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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Bericht – ein Beruhigungsmittel injiziert, ihn in einen Schlafsack verfrachtet und in die Luftschleuse der Venture gesteckt. Während er schlummerte, beendeten Patrick, Yvonne und Tea den mühsamen Vorgang, die Destiny für eine Woche – oder einen Monat – auf unbemannten autonomen Flug zu konfiguieren und Ausrüstung, Lebensmittel, Wasser und weitere Vorräte in die Landefähre zu schaffen.
    Zack weckte man wieder für das Abtrenn-Manöver, das Tea und Yvonne durchführten, eine halbe Stunde vor der abschließenden Zündung. Die Destiny hatte man zurückgelassen, und nun flog die mit vier Landebeinen ausgestattete Ansammlung von Tanks, welche die Venture ausmachten, allein.
    Derweil hatte die Crew der Brahma ihren Zündvorgang beendet und befand sich in einem relativ kreisrunden Orbit, der den Vorteil hatte, ihnen häufiger eine Landemöglichkeit zu bieten. Die Besatzung der Destiny , die mit ihrem Gravitationsvorteil-Manöver alles auf eine Karte gesetzt hatte und in einen viel exzentrischeren Orbit gegangen war, würde zuerst eine Gelegenheit zur Landung bekommen … aber wenn sie es nicht schafften, rechtzeitig in den Sinkflug zu gehen, mussten sie einen weiteren Tag warten.
    Während die Brahma vor ihnen angerauscht käme . Und Zacks ehemaliger ISS -Kamerad, der leicht reizbare, aber äußerst fähige Taj, würde als Erster seinen Fuß auf Keanu setzen.
    »Drei Minuten«, verkündete Zack. »Kinder, alles klar bei euch auf dem Rücksitz?«
    »Ja.« »Natürlich.« Beide Stimmen klangen so abgehackt und gepresst, dass Zack sie nicht voneinander unterscheiden konnte.
    »Okay, da sind die Daten von der Brahma «, erklärte Pogo und deutete mit einem dicken behandschuhten Finger auf das Display. Es zeigte ein Bild des großen Klumpens, der Keanu darstellte, und zwei rotierende Ebenen, welche die Umlaufbahnen der beiden Raum fahrzeuge repräsentierten, zusammen mit Kolonnen aus sich ständig ändernden Zahlen.
    »Houston auf Kanal B«, meldete Zack und klickte auf den verschlüsselten Link. »Habt ihr oder das Home-Team zufällig einen dieser vulkanischen Ausbrüche bemerkt, als die Brahma ihre Triebwerke zündete?«
    »Gute Frage«, fand Pogo.
    Die Zeitverzögerung dauerte länger als die normalen sechs Sekunden. Schließlich erklang eine neue Stimme in der Leitung. »Zack, Harley. Die Antwort lautet nein … und ja …«
    »Scheiße aber auch!«, platzte Yvonne verärgert heraus. Zack verbiss sich ein Grinsen. Pogo Downey dachte wie der typische Militär – mach deinen Job, gib mir eine Antwort. Yvonne, von Beruf Ingenieurin, hatte noch weniger Sinn für Nuancen.
    Aber sogar Tea Nowinski, die sonst immer vermittelte und in jeder Gruppe für einen Kompromiss sorgte, stimmte in den Chor ein. »Was soll das heißen?«
    »Okay, alle miteinander!« Zack verfiel in seinen Kommandoton. »Hey, Harley … das ist ja interessant.« Er fragte sich, ob sein Sarkasmus nach der Entfernung von 440 000 Kilometern auch noch zu hören war. »Könntest du das näher erklären?«
    »Dazu können wir nur so viel sagen, Mann. Es gab eine zweite Eruption auf Keanu, aber sie fand ungefähr eine halbe Stunde nach der Triebwerkszündung der Brahma statt. Keine auffällige Gemeinsamkeit zu entdecken. Seitdem gab es sogar eine dritte Eruption.«
    Zack fand diese Nachricht faszinierend – und beruhigend. »Es wäre also möglich, dass das zeitliche Zusammentreffen des ersten Ausbruchs mit unserem Manöver reine Koinzidenz war? Dass wir es hier lediglich mit einer vulkanischen Aktivität zu tun haben?«
    Seit seiner Entdeckung hatte Keanu immer wieder mal »gespuckt« – tatsächlich peilten sowohl die Venture als auch die Brahma denselben Lande platz auf seiner Oberfläche an, einen kreisförmigen Krater, den man im Scherz Vesuv getauft hatte, aus dem im Verlauf der letzten zwei Jahre mehrmals Dampfwolken aufgestiegen waren.
    Harley bestätigte Zacks Vermutung. »Bis jetzt ist das die logischste Theorie.«
    »Was denn sonst?«, kommentierte Yvonne trocken. »Alle anderen Theorien sind doch total verrückt.«
    »Das ist gut zu wissen«, erwiderte Zack. »Wir halten die Augen offen.« Er verdrängte die Frage, was an Keanu so seltsam sein sollte – falls es da überhaupt eine Merkwürdigkeit gab –, und beschäftigte sich in Gedanken stattdessen mit der Brahma und dem möglichen Verhalten der Crew nach ihrer Landung. Was hatte es mit diesem raketenähnlichen Ding an der Außenhülle auf sich? In den Aufbauplänen der Brahma , die man

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