Himmlische Leidenschaft
Stöhnen, als er seinen heißen Samen in sie ergoß und sich ihr auf die einzige Weise hingab, wie er konnte.
Es war nicht genug. Er wußte nicht, ob überhaupt jemals irgend etwas genug sein konnte.
Er mußte sie haben.
Er mußte eins mit ihr werden.
»Sarah?« flüsterte er.
Und dann bewegte er sich tief in ihr.
»Ja«, flüsterte sie gebrochen.
Jedesmal, wenn er sich bewegte, rief sie mit kehliger Stimme seinen Namen. Und er antwortete ihr mit all dem unbezähmbaren Hunger, der in ihm war, bis sie erneut heftig erschauerte, erneut brannte, erneut von Leidenschaft verzehrt wurde.
Er trank ihre Ekstase von ihren Lippen und stieß in sie hinein, wieder und wieder, wild und hart und tief, während er sie beide höher und höher auf den Gipfel der Verzückung entführte und die drohende Morgendämmerung aus ihrem Bewußtsein verbannte, bis es keine Worte mehr gab, keine Fragen, nichts mehr außer der elementaren Verschmelzung von Mann und Frau.
Sarah kam zu ihm wie Feuer, und wie Feuer brannte sie, Flammen der Liebe, die die Kälte des Winters vernichteten.
Von einem kalten Wind gepeitscht, beobachtete Sarah, wie Ute und Case in die alles verschlingende Dunkelheit hinausritten. Hunter war bereits vorausgeritten, um an einer Stelle Posten zu beziehen, von wo aus er Conners Rückzug würde decken können.
Falls ein Rückzug überhaupt noch möglich ist, dachte Sarah. Dann, hastig: Er lebt noch. Du mußt ganz fest daran glauben. Er lebt!
Eine dünne Schicht verkrusteten Schnees knirschte unter den Hufen zweier Packpferde. Ihre Eisen gruben sich durch den Schnee und schnitten tief in den trockenen Erdboden darunter.
Felsen, dachte sie, als sie die prallgefüllten Satteltaschen betrachtete. Nur Felsbrocken, bis auf eine der Taschen.
Genauso wertlos wie Katzengold.
Ihre eigenen Satteltaschen waren schwer vor Silber. Die frisch polierten reales würden wie Scherben vom Himmel im grauen Licht der Morgendämmerung schimmern.
Die restlichen Silberbarren und genügend Vorräte für einen langen, anstrengenden Ritt waren auf sechs Mustangs verteilt. Die Frauen würden zwei andere Pferde reiten.
Sarah wollte lieber nicht darüber nachdenken, warum sie mitten in finsterster Nacht aufbrachen und alles mit sich nahmen, was sie brauchten, um zu überleben und sich ein neues Leben aufzubauen; aber Cases letzte Worte hallten unablässig in ihrem Kopf wider.
Wenn wir nicht zurückkommen, flieht ihr beide in die Ruby Mountains. Elyssa und das Baby werden einen Teil des Silbers dringend brauchen.
Am Ende hatte Sarah eingewilligt, obwohl sie sich weigerte, die unterschwellige Bedeutung seiner Worte zu akzeptieren.
Sie konnte sich eine Welt ohne Conner einfach nicht vorstellen.
Oder eine Welt ohne Case.
Fröstelnd hüllte sie sich fester in Utes Jacke. Der Geruch nach kaltem Tabak, Schweiß, Ziegen und langen Nächten am Lagerfeuer umgab sie.
Case hat in jener Nacht nach Äpfeln geduftet, dachte sie wehmütig. Mein Gott, es kommt mir vor, als wäre das schon tausend Jahre her.
»Bist du wach, Mädchen?«
Sarah drehte sich zu Lola um. »Ich bin wach.« »Du hast ausgesehen, als ob du träumst.«
»Ich habe mich nur an etwas erinnert... Case hat nach Äpfeln gerochen, als ich ihm das erste Mal begegnet bin.«
Die andere Frau lachte.
»Ute hat damals nach Pulverrauch, Whiskey und Pferdescheiße gestunken«, erklärte sie unverblümt. »Er saß in einem Haufen Pferdeäpfel, betrunken wie ein Stinktier, und schoß mit seinem Revolver nach Fliegen. Junge, Junge, wenn ich daran denke, wie lange das zurückliegt...«
Trotz ihrer Ängste mußte Sarah lächeln.
»Ich bin schon so viele Jahre mit dem Mann zusammen«, fuhr Lola fort. »So viele Jahre. Zu viele, um ihn gehen zu lassen und tatenlos zuzusehen, wie er von den verdammten Culpeppers ins Jenseits geschickt wird.«
Sternenlicht verwandelte die Augen der älteren Frau in glitzernde schwarze Steine.
»Du nimmst die vier Ponys und machst dich augenblicklich auf den Weg nach Nevada«, wies sie Sarah an. »Falls es nötig ist, kann dich jemand schnell genug einholen und wieder mit zurückbringen.«
»Nein.«
»Hör zu, Mädchen, du ...«
»Nein«, unterbrach Sarah sie ruhig.
Lola seufzte und biß ein Stück Kautabak ab.
»Keine Chance, daß du es dir doch noch einmal überlegst?« fragte sie.
»Nein.«
Eine Zeitlang kaute Lola nachdenklich auf ihrem Tabakpriem. Dann spuckte sie durch eine Lücke zwischen ihren Zähnen.
»Ich nehme an, du hast einen Plan«,
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