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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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richtete seine Frage direkt an Dash. »Woran erkennst du ein Versagen der Systeme?«
    »Terminaler Habitatverlust«, lautete die simple, aber erschreckende Antwort. »Randomisierte Generationen.« Zack hatte keine Ahnung, was damit gemeint war, aber er vermutete, es könne mit Wiederbelebungen und Revenants zu tun haben. »Geräteausfall.«
    Das war eindeutig.
    Zack war es schwergefallen, Keanus Technologie zu begreifen – die Antriebssysteme, die Erschaffung von Umwelten, der Zugriff auf eine ihm gänzlich unbekannte Form universaler Informationen, die Fähigkeit, diese Informationen zu manipulieren.
    Und wenn er sich vorstellte, dass dieses komplexe Geflecht nicht richtig funktionierte …
    Das machte eine ohnehin schon brenzlige Situation noch unberechenbarer.
    Also lautete die Parole: »Reboot.«
    Dann folgte der letzte, noch bedrohlichere Schritt. »Krieg.«
    »Meinst du damit einen bewaffneten Konflikt?«, vergewisserte sich Zack, der sich nicht sicher war, ob der korrekte Begriff benutzt wurde.
    »Das Kriegsschiff ist infiziert«, hatte Dash gesagt, wobei er offensichtlich Mühe hatte, die passenden Worte zu finden. »Es muss desinfiziert werden, damit es richtig funktioniert.«
    »Klingt mehr nach Ausräuchern als nach einem Krieg«, hatte Zack zu Valya gesagt. »Wer oder was ist der Feind?«
    »Plünderer«, sagte Dash.
    »Oder Reivers«, platzte Zack heraus. Als er auf Keanu mit Megan zusammen war – durch die die Architekten sich mitteilten – hatte sie von »Reivers« gesprochen. Mit diesem irisch klingenden Wort konnten Wesen gemeint sein, die sich als Plünderer, Zerstörer oder Abwracker betätigten.
    Valya sah ihn an. »Sie kennen diesen Terminus?«
    Er erzählte ihr, bei welcher Gelegenheit er ihn gehört hatte, dann bat er sie: »Fragen Sie Dash, wer diese Plünderer oder Reivers sind.«
    »Die Feinde der Erbauer«, war alles, was Dash dazu zu sagen hatte.
    »Okay, ich denke, damit werden wir uns begnügen müssen«, sagte Zack zu Valya. »Bilde ich es mir nur ein, oder geht bei Dash wirklich alles sehr langsam?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass eine Übersetzung auf diesem Level – selbst für menschliche Sprachen wäre eine ungeheure Bandbreite erforderlich – mit einer Zeitverzögerung verbunden ist.«
    »Natürlich«, stimmte Zack ihr zu. »Vor allen Dingen, wenn wir unsere eigene Technologie benutzen würden.« Er nickte in Dashs Richtung. »Diese Wesen sind uns um Jahrhunderte, wenn nicht gar um Jahrtausende voraus. Und das nicht nur auf einer sprachlichen Ebene, sondern in jeder Hinsicht. Auch was die Gestik betrifft.«
    Makali hatte sich fleißig mit der Blackbox aus der BRAHMA beschäftigt. Jetzt sagte sie: »Das Problem liegt im Maßstab, eines der Themen, das die Exobiologie erforscht. Die Reaktionszeiten von Muskeln und sogar die Transmission von Gedanken bei unterschiedlich großen Lebewesen.«
    »Im Stil von ›ein Brontosaurus hat halt eine lange Leitung‹?« Zack erinnerte sich an einen Ausspruch in einem Comicheft, das er gelesen hatte, als er ungefähr dreizehn war.
    »So in etwa.«
    Er dachte, dies sei absolut zutreffend, vor allen Dingen nach seiner Erfahrung mit dem noch größeren Architekten, der tatsächlich einen bummeligen Eindruck gemacht hatte.
    »Wenn Sie von nun an über Dash sprechen wollen anstatt mit ihm«, mischte sich Valya ein und übernahm auf einmal die Rolle der Fluraufsicht, »dann sollten wir ihn wieder seinen eigenen Beschäftigungen nachgehen lassen.«
    »Entschuldigung«, sagte Zack. Er richtete das Wort an den Wächter. »In welcher Beziehung steht dein Cognatus DSZ zu den Reivers?«
    »Verbündeter«, antwortete Dash. An diesem Punkt richtete er sich auf, als ermüde ihn das Verhör – oder als lehne er weitere Fragen ab.
    »Wessen Verbündeter ist er? Hält er zu den Reivers oder zu uns?«
    Anstatt die Frage zu beantworten, kehrte Dash in seinen Pool zurück.
    »Ich glaube, Sie haben ihn beleidigt«, sagte Valya.
    Zack hatte nicht die Absicht, mit ihr darüber zu diskutieren. Er wandte sich an Makali. »Viel haben wir nicht, um einen Plan auszuarbeiten.«
    »Im Gegenteil«, widersprach sie. »Durch Dash haben wir mehr in Erfahrung gebracht als während unseres gesamten bisherigen Aufenthalts auf Keanu.«
    »Na schön, Sie haben recht.« Dann fragte er Valya: »Wann will Dash mit dem Krieg beginnen?«
    »Wenn ein Siebtel vergangen ist.«
    Für Zack hörte sich das an wie »bald« oder wann immer Dash aus dem Pool wieder auftauchte.

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