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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Tagen besuchen«, sagte Nadis. »Ich glaube, es wird für dich sehr erhellend sein.«
    »Das werde ich tun«, sagte Svetlana und ärgerte sich gleichzeitig darüber, dass sie Wangs mühsame Entwicklung nicht genauer im Auge behalten hatte. »Sobald wir hiermit fertig sind. Kann ich davon ausgehen – vorausgesetzt, der Schmiedekessel wird zum Laufen gebracht –, dass alles, was ich vorgeschlagen habe, vom Komitee bewilligt wird?«
    »Nicht dass uns viele andere Möglichkeiten offenstehen«, sagte Parry. »Wenn wir Janus nicht anzapfen, sind wir in anderthalb Jahren erledigt.«
    »Die Sache scheint mir völlig klar zu sein«, sagte Thale, »aber wir sollten die Risiken nicht unterschätzen. Bislang haben wir kaum an der Oberfläche von Janus gekratzt. Manchmal frage ich mich, ob er uns überhaupt schon registriert hat. Aber wenn wir anfangen, uns deutlich bemerkbar zu machen …«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Svetlana.
    »Ich will damit nur sagen, dass wir mit möglichen Konsequenzen rechnen müssen.« Thale sah die anderen an und wartete auf Unterstützung. »Wir sollten uns nicht vormachen, dass es ein völlig gefahrloses Vorhaben ist.«
    »Wir alle sind uns der Risiken bewusst«, sagte Svetlana ungeduldig, »aber was wir im Schlund tun wollen, ist nicht annähernd so lebensgefährlich, wie tatenlos herumzusitzen und darauf zu warten, dass uns etwas anderes in den Schoß fällt.«
    Thale schloss die Augen. »Ich will doch nur sagen …«, versuchte er es erneut, doch dann schüttelte er den Kopf. »Schon gut. Dabei würdest du sowieso nicht mitmachen.«
    Svetlana witterte eine Falle, aber sie fragte trotzdem nach. »Wobei?«
    »Diese Entscheidung ist zu groß, um von einer Handvoll Leute getroffen zu werden, die um einen Tisch sitzen.«
    »Du meinst, wir sollten die anderen nach ihrer Meinung fragen?«
    »Nein … das nicht.« Er sprach mit extremer Vorsicht, als könnte jedes falsche Wort eine vernichtende Reaktion auslösen. »Ich finde, wir sollten andere Möglichkeiten in die Diskussion einbringen. Damit meine ich natürlich Wang und vielleicht noch ein oder zwei andere Leute, aber in erster Linie meine ich sie.«
    »Nein«, sagte Svetlana.
    »Du willst es nicht einmal in Erwägung ziehen?«
    »Nein«, wiederholte sie. »Nicht jetzt, nicht später.«
    Thale zuckte die Achseln, als hätte er mehr oder weniger mit einer solchen Reaktion gerechnet. Er lehnte sich zurück. »Also gut.«
    Svetlana spürte, wie ihre Wangen glühten. Sie war dankbar, als Parry kurz darauf das Schweigen brach. »Das haben wir doch längst geklärt, Nick. Wir alle wissen, dass manche von uns ihr gegenüber loyaler sind als andere. Aber das war einmal. Jetzt ist alles anders. Ihre Ansichten sind nicht mehr relevant.«
    »Das würdest du gerne glauben«, sagte Thale. »Du würdest gerne glauben, dass wir sie einfach in eine Kiste stecken und vergessen können, wie ein altes Spielzeug, auf das man keine Lust mehr hat.«
    »Sie hatte ihre Chance, uns nach Hause zu bringen«, sagte Parry. »Stattdessen hat sie uns diesen ganzen Ärger eingebrockt.«
    »Sie hat auf der Basis der Informationen entschieden, die ihr zur Verfügung standen«, erwiderte Thale.
    »Nick hat recht«, sagte Axford. »Bella war nie durch Gier oder Eigennutz motiviert. Sie hat immer nur das getan, was ihrer Meinung nach das Beste für die Besatzung war.«
    »Sie wollte sich nicht der Tatsache stellen, dass DeepShaft uns betrogen hat«, sagte Svetlana. »Ich habe ihr alle Beweise vorgelegt, die sie brauchte, aber sie hat sie ignoriert.« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. »Warum, zum Teufel, diskutieren wir überhaupt darüber? Wir haben dieses Thema schon tausendmal durchgekaut. Sie hatte ihre Chance, und sie hat sie verpatzt. Ende der Geschichte.«
    »Ryan«, wandte sich Parry direkt an den Arzt, »ich bin mit dir einer Meinung, dass Bella nicht aus Eigennutz gehandelt hat. Kein Widerspruch.«
    »Gut«, sagte Axford schroff.
    »Aber sie hat trotzdem schlechte Entscheidungen getroffen. Vielleicht hatte sie das Herz am rechten Fleck. Aber was heißt das? Nur ihre Entscheidungen zählen. Allein damit hat sie ihr Mitspracherecht verwirkt.«
    »Du verstehst es einfach nicht«, sagte Thale.
    »Nein, Nick«, antwortete Svetlana, »du verstehst es nicht. Wir alle wissen, wem du dich verpflichtet fühlst. Du kommst einfach nicht davon los, nicht wahr? Du kannst einfach nicht akzeptieren, dass es hier jetzt anders abläuft.«
    »Vielleicht bin ich gar nicht

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