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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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nahmen alle ihre Plätze ein, schnallten sich an und setzten die Kopfhörer auf. Lazaro startete die Turbine.
    Während der Warmlaufphase verständigte er über Funk die zentrale Flugüberwachung. Wenige Augenblicke danach hoben sie ab und tauchten in östlicher Richtung in das gleißende Licht der Morgensonne. Nach gut einer Stunde Flugzeit zeigte Lazaro nach draußen.
    Unter ihnen breitete sich ein riesiges Gewässer aus, dessen tiefblaue Silhouette bis zum Horizont reichte. „Mar Chiquita“, rief er, was jedoch durch das laute Dröhnen der Turbine schlecht zu verstehen war. Sie brauchten mehr als zwanzig Minuten, um den See zu überfliegen. Am nordöstlichen Ufer trafen sie auf die Mündung des Rio Dulce und flogen in nördlicher Richtung stromaufwärts. Der Fluss hatte sich seinen Weg in weiten Bogen durch den Urwald gebahnt. Hin und wieder konnte man gefährliche Stromschnellen erkennen. Diese verrieten sich durch ihre weiß schäumende Gischt, besonders nach engen Stellen des Wasserwegs. Nach gut einer halben Stunde weiterer Flugzeit wies Pablo den Piloten an, etwas tiefer zu gehen.
    Allmählich näherten sie sich dem Landeplatz, den er für ihre Zwecke am geeignetsten hielt. Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf eine Insel, die in einem Bogen inmitten des Flusses lag. Lazaro kreiste über der Stelle, wobei er die Beschaffenheit der mit rötlichem Sand bedeckten Stelle begutachtete. Durch den enormen Luftstrom der Rotorblätter wurde großflächig Staub aufgewirbelt, der sich mit dem aufgepeitschten Wasser zu einer trüben Brühe vermischte.
    Der erfahrene Pilot setzte zur Landung an und brachte den Hubschrauber sanft zu Boden. Er machte die Turbine aus, und zur Erleichterung aller verstummte langsam das unangenehme Dröhnen in ihren Ohren. Sie nahmen die Kopfhörer ab und Pablo wollte die Tür öffnen, als er plötzlich innehielt und beunruhigt aus dem Seitenfenster starrte.

    „Eingeborene, eine kleine Gruppe. Verdammt!“
    „Wo?“, fragte Willy, der hinter ihm und auch auf der rechten Seite saß. Er nahm seine Sonnenbrille ab und hielt sich eine Hand über die Augen. „Wo sollen die denn sein, ich kann niemanden erkennen.“
    „Sieh mal rechts an diesem großen Mahagonibaum vorbei, hinter den Büschen! Etwa dreißig Yards entfernt.“
    Willy lehnte sich näher ans Fenster. „Ja, Sie haben recht. Da ist tatsächlich wer. Aber die bewegen sich nicht. Sind sehr klein, diese Leute. Ob die sich vor uns fürchten?“ Jack und Grace rückten rasch zu Willy hinüber und spähten ebenfalls aus dem Fenster.
    „Eher nicht“, meinte Pablo. „Wenn sie Angst hätten, würden sie weglaufen oder angreifen.“
    „Dann können wir nur hoffen, dass sie das nicht tun“, sagte Grace, „ich meine angreifen. Sie haben Waffen dabei, Bogen und Speere. Sehen Sie?“
    Pablo schüttelte den Kopf. „Dann hätten sie es längst gemacht. Ich glaube eher, die sind neugierig und warten darauf, was passiert. Diese Menschen haben wahrscheinlich noch nie ein Fluggerät wie dieses gesehen. Woher sollten sie dann auch wissen, wie sie damit umzugehen haben, oder ob davon eine Gefahr für sie ausgeht?“
    Die Indianer traten aus dem Schatten und beobachteten aus sicherer Entfernung das seltsame Objekt.
    „Ich steige jetzt aus!“, sagte Pablo und öffnete die Tür.
    Ganz langsam, um die Leute nicht zu erschrecken. Behäbig setzte er seinen rechten Fuß in den Sand und wartete einen Moment ab. Er zog den zweiten nach und erhob sich. Die Eingeborenen zeigten keine Regung und berieten sich ganz offensichtlich über die Situation. Jetzt schickte Pablo einen lautstarken Gruß in dem Dialekt los, der bei den meisten Stämmen in dieser Region gesprochen wurde.
    Daraufhin begaben sich die Indios näher ans Ufer und steckten die Köpfe zusammen. Nach einem kurzen Moment rief einer der Männer denselben Wortlaut zurück.
    „Steigt aus, aber langsam!“, sagte Pablo, wobei er die Eingeborenen keine Sekunde aus den Augen ließ. Willy öffnete die Tür und hüpfte aus dem Helikopter. Grace und Jack folgten ihm sofort nach. Nun kam von den Indianern eine Reaktion, mit der niemand gerechnet hatte. Nach aufgeregtem Durcheinandergeschrei legten sie für alle sichtbar ihre Waffen nieder und begannen mit einem Freudentanz, wobei lautstarker, monotoner Gesang verlautbar wurde. Jack beugte sich in den Hubschrauber und holte seine Videokamera heraus. Er machte sie an, zoomte nahe an die Eingeborenen heran und hielt das sonderbare Verhalten für

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