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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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stehen.
    Sie überlegte, wie es ihrem Begleiter gehen mochte. Schrope würde den langen Spaziergang zum Alienschiff unternehmen, nicht sie. Lass mich dein Gesandter sein, hatte er gesagt. Sie hatte keine Anzeichen bemerkt, aber sie fragte sich, ob er seine Worte inzwischen bereute.
    Parrys Stimme erklang in ihrem Helm. »Redet mit uns, Leute. Wir werden nervös, wenn wir nichts mehr hören.«
    »Wir sind immer noch da«, sagte Svetlana.
    »Keine negativen Wirkungen?«
    Sie sah Schrope an, der den Kopf schüttelte. »Uns beiden geht es gut. Hier oben ist es nicht anders als da unten.« Sie wagte einen Blick hinauf zu den fernen Strukturen des neuen Himmels – dem Innern der gigantischen Röhre, in der Janus zur Ruhe gekommen war. »Nur dass es nicht so … eingeengt wirkt. Ich glaube, keinem von uns ist klar, wie klaustrophobisch es da unten geworden ist.«
    »Ryan sagt, dass ihr beide einen guten Eindruck macht. Und wenn du etwas flacher atmen könntest, wäre alles wunderbar.«
    »Ich gewöhne mich noch an den Flexgang«, sagte Svetlana. »Bin ein wenig aus der Übung.«
    »Wir verzeihen dir. Könntest du uns einen Gefallen tun und einen Rundumschwenk machen?«
    Sie löste die Kamera von ihrem Helm und drehte sie für Parry einmal im Kreis, ohne sich lange beim spicanischen Schiff aufzuhalten. Ein Teil von ihr wünschte sich immer noch, es würde wieder verschwinden, als könnten sie alle sich einfach einigen, diese psychotische Anomalie nie wieder zu erwähnen.
    »Wie sieht das aus?«
    »Wir verlieren einzelne Datenpakete, aber ansonsten sind es ziemlich gute Bilder.«
    »Vielleicht hätten wir die Verstärkereinheit doch mit nach oben nehmen sollen.«
    »Keine gute Idee. Ihr solltet nichts dabeihaben, was so aussieht, als wäre es keiner von uns oder als würde es nicht zu uns gehören.«
    Svetlana nickte. Das hatten sie natürlich längst besprochen, und es war einfach logisch, die Kontaktsituation so sauber wie möglich zu halten. Aber mit einem Relaissender am Loch hätte sie sich etwas mehr mit den Menschen unter ihnen verbunden gefühlt.
    Fast unmittelbar nach der Landung hatte das Schiff etwas ausgefahren, das sich nur als Einstiegsrampe interpretieren ließ. Sie hatten gehofft, Roboter hineinschicken zu können, bevor sich ein menschlicher Freiwilliger auf den Weg machte, aber jedes Mal, wenn sich eine Maschine dem Schiff genähert hatte, war die Rampe eingezogen worden.
    Sie waren jetzt so nahe, wie die Maschinen gekommen waren, und die Rampe war immer noch ausgefahren. Vermutlich erkannte das Schiff, dass sie Lebewesen in Schutzanzügen und keine Roboter waren.
    »Craig«, sagte Parry. »Von deiner Kamera kommen verrauschte Bilder. Könntest du mal dagegenklopfen, damit die Sache wieder klarer wird?«
    »Einen Moment.« Svetlana beobachtete, wie Schrope mit der Hand gegen seinen orangefarbenen Helm schlug. Manchmal löste ein wohldosierter Ruck die verklebten Schichten der Gelware im Belousov-Zhabotinsky-Sandwich, worauf die Reaktionsflächen wieder freier interagieren konnten. Wang hatte Großes geleistet, aber die BZ-Technik war noch zu komplex für seine Schmiedekessel.
    »Besser?«, fragte Schrope.
    »Wir kommen klar. Wenigstens ist mit dem Audiokanal alles in Ordnung. Siehst du es immer noch so cool, was du dir vorgenommen hast, Craig?«
    »Cool ist vielleicht nicht ganz der Begriff, den ich wählen würde.«
    »Es ist noch nicht zu spät für einen Rückzug«, sagte Svetlana.
    Sie erkannte seine skeptische Miene durch die Helmscheibe. »Einer von uns beiden muss es tun, Svetlana.«
    »Du bist uns nichts schuldig«, sagte sie.
    »Nein.« Er sprach so leise, dass es über die Verbindung kaum zu hören war. »Aber ich selber bin mir etwas schuldig.«
    Svetlana nickte energisch. »Wir marschieren jetzt los«, sagte sie zu Parry. »Das Schiff ist etwa einen Kilometer entfernt, also dürfte es etwa zwanzig Minuten dauern.«
    »Lasst euch Zeit«, sagte Parry. »Ich möchte, dass ihr alle zwanzig Schritte stehen bleibt und eure Kameras auf das Schiff richtet. Dann werden wir die Lage einschätzen, bevor ihr weitergeht. Wenn sich irgendetwas verändert, das uns nicht gefällt, brechen wir die Aktion ab. Sind wir uns darin einig?«
    »Absolut.«
    »Keine Diskussionen, keine heldenhaften Alleingänge«, sagte Parry mit Nachdruck.
    »Kein Problem«, erwiderte Svetlana. »Wir befinden uns in der heldenfreien Zone.«
    Sie gingen los. Nach zwanzig Geckoflex-Schritten hielten sie an und warteten, bis Parry und das

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