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Himmelstiefe

Himmelstiefe

Titel: Himmelstiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Unruh
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du fragen hast
    Kira: erst versprich du mir, dass du mir nicht mehr nachschleichst und dich aus meinen angelegenheiten raushältst
    Atropa: lieber wäre mir, dass du mir vertraust, so viele informationen sammelst, wie möglich, aber selbst nur so viel preisgibst, wie unbedingt nötig
     
    Das war genau das, was ich bereits für mich selber beschlossen hatte. Atropa schrieb weiter:
     
    Atropa: ich verspreche dir, dass ich mich bemerkbar mache, wenn ich bei dir bin, damit du bescheid weißt. das ist jetzt möglich, weil du mich wahrnimmst. mehr kann ich dir nicht versprechen
     
    Sollte ich mich damit zufrieden geben?
     
    Kira: ich weiß nicht. ich weiß einfach nicht. warum darf ich mit niemandem über dich reden? was hast du zu verbergen? DAS kann doch nichts GUTES bedeuten
     
    Atropa reagierte nicht direkt darauf. Stattdessen schrieb sie dazwischen:
     
    Atropa: der mensch, der in die magische welt eingedrungen ist. es ist tim. und glaube mir, jerome wird es dir nicht sagen. bedenke das, wenn du deine schlüsse ziehst! und sei um gottes willen VORSICHTIG!!!
     
    T-i-m? Ich starrte auf die drei Buchstaben und war für Bruchteile von Sekunden unfähig, mich zu rühren. Ehe ich antworten konnte, vernahm ich die schnarrende Stimme von Pio hinter mir:
    „Meine Dame, die fünfzehn Minuten sind um. Die Uhr sagt es. Es hat seine Richtigkeit.“
    Ich löschte hastig den Threat und sah Pio an. Hatte er was gesehen? Augenscheinlich nicht. Er starrte auf seine Zehenspitzen, so wie er es meistens tat.
    „Danke, Pio“, sagte ich und beeilte mich, aus seinem Zimmer zu kommen.
    Mir war schwindlig und schlecht. Ich lehnte mich draußen gegen die Wand. Tim war hier!! Wenn das stimmte … Stimmte es? Ich musste es sofort rausfinden. Bloß wie? In meinem Kopf tobte ein Sturm. Wie sollte ich da klar denken? Ich musste vorsichtig sein. Vorsichtig, ruhig, bedacht. Ich brauchte sofort frische Luft. Ich rannte in den Wald. Ich fand die Abzweigung zu meinem Dom. Ich stolperte den geheimen Pfad dahin entlang und flüchtete vor der viel zu warmen Sonne nach drinnen. Ich sank mit Schweiß auf der Stirn auf eine der hinteren Bänke. Ich glaubte Atropa. Warum sollte sie mich anlügen? Der Grüne Raum . Wo war er? Wie kam ich hin? Wenn mir jemand helfen konnte, dann Jerome. Er gehörte dem Rat an. Er kannte den Weg. Aber er würde mir nicht verraten, ob es sich tatsächlich um Tim handelte. Das stimmte wahrscheinlich. Schließlich wollte er, dass ich mit Leo zusammen war, für seine Revolution von innen. Ich bemerkte, wie ich Atropas Perspektive ausprobierte, die ich vor Minuten noch als paranoid abgestempelt hatte. Ruhig werden, einen klaren Kopf behalten. Heute Abend war ich mit Ranja verabredet. Vielleicht konnte ich über sie etwas herausfinden. Viele Informationen sammeln und wenig preisgeben. Ich brauchte einen Plan.
    ***
    Jerome wirkte abwesend, als er mit mir am Nachmittag ein paar Konzentrationsübungen machte. Ich wartete, dass Jerome auf das Thema des Tages zu sprechen kam. Aber nichts geschah. Also, musste ich nachfragen.
    „Wird man sein Gedächtnis löschen?“, fragte ich so beiläufig wie möglich, während ich einen von Jerome aufgebrachten Erdhügel mit vielen flunkernden gelben Augen beruhigte. Jerome hielt mit seinen Kräften gegen meine:
    „Wessen Gedächtnis?“ Er sah mich nicht an, sondern konzentrierte sich auf den Erdhügel. Jetzt tat er wirklich verdächtig dumm.
    „Na das von dem Eindringling. Man erzählt sich, es wäre jemand in Taucherausrüstung von den Stadtwerken gewesen.“
    „Ja, so ist es. Ein Externer, der seinen Job an der falschen Stelle gemacht hat. Aber alles halb so wild. Er wird das vergessen, zurück und das war‘s.“
    „Das heißt, du setzt dich nicht für ihn ein?“ Ich vergaß für einen Moment, mich zu konzentrieren und bekam eine Ladung Sand ins Gesicht gefeuert.
    „Du musst dich konzentrieren!“ Jerome reagierte aggressiver, als es der Situation angemessen war.
    „Sorry.“
    Eine Weile sagten wir nichts und versuchten, unsere Kräfte gegenseitig in Schach zu halten. Dann kam Jerome noch mal auf das Thema zurück:
    „Bei einem Einzelnen lohnt es sich nicht, sich gegen den Rat zu stellen. Das macht ihn nur misstrauisch. Man muss warten, bis die richtige Stunden geschlagen hat.“
    Das interessierte mich alles nicht. Es war bereits klar, dass Jerome mir nicht verriet, wer der Neuankömmling war. Es sei denn, es handelte sich doch nicht um Tim. Einen Versuch musste ich noch

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