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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody James
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gewinnen«, verspreche ich.
    »Danke. Wir sehen uns in Geografie.« Tracy rückt ihren Stuhl zurück und macht sich auf den Weg. Sie trägt schon ihr Fußballtrikot mit der Nummer zehn unter ihrem Schulpullover.
    Ich schließe meine Brotbox. Jetzt sollte ich auch los. Ich bin nicht mehr hungrig, und Savannah steckt mitten in einer Diskussion mit Sally Moore über die Vor- und Nachteile von Kohlehydraten. »Bis später in Geo«, rufe ich ihnen zu.
    »Jep.« Savannah winkt mir zu.
    Ich stehe auf und schlängele mich zwischen den Tischen hindurch. Ich komme an Will vorbei. Er schaukelt mit seinem Stuhl, die Füße auf dem Tisch, die Hände hinter dem Kopf. Sam sitzt neben ihm, sein blondes Haar fällt ihm in die Augen, und er gestikuliert wild, während er mit Will spricht. Vorsichtig riskiere ich einen weiteren Blick, wobei ich mich bemühe, diesmal keinen Augenkontakt aufzunehmen. Dem konzentrierten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, redet Sam gerade über ein neues Album oder erklärt einen neuen Riff. Will schaut sich im Raum um, sein Blick auf Kniehöhe. Checkt er jetzt ab, ob die Röcke dieses Jahr kürzer sind?
    Er starrt wirklich , und sein Stuhl knarrt, als Sam sich vorbeugt und nach dem Salz greift. Ich halte inne. »Cindy hätte dich zum Fashionredakteur machen sollen«, murmele ich.
    Eigentlich wollte ich gar nicht, dass man mich hört, aber eine Pause im sonstigen Kantinentumult lässt meinen Kommentar so laut wie eine Kirchenglocke erschallen. Ich versteinere vor Schreck, als Will sich plötzlich umdreht und mich anstarrt.
    »Was?«
    »N-n-nichts«, stammele ich, und mein Gesicht fühlt sich feuerrot an.
    Sam lacht, seine blauen Augen blitzen mir zu. Beschämt bahne ich mir einen Weg durch eine Horde von Unterstufenschülern und laufe in Richtung Ausgang. Der Flur ist leer. Alle, die jetzt nicht in der Kantine sind, hängen in den Geschäften vor der Schule oder hinter dem Fahrradschuppen rum. Ich atme ein paarmal tief durch, lasse mein Gesicht abkühlen und mache mich auf zu unserem Sitzungsraum.
    Neuntklässlerin im Morgengrauen hingerichtet
    Gemma Stone wurde heute hingerichtet, nachdem sie der wiederholten Belästigung von Zehntklässlern für schuldig befunden wurde. Nach einer vorherigen Glotzattacke nahm sich die schwachsinnige Neuntklässlerin das Recht heraus, mit einem der coolsten Zehntklässler zu reden, ohne zuvor selbst angesprochen worden zu sein. Die Obrigkeit hat die Todesstrafe kurz nach der Mittagspause verhängt. »Wir müssen gewährleisten, dass Zehntklässler vor solchen kindischen Übergriffen sicher sind. Stones Hinrichtung soll als Warnung für alle anderen Neuntklässler dienen, die dumm genug sind, diese Grenze zu überschreiten.«
    Ich versuche, das Kantinen-Fiasko auszublenden, bevor mich die Überschrift, die in meinem Kopf herumschwirrt, umbringt. Stattdessen konzentriere ich mich auf meinen Artikel. Horoskope. Mir graut davor. Eine Nacht darüber zu schlafen, hat die Vorstellung auch nicht verlockender gemacht.
    Seufzend steige ich die Stufen hoch. Jetzt, da ich mit den Horoskopen eingedeckt bin, ist meine Kampagne zur Rettung des Fahrradschuppens vermutlich gestorben.
    Die Tür zur Abstellkammer ist angelehnt, ich öffne sie und bin erstaunt über die Verwandlung. Alle Stuhltürme und wackeligen Bücherstapel sind verschwunden. Vier Tische stehen ordentlich beisammen, auf jedem summt ein Computer. Cindy sitzt an einem der Rechner, und der Schein des Bildschirms lässt ihre Haut glänzen.
    »Hi, Gemma.« Sie kritzelt Notizen auf ein Blatt Papier, das neben ihrer Tastatur liegt. »Ich bin froh, dass sich wenigstens einer die Mühe macht, pünktlich zu sein.«
    »I-ich …« Noch immer schaue ich mich staunend im Zimmer um. Es sieht jetzt tatsächlich eher aus wie ein Büro als wie ein Abstellraum. »Was ist denn hier passiert?«
    »Ich habe den Hausmeister gebeten, die Bücher und überflüssigen Möbel in den Keller zu schaffen.«
    »Und das hat er getan?« Unser Hausmeister ist nicht gerade berühmt für seine Arbeitsliebe.
    »Warum sollte er nicht?« Cindy blickt auf, ihre blauen Augen sind weit aufgerissen. »Das ist sein Job.«
    »Und wer hat die PC s aufgestellt?« Ich zeige in Richtung Computer.
    »Die Zwillinge waren so freundlich.«
    »Phil und David?«
    Cindy dreht den Stift zwischen ihren Fingern hin und her. »Sie sind heute Morgen extra früh gekommen und haben mir geholfen.«
    Schlägt irgendjemand diesem Mädchen etwas ab? »Wo ist mein Platz?«
    Cindy zuckt

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