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Himmelstiefe

Himmelstiefe

Titel: Himmelstiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Unruh
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magischen Durchgänge aufmerksam machte. Natürlich auch auf ihre Gefahren, die man nicht mindern konnte, solange es keine grundlegenden Veränderungen im Machtgefüge der magischen Welt gab. Er wies darauf hin, dass sich der Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen dadurch bewies, dass es Tote geben würde bei dem Versuch, die Durchgänge zu benutzen. Es gab genug Leute, die diese Bewegung der Herrscher der Elemente – so nannten sie sich - als Sekte ansahen und ihr kein Vertrauen schenkten. Es gab aber auch Wagemutige, die ihr Glück an den Durchgängen versuchten, um die Herrscher der Elemente zu wiederlegen, und tatsächlich ums Leben kamen.
    Alexander und Clarissa drückten ihr Bedauern aus, aber erklärten, dass die Offenlegung der magischen Welt nicht ohne Opfer möglich sei. Sie bedankten sich postum bei allen Märtyrern. Natürlich bekamen sie es durch diese Vorfälle auch mit der Polizei zu tun. Aber man konnte ihnen nichts nachweisen. Die Sekte wurde offiziell verboten. Alexander und Clarissa hatten keine Schwierigkeiten, mit ihren besonderen Kräften unterzutauchen. Gleichzeitig waren Beauftragte des Rates hinter ihnen her, um sie zu stoppen. Aber das Paar reiste durch die Welt und war nicht greifbar oder hatte einen Ort gefunden, der den Räten an den magischen Akademien auf der ganzen Welt verborgen blieb. Inzwischen gab es hochrangige Leute aus Politik, Wirtschaft und Forschung, die sich von den Wunderfähigkeiten der beiden beeindrucken ließen und dort das große Geld witterten. Alexander wusste, dass er viel Geld für seine Organisation brauchen würde, wenn sie Erfolg haben sollte. Sie begannen krumme Geschäfte zu machen, bei denen sie auch nicht vor Opfern zurückschreckten. Katastrophen mehrten sich in den Nachrichten, die so unerklärlich waren, dass nur das magische Paar dahinterstecken konnte.
    Zwei Frachtschiffe gingen auf der Nordsee in einem kurzweiligen Wirbelsturm unter, obwohl es keinerlei Unwetterwarnungen gegeben hatte. Irgendwelche Leuten, die mit Alexander und seiner beeindruckend attraktiven Frau gesehen wurden, brachte das eine Menge Geld in ihre Taschen. Als ein Jumbojet in eine plötzliche Feuersäule geriet und mit über 350 Menschen abstürzte, die ein hoch versichertes Anwesen abbrannte und keine vernünftige Erklärung dafür gefunden werden konnte, galt im Rat die höchste Alarmstufe. Sie schleusten Informanten in die Anhängerschaft um Alexander und Clarissa. Die magischen Räte aus allen Teilen der Welt versuchten enger zusammen zu arbeiten, auch wenn die Aktivitäten sich bislang auf Deutschland beschränkten. Inzwischen war es gefährlich für Eingeweihte mit magischen Fähigkeiten, in die magische Welt zu gelangen oder wieder hinaus. Die Durchgänge wurden rund um die Uhr von Polizei und Geheimdienst bewacht. Immerhin kam dadurch niemand mehr zu Tode.
    Dann geschah etwas Ungewöhnliches. Alexander und seinen Anhängern gelang es, einen wichtigen Politiker in die magische Welt zu bringen und wieder hinaus. Die Bildzeitung überschlug sich mit ihren Berichten, dass alles wahr ist, was Die Herrscher der Elemente behaupteten, und dass der Welt eine neue Ära bevor stand, in der man die Macht über das Klima und die Naturkräfte erhalten würde, um sie zu lenken und auf bisher unvorstellbare Weise nutzbar zu machen. Anhänger wurden gezwungen, ihre Kräfte unter Beweis zu stellen und unterzogen sich Prozeduren wie Versuchstiere in einem Labor, wobei es auch Opfer gab. Es war wie ein Selbstmordkommando, das sich opferte, weil es vorher einer Gehirnwäsche durch Alexander und Clarissa unterzogen wurde. In dem Fall besonders von Clarissa, denn inzwischen gab es das Gerücht, dass auch sie eine Doppelbegabung besaß und den Geist von ihren Anhängern mittels ätherischer Fähigkeiten manipulierte. Durch einen vom Rat eingeschleusten Spion gelang es, das Paar endlich ausfindig zu machen und in die Ecke zu treiben. Doch das Unvermeidliche geschah. Alexander und Clarissa entzogen sich durch Selbstmord. Mitglieder des Rates fanden sie tot in ihrem Versteck auf – ein unauffälliges Einfamilienhaus, so dicht an einem Wasserdurchgang, dass niemand sie dort vermutet hatte …
     
    Mir rutschte das Buch aus den Händen. Das Ende war einfach schockierend, weil es so zwingend war. Sie hatten sich nicht kriegen lassen, auch am Schluss nicht. Ich war verwirrt. Ich merkte, dass ich nicht wusste, auf welcher Seite ich stand. Oder besser, ich erwischte mich dabei, auf der Seite von Alexander und

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