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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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essen.«
    Wenn er sie gehört hatte, so ließ er jedenfalls nichts davon erkennen.
    »Danke, Case, wer immer Sie sein mögen, wo immer Sie hergekommen sind«, sagte sie weich.
    Er regte sich nicht.
    »Wir haben schon immer gewußt, daß die Rückseite des Hauses unsere Schwachstelle ist«, fuhr sie fort. »Conner kann vom Bach aus nicht beobachten, was dort vor sich geht, und Ute kann es auch nicht sehen, sobald er von dem Felsrand herunterkommt, um unsere Flanke zu decken.«
    Cases Atem ging tiefer und regelmäßiger, als ihn die Erschöpfung in einen heilenden Schlaf versinken ließ.
    Sie kniete sich neben ihn und legte ihm prüfend eine Hand auf die Stirn.
    Kühl. Glatt. Feucht vor Schweiß, der bereits trocknete, noch während sie ihn berührte.
    »So, dann wollen wir mal sehen, wie schlimm Sie sich verletzt haben, als Sie uns verteidigt haben«, sagte sie ruhig.
    Mit schnellen, geschickten Handgriffen löste sie den Verband um seinen Schenkel.
    Es war kein neues Blut zu sehen, auch nicht auf der tiefen Wunde.
    »Gott sei Dank«, flüsterte sie. »Sie sind wirklich so zäh, wie Sie dickschädelig sind.«
    Ein langgezogener Pfiff ertönte hinter dem Haus.
    Die Luft ist rein.
    Erleichterung rollte in einer Woge über Sarah hinweg, die sie schwindelig machte.
    Nach ein paar Augenblicken atmete sie tief durch, sammelte sich wieder und machte sich daran, ein Bad vorzubereiten.
    »Alles in Ordnung hier drinnen?« rief Lola von der Tür her.
    »Case hat es nicht geschafft, daß seine Wunden wieder aufgeplatzt sind, falls du das gemeint hast«, erwiderte Sarah. »Sind die Culpeppers verschwunden?« »Es ist nichts als Staub in der Luft.«
    »Wo ist Conner?«
    »Bewacht die Rückseite des Hauses. Ute ist losgeritten, um den dritten Hurensohn zu verfolgen.«
    »Ich werde mich um Case kümmern und dann wieder herauskommen, sobald ich fertig bin.«
    »Das ist nicht nötig. So wies im Moment aussieht, stehe ich sowieso nur draußen herum, so unnütz wie Zitzen an einem Bullen. Soll ich dir bei der Krankenpflege helfen?«
    »Nein, danke«, sagte Sarah hastig. »Ich komme schon allein zurecht.«
    Erst nachdem sie gesprochen hatte, wurde ihr bewußt, daß es ihr widerstrebte, irgend jemandem zu gestatten, Case nackt zu sehen.
    Es war eine Sache gewesen, als er zwischen Leben und Tod geschwebt hatte. Es war eine völlig andere, wenn er gesund genug war, um im Haus herumzukriechen. Irgendwie war es ... persönlicher.
    Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich selbst. Lola hat in ihrem Leben schon mehr nackte Männer gesehen, als ich bekleidete gesehen habe. Und dennoch rebellierte Sarah innerlich bei dem Gedanken, wie die andere Frau Cases schlanken, muskulösen Körper berührte.
    »Sei so gut«, rief sie über ihre Schulter zurück, »und hol mir noch zwei Eimer Wasser aus dem Bach, ja?«
    »Gott, Mädchen. Wozu brauchst du eigentlich solche Mengen Wasser? Willst du die Felsen waschen und sie zum Trocknen an die Wolken hängen?«
    Sarah lachte leise. Niemand hielt sonderlich viel von all der Seife und dem Wasser, die sie so großzügig auf alles anwandte, was nicht weglaufen konnte.
    »Keine Felsen«, murmelte sie. »Nur einen Mann. Einen ziemlich großen.«
    Wenn sie Case als Mann betrachtete statt als verletztes Geschöpf, das ihre Pflege brauchte, schlug ihr Magen einen seltsamen kleinen Salto. Es war keine Furcht oder auch nur Nervosität, obwohl sie ein wenig von beidem fühlte.
    »Was ist nur mit dir los, Sarah Jane Lawson?« fragte sie sich leise, während sie den Sprechrhythmus und die Worte ihrer lange verstorbenen Großmutter nachäffte. »Man sollte meinen, du hättest das klitzekleinebißchen Verstand verloren, das Gott dir gegeben hat.«
    Plötzlich schnürte sich ihr die Kehle zu, als sich ein Kummer in ihr regte, dem sie niemals nachgegeben hatte.
    Sie hatte schon lange nicht mehr an ihre tote Familie gedacht. Zuerst hatte sie es einfach nicht ertragen können. Schließlich war es ihr zur Gewohnheit geworden, den Schmerz und die Trauer zu verdrängen.
    »Ich darf nur an die Zukunft denken, nicht an die Vergangenheit«, erinnerte sie sich. »Conner ist die Zukunft für mich.«
    Die einzige Zukunft.
    Sie hatte sich geschworen, nie wieder zu heiraten, um nicht ein zweites Mal auf Gedeih und Verderb einem Mann ausgeliefert zu sein. Alle ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einer Familie konzentrierten sich auf ihren jüngeren Bruder, den Bruder, den Ab nur wenige Minuten zuvor bedroht hatte.
    Halten Sie ihn an der

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