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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Trost.
    Man brauchte keine besondere Kraft, um einen Abzug zu drücken.
    »Parnell!« brüllte Ab.
    Niemand antwortete.
    »Noch mehr Verwandte?« fragte Lola verbindlich. »Ihr Jungs seid aber wirklich leichtsinnig.«
    Die ganze Zeit über wandte Ab nicht ein einziges Mal den Blick von Sarah ab. Er prägte sich ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Hände um die Schrotflinte ins Gedächtnis ein.
    »Eines Tages sind Sie dran«, sagte er kalt. »Und ich werde der Mann sein, der. mit Ihnen abrechnet. Das gleiche gilt für den hitzköpfigen jungen Spund, der dort drüben zwischen den Pyramidenpappeln liegt. Halten Sie ihn an der Leine, sonst werde ich persönlich dafür sorgen, daß er keine Lust mehr hat, vor den Mädchen rumzustolzieren.«
    Abs Hand zog an den Zügeln. Sein Maultier machte auf der Hinterhand kehrt und trottete davon. Kesters Maultier folgte.
    Keiner der beiden Reiter blickte noch einmal zurück.

6. Kapitel
    »Beobachte sie weiter«, sagte Sarah gepreßt.
    Lola spuckte erneut einen Strahl Tabaksaft auf den Boden. »Ich bin nicht von gestern.«
    Sarah erwiderte nichts, sondern entspannte nur den Hahn ihrer Schrotflinte und rannte ins Haus. Sie warf einen schnellen Blick auf den verwundeten Habicht auf seiner Sitzstange in einer Ecke des Raums. Der Vogel hockte mit aufgeplusterten Federn da und war nervös und verschreckt wegen des Lärms, aber ansonsten unverletzt.
    Was man von dem Mann nicht behaupten konnte.
    Case lag in sich zusammengesunken auf dem Fußboden im hinteren Teil des Raums, nackt bis auf den Lendenschurz. Er hatte die Stirn gegen die Wand gepreßt und hielt seinen sechsschüssigen Revolver in der Hand. Der Lauf der Waffe steckte in einem Spalt zwischen den Holzbrettern, wo das Füllmaterial herausgebröckelt war.
    Der beißende Geruch von Schießpulver hing noch immer in der Luft.
    »Case?« fragte Sarah besorgt.
    Seine einzige Antwort bestand in einem undeutlichen Murmeln. Er drehte sich nicht zu ihr um.
    Sie eilte durch den Raum und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. Hastig lehnte sie ihre Schrotflinte gegen die Wand und begann, mit beiden Händen über seinen Rücken und seine Beine zu streichen, während sie nach neuen Verletzungen suchte.
    Die sanfte Berührung ihrer Hände schickte einen Blitzstrahl sinnlicher Glut durch seinen Körper. Er schnappte keuchend nach Luft und fluchte unterdrückt. Langsam hob Case seinen zerzausten Kopf und blickte sie aus glitzernden graugrünen Augen an.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?« fragte sie besorgt.
    »Nein.«
    Sie gab einen leisen, erschrockenen Laut von sich und streichelte seinen Rücken, als ob er ein verängstigter Habicht wäre.
    »Wo haben Sie Schmerzen?« fragte sie. »Sind Sie wieder angeschossen worden? Ihr Rücken hat nichts abbekommen, soweit ich sehen kann. Rollen Sie sich herum, damit ich mir Ihre Vorderseite ansehen kann.«
    Der Gedanke, Sarahs behutsame, flinke Hände auf sich zu spüren, während sie jeden Zentimeter seines Körpers erforschte, ließ erneut einen heißen Schauer der Erregung über seine Haut prickeln.
    »Führen Sie mich nicht in Versuchung«, knurrte Case.
    »Was?«
    Er knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. Die Angst, die er um sie ausgestanden hatte, als die Culpeppers in den Ranchhof geritten waren, war durch ihre Berührung in nacktes, verzehrendes Verlangen verwandelt worden.
    »Mir fehlt nichts weiter«, sagte er schließlich. »Es ärgert mich nur, daß ich diesen Hurensohn verfehlt habe.«
    »Wen?«
    »Parnell, nach dem Namen zu urteilen, den Ab gerufen hat«, erwiderte Case. »Pest und Hölle!«
    »Wo war er?«
    »Sehen Sie den Haufen von Felsbrocken dort drüben?«
    Sarah bückte sich und spähte durch den breiten Spalt. Der einzige Stoß von Felsbrocken, den sie sehen konnte, war mehr als neunzig Meter entfernt. Sie blickte auf Cases Revolver.
    »Großer Gott«, sagte sie. »Natürlich haben Sie ihn verfehlt. Sie hatten schließlich nur einen Revolver.«
    »Ein Revolver hätte eigentlich vollauf genügen müssen.«
    Sie wollte ihm widersprechen, überlegte es sich jedoch schnell wieder anders, als sie den Ausdruck seiner Augen sah.
    »Kommen Sie, lassen Sie sich wieder ins Bett helfen«, sagte sie.
    »Gehen Sie lieber hinaus und beobachten Sie die Culpeppers. Ich bin hier auf dem Boden gut aufgehoben.
    »Lola beobachtet sie weiter, Ute folgt ihnen, und Conner hält dort hinten zwischen den Pyramidenpappeln Wache, um uns zu warnen, falls sonst noch jemand auftaucht.«
    Case spähte eine

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