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Himmelstiefe

Himmelstiefe

Titel: Himmelstiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Unruh
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…“
    „Hör auf.“
    Ich sackte auf meinen Stuhl zurück.
    „Kira …“, begann sie.
    In ihrem Ton lag etwas, was mir Hoffnung machte. Ich sah in ihre Augen. Wie konnten sie nur so unschuldig und himmelblau sein, obwohl so viel Macht in ihr steckte?
    „Ich könnte mal schauen nach deinem Tim, das nächste Mal …“
    Ein dümmliches Strahlen zog sich über mein ganzes Gesicht. Ich konnte nichts dagegen unternehmen.
    „Das würdest du tun?“ Ich konnte es kaum glauben.
    Neve nahm die Hände von meinen, griff nach ihrem Shake und sah schmunzelnd auf mich herunter.
    „Oh Mann, du grinst ja wie ein Honigkuchen.“
    Klar war das peinlich, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Neve zu Tim gehen würde, gerade völlig egal. Ich warf den Verschluss meiner Cola nach ihr. Sie fing ihn auf.
    „Wann gehst du wieder nach draußen ?“, bettelte ich.
    „Morgen bin ich unterwegs, aber ich kann dir nicht versprechen, ob ich ihn auch sehe.“
    Ich erklärte Neve aufgeregt, wann sie Tim möglicherweise wo begegnen könnte. Ich war so aus dem Häuschen, als würde ich ihn selber treffen.
    „… Und ich werde nicht mit ihm sprechen, weder auf normale Weise noch sonst wie, ich werde mich kein bisschen einmischen, hörst du?! Es ist am besten, für ihn und für dich“, ermahnte sie mich.
    Ich nickte brav. Auch wenn ich die radikale Trennung der Welten einfach nicht verstand. Ich malte mir die Zeit aus, in der ich endlich selber zurück durfte. Ich würde Tim alles erzählen, alles! Und wir würden neue Wege finden. Natürlich musste ich ihm das hier zeigen. Irgendwie! Jerome hatte so recht. Dinge mussten sich ändern. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mit Neve über alles zu sprechen, was ich aus den Büchern bereits erfahren hatte. Aber Neve war vielleicht nicht die Richtige dafür.
    „Okay, ich bin müde und werde noch etwas lesen“, sagte ich zu Neve und stand auf.
    „Das ist sehr vorbildlich“, bestärkte sie mich. „Ich habe auch noch einige spannende Bücher, die oben auf mich warten.“ Wir stiegen zusammen die Treppe hinauf und verschwanden jeder in unserem Zimmer.
    ***
    Ich staunte, wie schnell mir mein Zimmer zu einem heimatlichen Ort geworden war, viel mehr, als meine Dachmansarde zu Hause. Hier schlief ich gut und hier ging es mir gut. Ich mochte die Aussicht, den Wald mit den intensiven Farben und die verschiedenen Häuschen. Außer Leos Haus hätte nicht unbedingt in meinem Ausblick vorkommen müssen. Ich sah die Lampion-Lämpchen bei ihm im Dachgeschoss brennen. Eigentlich wollte ich da gar nicht hinschauen. Ich zog die Vorhänge zu, löschte das Licht und legte mich mit meinem Buch und der kleinen Lampe daran, auf mein gemütliches Bett. Für einige Momente beobachtete ich alle Schatten in meinem Zimmer, ob auch jeder an seinem Platz war und eine logische Bestimmung hatte. Dann schlug ich das Kapitel über Alexander und Clarissa auf.
     
    Was ich jetzt las, war faszinierend, aber auch erschreckend. Es beantwortete meine Frage nach den ehernen Gesetzen der Durchgänge. Alexander und Clarissa hatten nach ihrem heimlichen Ausflug in die Welt ziemlichen Ärger bekommen. Die Fronten zwischen ihnen und dem Rat verhärteten sich, weil sie nicht mit der Sprache herausrückten, wie sie es angestellt hatten in die Realwelt zu gelangen beziehungsweise sie führten den Rat mit einer Erklärung an der Nase herum, die sich später als falsch herausstellte. Das war ihr erster Triumph und der Beginn ihrer Macht. Sie mussten einige Strafarbeiten erledigen und wurden strenger beobachtet. Aber sie erhielten ihren Abschluss. Inzwischen hatten sie einige Anhänger, die die beiden einfach cool fanden. Der Rat beschloss, das Paar trotz der abgeschlossenen Ausbildung noch ein weiteres Jahr in der magischen Welt zu halten. Gnome, Salamander und Undinen erhielten durch den magischen Rat die Weisung, Clarissa und Alexander nicht durch die Durchgänge zu lassen. Im Anschluss sollten sie je einen Mentor in der realen Welt erhalten, der mit ihnen zusammen ihre dortigen Aufgaben fand. Alexander und Clarissa begehrten natürlich auf. Ihre Freunde standen hinter ihnen. Sie flüchteten auf ihre dem Rat verborgene Weise. Es war erstaunlich, wie viele Menschen mit magischen Kräften sie in der Welt in kurzer Zeit um sich scharren konnten. Sie wollten, dass die magische Welt offiziell wurde. Und sie wurden von ihren Anhängern bereits als die neue Führung der magischen Welt angesehen. Alexander schrieb Flugblätter, in denen er auf die

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