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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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gesagt … getan.«
    »Zu Svetlana?«
    »Nein, schlimmer. Zu Schrope.«
    »Also hast du dich schließlich doch mit dem Shalbatana-Bluthund angelegt.«
    »Ich habe ihm praktisch vorgeworfen, dass er das Schiff absichtlich getroffen hat.«
    Chisholm dachte darüber nach, als würde er diesen Gedanken gar nicht so abwegig finden. »Könnte er es getan haben?«
    »Dazu hätte er nur ein paar Befehlszeilen ändern müssen. Aber so etwas würde außerhalb seiner Kompetenzen liegen.«
    »Ich glaube nicht, dass er so etwas tun würde. Er ist der Firma treu ergeben, aber er ist kein Verrückter.« Er trank etwas Wasser aus dem Spender neben dem Bett. »Wie hat es der Bluthund überhaupt aufgenommen?«
    »Nicht so gut.«
    Chisholm sah sie amüsiert an. »Erzähl es mir.«
    »Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ihm bereits vorgeworfen, ein Reptil zu sein.«
    »Ein Reptil«, sagte Chisholm nachdenklich. »Was für eins genau?«
    »Zur Bestimmung der Spezies sind wir nicht gekommen.«
    »Das ist gut. Zumindest hast du diesen Punkt offen gelassen.«
    »Irgendwie hatte ich erwartet, dass du etwas Positives darin finden würdest.«
    »Positives Denken ist etwas, woran ich sehr intensiv arbeite. Hat der Bluthund es einfach so geschluckt?«
    »Er hat verlangt, dass ich mich schriftlich entschuldige.«
    Chisholm zuckte zusammen. »Er hat dich voll erwischt. Es geht gar nicht um die Beleidigung als solche. Das Fell dieses Typen ist dicker als die Eisdecke über Europa. Er hat sich keineswegs darüber geärgert, dass du ihn als Reptil bezeichnet hast. Aber er hat dir auf jeden Fall einen Vorwand geliefert, es zu tun.«
    »Ich weiß. Deshalb bin ich so sauer auf mich selbst. Ich bin blind in seine Falle getappt.«
    »Du kannst davon ausgehen, dass der Mistkerl einen Flextop unter der Jacke versteckt hatte, um das Gespräch aufzuzeichnen. Wenn du jetzt nicht zu Kreuze kriechst, wird er die ganze Sache nach Hause mailen und die Psychologen darauf ansetzen.«
    »Ich weiß«, wiederholte sie.
    »Sie werden deine Tauglichkeit als Captain in Frage stellen. Sie werden sagen, dass dich die Janus-Sache überfordert, dass du anfängst, es an deinem Führungsstab auszulassen. Die Geschichte mit Svetlana könnte sich als zusätzlicher Bumerang erweisen.«
    »Craig war es, der mich gedrängt hat, sie vom Dienst zu suspendieren, Jim.«
    »Aber du hast die Entscheidung getroffen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie resigniert.
    »Er wird dafür gesorgt haben, dass es so abläuft. Er arbeitet auf deine Absetzung hin, Bella. Er brennt darauf, seinen Hintern auf deinen Kommandosessel zu platzieren.«
    »Und warum wartet er dann auf meine Entschuldigung?«
    »Der Bursche sammelt Munition. Selbst wenn er dich weiterhin den Laden schmeißen lässt, wird er ein dickes Dossier zusammengestellt haben, wenn wir nach Hause fliegen. Wenn er sich damit nicht die Rockhopper kaufen kann, wird es immer noch für eine Beförderung reichen.«
    »Ich dachte mir, dass du das sagen würdest. Ich habe sie sogar schon geschrieben.«
    »Gut für dich. Ich wette, es hat sich angefühlt, als würde man dir einen Zehennagel ziehen.«
    »Wenn ich dadurch das Schiff zusammenhalten kann, würde ich mir liebend gerne selber alle Zehennägel ziehen.«
    »Schick die Kuschbotschaft an Craig, dann schick ihn zu mir. Ich werde mal sehen, ob ich die Wogen glätten kann. Ich werde ihm sagen, dass du ziemlich unter Stress stehst. Und wenn er sich später gegen dich wendet, weiß er, dass er sich auch mit mir auseinandersetzen muss.«
    »Danke«, sagte sie mit zweifelndem Unterton.
    »Ich könnte auch mit Svetlana reden. Ryan hat sie in die Isolierzelle gesteckt?«
    »Damit wollen wir sie nur von der übrigen Besatzung fernhalten. Sie hat nichts Falsches getan. Ich fühle mich deswegen ganz mies, Jim, aber ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.«
    »Sie ist ziemlich gut, nicht wahr?«
    »Ich kenne keine Bessere.«
    »Und ihre Bedenken – hast du dir die Sache angesehen?«
    »Ich habe alles genau geprüft. Ihre Beweise machten sogar einen sehr überzeugenden Eindruck. Aber dann habe ich Rücksprache mit der Zentrale gehalten, und es stellte sich heraus, dass ihre Zahlen nicht stimmten.«
    »Sie hat sich verrechnet?«
    »Viel schlimmer. Die Zahlen, die sie mir gezeigt hat, waren gefälscht, um ihre Behauptungen zu untermauern.«
    »Autsch!« Er schloss die Augen, als würde ihm diese Neuigkeit tatsächlich Schmerzen bereiten. »Das ist ziemlich übel.«
    »Sie sagen, Svetlana würde eine

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