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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Notizen. Dann stieg Petrus auf eine der Kanzeln. Es hatte nicht den Anschein, als hätte er mich bemerkt. Zwei weitere Apos tel kamen in die Bibliothek herunter: Markus und Simon. Wie Petrus war auch Markus ein eher untersetzter Mann und um die 40 Jahre alt. Simon hingegen sah jünger aus. Mit seiner schlanken Statur und seinem Haar, das wie sonnengebleicht wirkte, kam er mir eher jungenhaft vor.
    Markus und Simon stiegen ebenfalls jeweils auf eine Kanzel, blätterten in Büchern und machten sich Notizen. Auch andere heilige Seelen unterschiedlichster Glaubensrichtungen kamen in die Bibliothek – alle wurden von Engeln begleitet. Heute verstehe ich, dass meine Aufmerksamkeit auf bekannte religiöse Persönlichkeiten gelenkt wurde, die ich erkennen konnte – also auf Persönlichkeiten der christlichen Tradition, in der ich aufgewachsen bin. Das heißt jedoch nicht, dass eine Religion der anderen überlegen wäre. Wäre ich eine junge Jüdin oder Muslima gewesen, wären mir andere Religionsführer gezeigt worden. Was immer diese Apostel suchten, es schien ihnen sehr wichtig zu sein, und sie mussten es offenbar dringend finden. Petrus, Simon und Markus gingen von einer Kanzel zur anderen. Ich konnte nur geflüsterte Gesprächsfetzen hören. Ich hatte keine Ahnung, was sie wohl suchen mochten.
    Als ich nun zwischen den riesigen Tischen und Kanzeln in der Bibliothek umherging, grüßten mich weitere Engel, und auch die Apostel auf den Kanzeln schienen ein Auge darauf zu haben, wohin ich ging. Einmal sah ich, wie Petrus die Arbeit auf seiner Kanzel unterbrach, sich besorgt umsah und nach mir Ausschau hielt. Als er mich entdeckt hatte, wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Ich beobachtete einige Engel, die Bücher aus den Regalen nahmen und sie zu den Tischen trugen, die inzwischen übervoll waren. Manchmal stapelten sie die Bücher auch auf dem Boden. Andere Engel trugen Bücher auf die Kanzeln. Alle suchten sehr intensiv nach etwas – es war offensichtlich von großer Bedeutung, denn es lag eine unglaubliche Spannung in der Luft.
    Plötzlich begriff ich, was los war. Ohne dass ich eine Stimme gehört hätte, wurde mir mitgeteilt, dass Gott die anderen darum gebeten hatte. Es war eine Art Prüfung, und sie mussten die Aufgabe innerhalb einer bestimmten Zeit lösen. Irgendwo in der Bibliothek stand in einem der Bücher die Antwort, nach der sie suchten. Nun wurde mir klar, dass ich wusste, in welchem Buch sie stand und wo dieses Buch zu finden war. Dennoch wusste ich immer noch nicht, wie die Antwort genau lautete. Mittlerweile stand ich direkt vor der unglaublich großen Wendeltreppe und konnte sie zum ersten Mal aus der Nähe betrachten. Sie wurde erleuchtet vom Licht der Engel und der Seelen, die darauf hinauf- und hinuntergingen. Das war der helle weißgoldene Schimmer, den ich von der anderen Seite der Bibliothek aus wahrgenommen hatte. Die riesigen Stufen der Wendeltreppe waren aus demselben Material wie der Boden. Ich konnte direkt in die Stufen hinein- und durch sie hindurchschauen.
    Wiederum wortlos wurde ich aufgefordert, mich von der Wendeltreppe zu entfernen. Als ich mich umdrehte, nahm ich eine zunehmende Anspannung in der Bibliothek wahr. Ich wusste, dass Gott nahte. Die Anspannung wuchs. Die Engel und Seelen hatten nicht geschafft, worum Gott sie gebeten hatte! Petrus und die anderen taten mir leid. Ich wollte ihnen sagen, wo die Antwort stand, aber das durfte ich nicht.
    Ich schaute auf und sah, dass Petrus Seite um Seite in einem Buch umblätterte. Markus verließ seine Kanzel und eilte die Treppe zu Petrus’ Kanzel hinauf. Dabei nahm er zwei Stufen auf einmal. Simon konnte ich nicht sehen. Seine Kanzel war am weitesten von mir weg, und selbst wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte, konnte ich nicht erkennen, wo er war. Ich ging wieder ein Stück in die Bibliothek hinein und befand mich nun zwischen Engeln und heiligen Seelen, die ihre Suche an den Tischen fortsetzten. Jetzt konnte ich Simon sehen. Mit forschen Schritten eilte er von einem Tisch zum anderen und sprach dabei mit heiligen Seelen verschiedener Religionen sowie mit Engeln. Die Engel zeigten ihm, was sie sich aus den Büchern notiert hatten. Zwei weitere Engel trugen einige dicke Bücher und gaben Simon ein paar davon. Geschwind brachte er sie zu Petrus’ Kanzel, gefolgt von den beiden Engeln, die noch mehr Bücher schleppten. Simon hatte es so eilig, dass er die Bücher beinahe fallen gelassen hätte. Da stieg Markus von seiner

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