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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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bin nicht allein.«
    Ab blickte flüchtig auf Lola, dann starrte er wieder Sarah an.
    »Ich meinte Herrenbekanntschaften«, erklärte er.
    »Ich habe kein Interesse an Männern, Mr. Culpepper. Nicht das geringste.«
    »Tja, kleine Lady, dann wird es Ihnen ja sicher nichts ausmachen, mir meinen Mann zurückzugeben, oder?«
    »Wenn ich einen Ihrer Männer hätte, könnten Sie ihn sofort mitnehmen«, erwiderte sie. »Da das nicht der Fall ist, sollten Sie am besten anderswo nach Ihrem verlorenen Mann suchen. Und zwar sofort.«
    Abs Miene wurde eisig, und in seinen wässrigen blauen Augen erschien ein seltsamer Glanz.
    »He, he, nicht so schnell, Missy«, sagte er scharf. »Was glauben Sie eigentlich, wen Sie vor sich haben? Wir sind kein Gesindel, das sich von Leuten wie Ihnen und einer alten Hure einfach so abfertigen läßt.«
    Mit seiner geheuchelten Höflichkeit war es schlagartig vorbei. Ab benutzte jetzt den kalten Tonfall, an den Sarah sich von ihrer ersten Begegnung her erinnerte, jenen Ton, der besagte, daß alle Frauen nichtsnutzige Schlampen waren.
    Aber es waren seine Augen, die sie schockierten. Sie hatte noch niemals einen solch nackten Haß gesehen.
    »Ihre Ausdrucksweise gefällt mir nicht, Mr. Culpepper«, sagte sie ruhig. »Bitte entfernen Sie sich von der Lost River Ranch.«
    »Ich bin wegen des Stinktiers gekommen, das meine Verwandten heimtückisch ermordet hat«, fauchte er. »Geben Sie den Kerl heraus!«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie sprechen«, erwiderte sie kühl. »Ich beherberge keinen Mörder auf meiner Ranch.«
    Kesters Maultier machte ein paar Schritte nach links.
    Lola hob den Lauf ihrer Schrotflinte in einer unmißverständlichen Warnung. Sie ließ beide Hämmer zurückschnappen und beobachtete Kester wachsam wie die Klapperschlange, die er war.
    »Er ist hier«, widersprach Ab beharrlich. »Wir haben die Spuren des Schweinehunds von Spanish Church bis hierher verfolgt.«
    »Haben Ihre Verwandten Waffen getragen?« fragte Sarah.
    »Natürlich waren sie bewaffnet. Sie sind schließlich Culpeppers!«
    »Wurden sie von vorn erschossen?«
    »Culpeppers sind keine Feiglinge«, erklärte er kalt. »Sie hatten ihm das Gesicht zugewandt.«
    »Dann kann man es wohl kaum als heimtückischen Mord bezeichnen, nicht?« erwiderte Sarah vernünftig. »Ihre Verwandten haben ganz einfach auf den falschen Mann gezielt. Sie haben ihre Fehleinschätzung mit dem Leben bezahlt.«
    Abs Gesicht lief rot an, dann erbleichte er.
    »Der Mann, der meine Verwandten abgeknallt hat, ist dort in dem Blockhaus«, sagte er eisig. »Holen Sie ihn her!«
    »Nein«, erwiderte sie. »Er schwebt selbst zwischen Leben und Tod.«
    »Wen kümmert das schon? Los, holen Sie ihn!«
    »Wenn er überlebt, können Sie Ihre Blutrache anderswo austragen«, erwiderte Sarah. »Bis dahin ist der Mann mein Gast.«
    Ab starrte sie an, als könnte er nicht glauben, was er da hörte.
    Trotz des kalten Schweißes, der an ihren Rippen herunterrann, erwiderte Sarah seinen Blick ebenso starr und furchtlos. Dann richtete sie den Lauf ihrer Schrotflinte auf seinen Bauch.
    »Laß ihn nicht aus den Augen«, warnte Lola. »Ganz gleich, was passiert.«
    »Keine Sorge, das werde ich nicht.« Sarahs Stimme klang gepreßt, aber ruhig. »Leben Sie wohl, Mr. Culpepper. Und bitte kommen Sie nicht noch einmal zurück. Wir reagieren nicht sehr freundlich auf unerwartete Besucher.«
    Ein Strahl von Tabaksaft landete als bräunliche Pfütze auf dem Boden, als Lola sich räusperte.
    »Was sie damit sagen will«, erklärte Lola barsch, »ist, daß wir sie sofort abknallen und in den Boden pflanzen, wo sie liegen. Kapiert?«
    Ab verstand. Die Antwort gefiel ihm ebensowenig wie der Anblick der Schrotflinte, deren Lauf auf seinen Bauch zeigte.
    Ein Schuß ertönte aus dem Inneren des Blockhauses, schnell gefolgt von zwei weiteren Schüssen.
    Sarah zuckte zusammen, richtete jedoch ihre Aufmerksamkeit -und ihre Schrotflinte - weiterhin auf Ab Culpepper.
    Lola zuckte noch nicht einmal mit der Wimper.
    Von jenseits des Hauses erwiderte niemand das Feuer.
    »Klingt, als wäre wieder mal Pflanzzeit«, meinte Lola. »Ich rate euch dringend, eure Schießeisen steckenzulassen, Jungs.«
    Keiner der beiden Culpeppers machte Anstalten, seine Waffe zu ziehen. Beide Männer saßen stocksteif da und starrten unverwandt auf die Doppelläufe der Schrotflinten, die geladen und schußbereit auf ihre Bäuche zielten. Die Tatsache, daß Frauen die Flinten hielten, war kein großer

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