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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Teil des Fensters flog nach draußen, und durch das so entstandene Loch strömte rasch, unaufhaltsam und mit tödlichen Folgen die Atmosphäre ins Vakuum …
    Zwei Meter hinter ihr erschien auf dem Zeitzünder des Objekts eine Null.

27
    »Oh, Scheiße!«
    DIE HÄUFIGSTEN LETZTEN WORTE VON PILOTEN
KURZ VOR EINEM ABSTURZ
    Unter Schmerzen, abgekämpft und wütend beobachtete Pogo Downey den Luftstrom und die Fontäne aus Plexiglastrümmern. Dies war der Todesstoß – bereits geschwächt durch die durchlöcherten Tanks, aus denen zwei Säulen aus gefrierendem Dampf entwichen, glich die Venture einem verwundeten Stier in der Arena.
    Yvonne würde das nicht überleben. Aber das Vakuum in der Venture erlaubte es ihm, die Außenluke zu öffnen; dann hätte Downey Zugriff auf das Objekt und konnte es als Waffe einsetzen.
    Nein. Von einem Schritt zum nächsten sah Downey, wie sich die gesamte Landefähre ausdehnte und in Bruchstücke zerfiel.
    Als Hirn, Knochen, Blut und was auch immer die Architekten zu seiner Rekonstruktion benutzt hatten, verdampften, blieb ihm der Bruchteil einer Sekunde, um sich zu vergegenwärtigen, dass er zum zweiten Mal starb.

28
    »Wundert es dich, dass sie uns belügen? NASA steht für ›Never A Straight Answer!‹«
    GEPOSTET von ALMAZ auf NEOMISSION.COM
    Auf dem Bildschirm in der Mission Control sah Harley Yvonne an der vorderen Station. Er trug kein Headset, deshalb hörte er nicht den Wortwechsel, der unter höchs ter Anspannung verlief: Der Erste CapCom, Jasmine Trieu, hatte Tränen in den Augen, während der Zweite Verbindungssprecher, Travis Buell, die Arme hochwarf.
    Und Gabriel Jones, ausgestattet mit Kopfhörer, saß zwischen den beiden und hämmerte mit den Fäusten auf das Pult ein.
    Harley hatte die dicht zusammengluckenden Con troller an den Konsolen, die mit der Landefähre verlinkt waren, gesehen; besonders das Treibstoffteam war ihm aufgefallen, und er wusste, dass es diesbezüglich ein Prob lem gab.
    Als ob sie nicht schon Probleme genug hätten! Wo steckten Zack und Tea? Kommunikation war wieder möglich, aber anscheinend meldete sich keiner.
    Dann zeigte der Bildschirm nur noch Schnee.
    Alle Venture -Konsolen bekamen weiße Schirme, als die konstanten Anzeigen von Temperatur, Druck und anderen Indikatoren plötzlich keinen Sinn mehr ergaben oder völlig erloschen.
    » Venture , Houston«, rief Jasmine Trieu. Sie wiederholte den Ruf.
    Gabriel Jones sackte in sich zusammen. Shane Weldon legte den Arm um ihn und sagte: »Bangalore muss verständigt werden.« Dann brüllte er in die leere Luft hinein: »Haben wir ein Teleskopbild?«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, aber ein cleverer Operator in einem Hinterzimmer rief ein aus großer Entfernung aufgenommenes Bild von irgendeinem auf der Erde stationierten Teleskop auf.
    Nun erschien auf dem Schirm eine silbrige Sichel … und im oberen Bereich, ungefähr in dem Gebiet, in dem die Venture und die Brahma gelandet waren, sah man eine sich ausdehnende Wolke.
    »Ich nehme an, dies ist keine Eruption«, verlautbarte Brent Bynum.
    Harley Drake wurde klar, dass sie die Venture verloren hatten und es somit keine Chance mehr gab, seinen Freund Zack Stewart und seine Crew – ob Revenants oder nicht – wieder nach Hause zu bringen.

VIERTER TEIL
    » IM HELLEN GLANZ DER STERNE «

1
    »Hat jemand eine Ahnung, was diesen Lichtblitz auf
Keanus Oberfläche verursacht hat? Wir sahen ihn in Australien.«
    GEPOSTET von JERMAINE auf NEOMISSION.COM
    »Hast du das gemerkt?«
    Tea und Taj hatten die Membran erreicht und wollten gerade hindurchfahren, als etwas Seltsames passierte. »Ich hab’s gesehen«, erwiderte Taj. »Die Innenfläche der Membran …«
    »Ja, sie hat sich bewegt. Aber ich habe auch irgendwelche Schwingungen oder eine Vibration gespürt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es etwas in der Art eines Erdbebens war.«
    »Von hier aus lässt sich nur schwer feststellen, was die Ursache gewesen sein könnte.«
    »Dann lass uns aussteigen.«
    Normalerweise dauerte der Ausstieg aus dem Rover Buzz eine Viertelstunde; zuerst musste man abwarten, bis der Druck so weit abgefallen war, dass sich die Luke öffnen ließ. Doch Tea und Taj hatten sich gar nicht erst die Mühe gemacht, die Luke zu schließen. Sie waren sogar vom Lagerplatz zur Membran gefahren, ohne ihre Anzüge anzuziehen.
    »Findest du auch, dass es hier auf einmal so merkwürdig riecht?«, fragte Taj.
    »Ich rieche gar nichts. Aber es überrascht mich, dass meine

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