung in die Tiefe ungefährlich wäre«, erklärte Yvonne. »Wir hätten noch Glück, wenn wir uns beim Aufprall nur die Beine brächen.«
    »Dann bleiben uns keine Optionen mehr«, stellte Pav fest.
    Der Long Legs tauchte auf. Wahrscheinlich bildete er sich das nur ein, aber Zhao fand, die Kreatur sah auf einmal größer aus. Vor lauter Angst redest du dir ein, dass du von etwas Großem, Bösartigem zerschnippelt wirst .
    Plötzlich hatte er eine Idee. »Stellt euch alle am Rand des Dachs auf!«, rief er.
    »Wozu soll das gut sein?«, fragte Yvonne.
    Zhao gab ihr keine Antwort. Er beobachtete, wie der Long Legs näher kam und nach einer Schwachstelle suchte. »An ihm klebt noch etwa Plasma«, sagte er.
    »Das ist uns auch keine Hilfe!«, spottete Pav.
    Bis jetzt nützte ihnen das tatsächlich herzlich wenig, und vielleicht würde ihnen dieser Umstand nie helfen. Trotzdem …
    »Verteilt euch!«, brüllte Zhao. »So dicht am Rand wie nur möglich, und stellt euch in großem Abstand voneinander auf. Rachel, du

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