Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Kampf«, sagte er grimmig.
    Sie betrachtete den plötzlich harten, angespannten Zug um Morgans Mund und überlegte, was ihm die Culpeppers wohl angetan hatten. Trotz ihrer Neugier hütete sie sich jedoch, danach zu fragen. Nachdem sie erfahren hatte, auf welch bestialische Weise Hunters Familie ermordet worden war, hatte sie wirklich nicht das Bedürfnis, noch mehr über die Culpeppers zu wissen, außer über den Ort, wo sie begraben werden sollten.
    Sie wandte sich an Hunter.
    »Warum erschießen Sie sie nicht einfach aus dem Hinterhalt?« fragte sie unverblümt. »Jeder einzelne von ihnen wird steckbrieflich gesucht.« »Wenn es so einfach wäre, wären die Culpeppers bereits in Texas gestorben«, erklärte er. »Aber leider sind sie enorm schlau und vorsichtig, wenn es ums Überleben geht.«
    »Ich habe in ihrem Lager herumgeschnüffelt«, warf Ute ein. »Das nächste Mal werd’ ich ein paar von ihnen abknallen.«
    »Nein, das wirst du nicht tun«, sagte Sarah. »Nicht, wenn Conner bei dir ist.«
    »Du kannst ihn nicht bis in alle Ewigkeit beschützen«, warf Case ein.
    »Ich werde tun, was immer ich tun muß«, erwiderte sie kalt. »Conner steht die ganze Welt offen. Und ich will, daß er jedes einzelne Fleckchen davon zu sehen bekommt.«
    »Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte Hunter, wobei er Ute anblickte, »wäre es mir lieber, du würdest sie vorläufig in Ruhe lassen, bis wir eine Chance hatten, ihnen ein paar Fallen zu stellen.«
    Ute zuckte gleichmütig die Achseln. »Heute. Morgen. Nächste Woche. Mir soll’s recht sein. Diese verfluchten Culpeppers sind jetzt schon wandelnde Leichen.«
    »Hegst du einen speziellen Groll gegen sie?« wollte Hunter wissen.
    »Sie haben Sarahs Jacke in Fetzen geschossen. Glaubten, sie hätte dringesteckt. Wandelnde Leichen, jeder einzelne von ihnen.«
    Überrascht blickte Case in Utes klare, schwarze Augen. Vor dem Überfall im Canyon hatte Ute den Banditen lediglich Streiche gespielt, um seinen Spaß zu haben.
    Inzwischen war für Ute aus dem Spiel tödlicher Ernst geworden.
    »Wollen wir jetzt?« fragte Ute Hunter.
    »Wir wollen«, erwiderte Hunter trocken.
    »Ich werde mich mal auf der Rückseite des Hauses umsehen«, erklärte Morgan.
    »Stolpern Sie nicht über Conner«, sagte Sarah. »Er schläft in der Nähe von einem der hohen Salbeibüsche.«
    Morgan grinste und strebte zur Tür. »Keine Sorge, Ma’am, ich werde so leichtfüßig wie eine Elfe umherhuschen.«
    Hunter und Ute folgten Morgan hinaus. Die Tür schloß sich hinter ihnen.
    Sarah war sich nur zu deutlich bewußt, daß sie nun allein mit Case war. Ohne Vorwarnung fuhr sie zu ihm herum.
    Er beobachtete sie aus verschleierten grünen Augen.
    »Setz ein paar Bohnen zum Einweichen auf«, sagte er. »Ich werde in der Zwischenzeit Cricket und Shaker satteln.«
    »Wozu?«
    »Wir gehen auf Schatzsuche.«
    Sie sagte sich, daß der seltsame kleine Hüpfer, den ihr Herz tat, etwas mit der Aussicht zu tun hatte, endlich wieder nach dem Silber suchen zu können, und nicht mit dem unverhüllten Hunger in seinen Augen.
    »In Ordnung, ich setze die Bohnen auf«, stimmte sie zu.
    »Werden drei Packpferde genügen?«
    »Für all das Silber?«
    Case schnaubte verächtlich.
    »Für all das Feuerholz«, erwiderte er. »Es spendet eine ganze verdammte Ecke mehr Wärme als törichte Träume von Silber.«

20. Kapitel
    Ein scharfer Wind fuhr wie mit eisigen Klauen über die Canyonlandschaft. Tiefhängende, bleigraue Wolken ballten sich am Himmel zusammen. Wo sich die Wolken über Berggipfeln und Hochplateaus auftürmten, verwandelte sich das Grau in eine blauschwarze Masse, die das Land verhüllte.
    »Es riecht nach Schnee«, sagte Sarah.
    »Wenn es Schnee gibt, werden wir morgen kein Silber suchen, sondern Wild jagen.«
    Case klappte seinen Kragen gegen den kalten Wind hoch.
    Sarah wollte schon protestieren, überlegte es sich jedoch wieder anders. Case hat ja recht, dachte sie. Wir haben noch zwei zusätzliche Mäuler zu stopfen und brauchen dringend Fleisch. Wildspuren würden auf Neuschnee deutlich zu erkennen sein. Es war eine Gelegenheit, die sie einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen durften.
    »Kein Widerspruch?« scherzte er.
    »Ich esse ebenso gerne wie jeder andere.«
    »Komisch, darauf wäre ich nie gekommen. Ich mußte dir in letzter Zeit jeden Bissen förmlich die Kehle hinunterschieben.«
    Sie ignorierte ihn.
    Er war stark in Versuchung, sie in Rage zu bringen. Mit ihrem Zorn konnte er immer noch besser

Weitere Kostenlose Bücher